Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589.

Bild:
<< vorherige Seite

plötzlich dauon / ehe wir vns versehen / vnd ist vnser gantzes leben mit Vnglück vberschüttet / Das ein Kind mit weinen anfangt / vnd wir mit mühe vnd arbeit / Furcht vnd Sorgen das leben zu bringen / vnd endlich kömpt der schrecklichste Feind der Todt / vnd nimpt mit seiner Sensen vns alle hinweg mit schrecken. Wenn ein jeder selbs solte es auffzeichnen / was er für wunder / sorge / mühe / arbeit / schmertzen vnd Hertzleid sein lebenlang gehabt / es solte eines jeden History ein grosses Buch voll werden. Wo kömpts her? Dein Zorn machts / das wir so vergehen.

Diesen Zorn nun / der ewig vnd vnüberwindlich ist / haben wir alle am Halse / dieweil wir alle Sünder sein. Daher S. Paulus Ephes. am 2. schreibet / Wir waren von Natur Kinder des Zorns. Eben wie ein Mensch / wenn er ein Junge Schlangen oder Kröten sihet / so wirfft oder schlegt er sie zu todt: Also zürnet GOtt vber alle Menschen / alldieweil sie recht Ottergezücht vnd seine Feinde sein / sintemal sie in Sünden entfangen vnd geboren werden.

Derwegen sollen wir darauff gedencken / das wir mit GOTT versönet / vnd vertragen werden. Wenn einer in der Acht ist / so sparet er keine mühe vnd fleis / das er sich wieder daraus wircken möge / auff das er seines lebens sicher sey.

plötzlich dauon / ehe wir vns versehen / vnd ist vnser gantzes leben mit Vnglück vberschüttet / Das ein Kind mit weinen anfangt / vnd wir mit mühe vnd arbeit / Furcht vnd Sorgen das leben zu bringen / vnd endlich kömpt der schrecklichste Feind der Todt / vnd nimpt mit seiner Sensen vns alle hinweg mit schrecken. Wenn ein jeder selbs solte es auffzeichnen / was er für wunder / sorge / mühe / arbeit / schmertzen vnd Hertzleid sein lebenlang gehabt / es solte eines jeden History ein grosses Buch voll werden. Wo kömpts her? Dein Zorn machts / das wir so vergehen.

Diesen Zorn nun / der ewig vnd vnüberwindlich ist / haben wir alle am Halse / dieweil wir alle Sünder sein. Daher S. Paulus Ephes. am 2. schreibet / Wir waren von Natur Kinder des Zorns. Eben wie ein Mensch / wenn er ein Junge Schlangen oder Kröten sihet / so wirfft oder schlegt er sie zu todt: Also zürnet GOtt vber alle Menschen / alldieweil sie recht Ottergezücht vnd seine Feinde sein / sintemal sie in Sünden entfangen vnd geboren werden.

Derwegen sollen wir darauff gedencken / das wir mit GOTT versönet / vnd vertragen werden. Wenn einer in der Acht ist / so sparet er keine mühe vnd fleis / das er sich wieder daraus wircken möge / auff das er seines lebens sicher sey.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0058"/>
plötzlich dauon / ehe wir vns versehen / vnd ist vnser gantzes leben mit Vnglück                      vberschüttet / Das ein Kind mit weinen anfangt / vnd wir mit mühe vnd arbeit /                      Furcht vnd Sorgen das leben zu bringen / vnd endlich kömpt der schrecklichste                      Feind der Todt / vnd nimpt mit seiner Sensen vns alle hinweg mit schrecken. Wenn                      ein jeder selbs solte es auffzeichnen / was er für wunder / sorge / mühe /                      arbeit / schmertzen vnd Hertzleid sein lebenlang gehabt / es solte eines jeden                      History ein grosses Buch voll werden. Wo kömpts her? Dein Zorn machts / das wir                      so vergehen.</p>
        <p>Diesen Zorn nun / der ewig vnd vnüberwindlich ist / haben wir alle am Halse /                      dieweil wir alle Sünder sein. Daher S. Paulus Ephes. am 2. schreibet / Wir waren                      von Natur Kinder des Zorns. Eben wie ein Mensch / wenn er ein Junge Schlangen                      oder Kröten sihet / so wirfft oder schlegt er sie zu todt: Also zürnet GOtt vber                      alle Menschen / alldieweil sie recht Ottergezücht vnd seine Feinde sein /                      sintemal sie in Sünden entfangen vnd geboren werden.</p>
        <p>Derwegen sollen wir darauff gedencken / das wir mit GOTT versönet / vnd vertragen                      werden. Wenn einer in der Acht ist / so sparet er keine mühe vnd fleis / das er                      sich wieder daraus wircken möge / auff das er seines lebens sicher sey.
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0058] plötzlich dauon / ehe wir vns versehen / vnd ist vnser gantzes leben mit Vnglück vberschüttet / Das ein Kind mit weinen anfangt / vnd wir mit mühe vnd arbeit / Furcht vnd Sorgen das leben zu bringen / vnd endlich kömpt der schrecklichste Feind der Todt / vnd nimpt mit seiner Sensen vns alle hinweg mit schrecken. Wenn ein jeder selbs solte es auffzeichnen / was er für wunder / sorge / mühe / arbeit / schmertzen vnd Hertzleid sein lebenlang gehabt / es solte eines jeden History ein grosses Buch voll werden. Wo kömpts her? Dein Zorn machts / das wir so vergehen. Diesen Zorn nun / der ewig vnd vnüberwindlich ist / haben wir alle am Halse / dieweil wir alle Sünder sein. Daher S. Paulus Ephes. am 2. schreibet / Wir waren von Natur Kinder des Zorns. Eben wie ein Mensch / wenn er ein Junge Schlangen oder Kröten sihet / so wirfft oder schlegt er sie zu todt: Also zürnet GOtt vber alle Menschen / alldieweil sie recht Ottergezücht vnd seine Feinde sein / sintemal sie in Sünden entfangen vnd geboren werden. Derwegen sollen wir darauff gedencken / das wir mit GOTT versönet / vnd vertragen werden. Wenn einer in der Acht ist / so sparet er keine mühe vnd fleis / das er sich wieder daraus wircken möge / auff das er seines lebens sicher sey.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1589
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1589/58
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1589/58>, abgerufen am 23.11.2024.