Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589.nicht vnbillig / Dieweil wir nicht allein mit eusserlichen Wercken sündigen / sondern er sehe auch andere Sünde an vns / die wir selber nicht sehen / vnd sonderlich sihet er die Erbsünde / dadurch vnser Leib vnd Seele verderbet / vnd GOtt vnd seinem willen zuwider vnd entgegen sind / Das ist der rechte Heuptschade / den sollen wir erkennen / so kennen wir vns selber recht. Es hatte Gott anfenglich den Menschen geschaffen zu seinem Ebenbilde / in Weisheit / Gerechtigkeit / das er jm freywillig gehorsam / vnd also auch selig war. Ein solcher seliger Mensch ist Adam / wie auch Eua / für dem Fall gewesen. Sölche selige Leute weren auch jhre Kinder vnd nachkommen gewesen. Es sind aber vnsere erste Eltern / wie Moses anderstwo schreibt / in dem seligen Stande nicht geblieben / sondern von Gott abgefallen / vnd haben sich in die Sünd durch vngehorsam gestürtzt / vnd sein also nicht allein selbs / für jre Person verdorben / vnd haben das Ebenbild Gottes verloren / Sondern es hat auch eben die gelegenheit mit jhren Kindern vnd Nachkommen / die sein thöricht in Göttlichen sachen / Gott zu wider / vngerecht / vnd vnselig. Da hat Gott Adam die mühe vnd arbeit / vnd der Eua die grossen schmertzen auff gelegt / vnd den Todt / vnd zwar so sein sie nicht vnbillig / Dieweil wir nicht allein mit eusserlichen Wercken sündigen / sondern er sehe auch andere Sünde an vns / die wir selber nicht sehen / vñ sonderlich sihet er die Erbsünde / dadurch vnser Leib vnd Seele verderbet / vnd GOtt vnd seinem willen zuwider vnd entgegen sind / Das ist der rechte Heuptschade / den sollen wir erkennen / so kennen wir vns selber recht. Es hatte Gott anfenglich den Menschen geschaffen zu seinem Ebenbilde / in Weisheit / Gerechtigkeit / das er jm freywillig gehorsam / vnd also auch selig war. Ein solcher seliger Mensch ist Adam / wie auch Eua / für dem Fall gewesen. Sölche selige Leute weren auch jhre Kinder vnd nachkommen gewesen. Es sind aber vnsere erste Eltern / wie Moses anderstwo schreibt / in dem seligen Stande nicht geblieben / sondern von Gott abgefallen / vnd haben sich in die Sünd durch vngehorsam gestürtzt / vnd sein also nicht allein selbs / für jre Person verdorben / vnd haben das Ebenbild Gottes verloren / Sondern es hat auch eben die gelegenheit mit jhren Kindern vnd Nachkommen / die sein thöricht in Göttlichen sachen / Gott zu wider / vngerecht / vnd vnselig. Da hat Gott Adam die mühe vnd arbeit / vnd der Eua die grossen schmertzen auff gelegt / vnd den Todt / vnd zwar so sein sie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0053"/> nicht vnbillig / Dieweil wir nicht allein mit eusserlichen Wercken sündigen / sondern er sehe auch andere Sünde an vns / die wir selber nicht sehen / vñ sonderlich sihet er die Erbsünde / dadurch vnser Leib vnd Seele verderbet / vnd GOtt vnd seinem willen zuwider vnd entgegen sind / Das ist der rechte Heuptschade / den sollen wir erkennen / so kennen wir vns selber recht.</p> <p>Es hatte Gott anfenglich den Menschen geschaffen zu seinem Ebenbilde / in Weisheit / Gerechtigkeit / das er jm freywillig gehorsam / vnd also auch selig war. Ein solcher seliger Mensch ist Adam / wie auch Eua / für dem Fall gewesen. Sölche selige Leute weren auch jhre Kinder vnd nachkommen gewesen.</p> <p>Es sind aber vnsere erste Eltern / wie Moses anderstwo schreibt / in dem seligen Stande nicht geblieben / sondern von Gott abgefallen / vnd haben sich in die Sünd durch vngehorsam gestürtzt / vnd sein also nicht allein selbs / für jre Person verdorben / vnd haben das Ebenbild Gottes verloren / Sondern es hat auch eben die gelegenheit mit jhren Kindern vnd Nachkommen / die sein thöricht in Göttlichen sachen / Gott zu wider / vngerecht / vnd vnselig. Da hat Gott Adam die mühe vnd arbeit / vnd der Eua die grossen schmertzen auff gelegt / vnd den Todt / vnd zwar so sein sie </p> </div> </body> </text> </TEI> [0053]
nicht vnbillig / Dieweil wir nicht allein mit eusserlichen Wercken sündigen / sondern er sehe auch andere Sünde an vns / die wir selber nicht sehen / vñ sonderlich sihet er die Erbsünde / dadurch vnser Leib vnd Seele verderbet / vnd GOtt vnd seinem willen zuwider vnd entgegen sind / Das ist der rechte Heuptschade / den sollen wir erkennen / so kennen wir vns selber recht.
Es hatte Gott anfenglich den Menschen geschaffen zu seinem Ebenbilde / in Weisheit / Gerechtigkeit / das er jm freywillig gehorsam / vnd also auch selig war. Ein solcher seliger Mensch ist Adam / wie auch Eua / für dem Fall gewesen. Sölche selige Leute weren auch jhre Kinder vnd nachkommen gewesen.
Es sind aber vnsere erste Eltern / wie Moses anderstwo schreibt / in dem seligen Stande nicht geblieben / sondern von Gott abgefallen / vnd haben sich in die Sünd durch vngehorsam gestürtzt / vnd sein also nicht allein selbs / für jre Person verdorben / vnd haben das Ebenbild Gottes verloren / Sondern es hat auch eben die gelegenheit mit jhren Kindern vnd Nachkommen / die sein thöricht in Göttlichen sachen / Gott zu wider / vngerecht / vnd vnselig. Da hat Gott Adam die mühe vnd arbeit / vnd der Eua die grossen schmertzen auff gelegt / vnd den Todt / vnd zwar so sein sie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |