Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589.Da wird vns nun gewiesen was sonderlichs / da wir von Natur nichts von wissen / vnd dauon nichts zufinden ist in aller Heiden Bücher / Nemlich / Wie wir vns selber erkennen sollen / daran vns allen zum höchsten gelegen. Denn zwey ding fürnemlich sind einem Menschen zu wissen von nöten / Erstlich / das er sich recht erkenne / Zum andern / das er Gott erkenne. Es haben auch die Heiden nicht allein das Sprichwort geführt / Erkenne dich selbs / Sondern auch viel dauon gehalten / vnd gesagt / Das solche Rede vom Himmel geoffenbaret sey: Aber den rechten grundt dieses erkentnis haben sie nicht gehabt. Sie haben wol gesehen / das der Mensch ein elende Creatur were / Aber was die vrsach vnd rechte Heuptschade were / vnd wo es her keme / das haben sie nicht gewust. Welches denn ein grosser mangel gewesen. Derwegen sie jnen auch von solchem schaden nicht helffen lassen / Vnd ist eben mit jhnen gangen / als wenn einer ein Kranckheit hat / da man nicht weis / was es für ein Kranckheit ist / vnd woher sie verursachet wird / so kan man jhm auch keine rechte bequeme Ertzney eingeben vnd jm helffen. ABer Gottes Wort vnd hie dieser Psalm leret vns solchs / vnd weiset vns auff den grund. Es komme all solch vnglück von GOtt vber vns / der sey erzürnet vnd ergrimmet vber vns / vnd das Da wird vns nun gewiesen was sonderlichs / da wir von Natur nichts von wissen / vnd dauon nichts zufinden ist in aller Heiden Bücher / Nemlich / Wie wir vns selber erkennen sollen / daran vns allen zum höchsten gelegen. Denn zwey ding fürnemlich sind einem Menschen zu wissen von nöten / Erstlich / das er sich recht erkenne / Zum andern / das er Gott erkenne. Es haben auch die Heiden nicht allein das Sprichwort geführt / Erkenne dich selbs / Sondern auch viel dauon gehalten / vnd gesagt / Das solche Rede vom Himmel geoffenbaret sey: Aber den rechten grundt dieses erkentnis haben sie nicht gehabt. Sie haben wol gesehen / das der Mensch ein elende Creatur were / Aber was die vrsach vnd rechte Heuptschade were / vnd wo es her keme / das haben sie nicht gewust. Welches denn ein grosser mangel gewesen. Derwegen sie jnen auch von solchem schaden nicht helffen lassen / Vnd ist eben mit jhnen gangen / als wenn einer ein Kranckheit hat / da man nicht weis / was es für ein Kranckheit ist / vnd woher sie verursachet wird / so kan man jhm auch keine rechte bequeme Ertzney eingeben vnd jm helffen. ABer Gottes Wort vnd hie dieser Psalm leret vns solchs / vnd weiset vns auff den grund. Es komme all solch vnglück von GOtt vber vns / der sey erzürnet vnd ergrimmet vber vns / vnd das <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0052"/> <p>Da wird vns nun gewiesen was sonderlichs / da wir von Natur nichts von wissen / vnd dauon nichts zufinden ist in aller Heiden Bücher / Nemlich / Wie wir vns selber erkennen sollen / daran vns allen zum höchsten gelegen. Denn zwey ding fürnemlich sind einem Menschen zu wissen von nöten / Erstlich / das er sich recht erkenne / Zum andern / das er Gott erkenne. Es haben auch die Heiden nicht allein das Sprichwort geführt / Erkenne dich selbs / Sondern auch viel dauon gehalten / vnd gesagt / Das solche Rede vom Himmel geoffenbaret sey: Aber den rechten grundt dieses erkentnis haben sie nicht gehabt. Sie haben wol gesehen / das der Mensch ein elende Creatur were / Aber was die vrsach vnd rechte Heuptschade were / vnd wo es her keme / das haben sie nicht gewust. Welches denn ein grosser mangel gewesen. Derwegen sie jnen auch von solchem schaden nicht helffen lassen / Vnd ist eben mit jhnen gangen / als wenn einer ein Kranckheit hat / da man nicht weis / was es für ein Kranckheit ist / vnd woher sie verursachet wird / so kan man jhm auch keine rechte bequeme Ertzney eingeben vnd jm helffen.</p> <p>ABer Gottes Wort vnd hie dieser Psalm leret vns solchs / vnd weiset vns auff den grund. Es komme all solch vnglück von GOtt vber vns / der sey erzürnet vnd ergrimmet vber vns / vnd das </p> </div> </body> </text> </TEI> [0052]
Da wird vns nun gewiesen was sonderlichs / da wir von Natur nichts von wissen / vnd dauon nichts zufinden ist in aller Heiden Bücher / Nemlich / Wie wir vns selber erkennen sollen / daran vns allen zum höchsten gelegen. Denn zwey ding fürnemlich sind einem Menschen zu wissen von nöten / Erstlich / das er sich recht erkenne / Zum andern / das er Gott erkenne. Es haben auch die Heiden nicht allein das Sprichwort geführt / Erkenne dich selbs / Sondern auch viel dauon gehalten / vnd gesagt / Das solche Rede vom Himmel geoffenbaret sey: Aber den rechten grundt dieses erkentnis haben sie nicht gehabt. Sie haben wol gesehen / das der Mensch ein elende Creatur were / Aber was die vrsach vnd rechte Heuptschade were / vnd wo es her keme / das haben sie nicht gewust. Welches denn ein grosser mangel gewesen. Derwegen sie jnen auch von solchem schaden nicht helffen lassen / Vnd ist eben mit jhnen gangen / als wenn einer ein Kranckheit hat / da man nicht weis / was es für ein Kranckheit ist / vnd woher sie verursachet wird / so kan man jhm auch keine rechte bequeme Ertzney eingeben vnd jm helffen.
ABer Gottes Wort vnd hie dieser Psalm leret vns solchs / vnd weiset vns auff den grund. Es komme all solch vnglück von GOtt vber vns / der sey erzürnet vnd ergrimmet vber vns / vnd das
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