Sattler, Basilius: Ein Predige: Gethan bey der Begrebnis/ Des Ehrwürdigen ... Petri Abten des Closters Riddageßhaussen. Wolfenbüttel, 1615.Kampff / da ein Mensch mit dem Todt Kämpffen müsse / vnd da er gewinne / so gewinne er die Seeligkeit / da heists seelig sind die Todten die in dem HErrn Sterben. Der Todt seiner heiligen ist köstlich für dem HErrn. Da heists / wer vberwindet dem wil ich die Kron des Lebens geben. Wer nicht wol Kämpffet der kriegt die Kron nicht. Was ist nun der Todt für ein Feind / was brauch er für Wehr? Womit schlecht er auff vns zu / oder vielmehr der böse Feind der des Tods gewalt hat wie Hebr. 2. stehet? Da fechten einen an die Schmertzen / vnd ist der böse Feind darnach aus / daß ein Mensch verzagen sol / weil jhn GOtt so hart mit nimbt / sey er jhm Feind / vnd wolle jhn gar verlassen. 2. Wil er einen dadurch zu verzweifflung bringen / daß er die seinen vnd alles was in der Welt ist / vnnd jhm Lieb ist / verlassen sol / vnnd das Leben / vnd das die zwen gute Freunde Leib vnd Seel sich scheiden müssen. Aber das allerschrecklichste ist / daß ein Mensch sich erinnert / daß er für GOttes Gericht / vnd von allem seinem thun vnd lassen Rechenschafft geben mus vnd jhm sein eigen Hertz sagt / er könne nicht bestehen / derowegen jhn sein eigen Hertz verdammet / dieser Schmertz geht vber alle Schmertzen / darvber viel Leut Verzweiffeln / ob sie schon bißweilen nicht laut drüber ruffen / da hat denn der böse Feind gewonnen. Aber wir sollen lernen wol Sterben / daß wir zwar vnsere Sünd erkennen / vnd das wir GOttes Zorn vnd Straff verdienet haben / vnnd wir billich alles verlieren / vnnd die Schmertzen ewig wehren solten. Aber GOTT habe seinen Sohn den gebenedeiten Samen Abrahae für vns gegeben / vnd zum Fluch werden lassen / auff das alle die an jhn Glauben nicht verloren werden / sonder das ewige Leben haben. Derowegen nunmehr der gleubigen schmertzen nur Vater streich seyn / die sollen vns nicht schaden vnd nicht ewig wehren / son- Kampff / da ein Mensch mit dem Todt Kämpffen müsse / vnd da er gewinne / so gewinne er die Seeligkeit / da heists seelig sind die Todten die in dem HErrn Sterben. Der Todt seiner heiligen ist köstlich für dem HErrn. Da heists / wer vberwindet dem wil ich die Kron des Lebens geben. Wer nicht wol Kämpffet der kriegt die Kron nicht. Was ist nun der Todt für ein Feind / was brauch er für Wehr? Womit schlecht er auff vns zu / oder vielmehr der böse Feind der des Tods gewalt hat wie Hebr. 2. stehet? Da fechten einen an die Schmertzẽ / vnd ist der böse Feind darnach aus / daß ein Mensch verzagen sol / weil jhn GOtt so hart mit nimbt / sey er jhm Feind / vnd wolle jhn gar verlassen. 2. Wil er einen dadurch zu verzweifflung bringen / daß er die seinen vnd alles was in der Welt ist / vnnd jhm Lieb ist / verlassen sol / vnnd das Leben / vnd das die zwen gute Freunde Leib vnd Seel sich scheiden müssen. Aber das allerschrecklichste ist / daß ein Mensch sich erinnert / daß er für GOttes Gericht / vnd von allem seinem thun vnd lassen Rechenschafft geben mus vnd jhm sein eigen Hertz sagt / er könne nicht bestehen / derowegen jhn sein eigen Hertz verdammet / dieser Schmertz geht vber alle Schmertzen / darvber viel Leut Verzweiffeln / ob sie schon bißweilen nicht laut drüber ruffen / da hat denn der böse Feind gewonnen. Aber wir sollen lernen wol Sterben / daß wir zwar vnsere Sünd erkennen / vnd das wir GOttes Zorn vnd Straff verdienet haben / vnnd wir billich alles verlieren / vnnd die Schmertzen ewig wehren solten. Aber GOTT habe seinen Sohn den gebenedeiten Samen Abrahae für vns gegeben / vnd zum Fluch werden lassen / auff das alle die an jhn Glauben nicht verloren werden / sonder das ewige Leben haben. Derowegen nunmehr der gleubigen schmertzen nur Vater streich seyn / die sollen vns nicht schaden vnd nicht ewig wehren / son- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0017"/> Kampff / da ein Mensch mit dem Todt Kämpffen müsse / vnd da er gewinne / so gewinne er die Seeligkeit / da heists seelig sind die Todten die in dem HErrn Sterben. Der Todt seiner heiligen ist köstlich für dem HErrn. Da heists / wer vberwindet dem wil ich die Kron des Lebens geben. Wer nicht wol Kämpffet der kriegt die Kron nicht.</p> <p>Was ist nun der Todt für ein Feind / was brauch er für Wehr? Womit schlecht er auff vns zu / oder vielmehr der böse Feind der des Tods gewalt hat wie Hebr. 2. stehet? Da fechten einen an die Schmertzẽ / vnd ist der böse Feind darnach aus / daß ein Mensch verzagen sol / weil jhn GOtt so hart mit nimbt / sey er jhm Feind / vnd wolle jhn gar verlassen.</p> <p>2. Wil er einen dadurch zu verzweifflung bringen / daß er die seinen vnd alles was in der Welt ist / vnnd jhm Lieb ist / verlassen sol / vnnd das Leben / vnd das die zwen gute Freunde Leib vnd Seel sich scheiden müssen. Aber das allerschrecklichste ist / daß ein Mensch sich erinnert / daß er für GOttes Gericht / vnd von allem seinem thun vnd lassen Rechenschafft geben mus vnd jhm sein eigen Hertz sagt / er könne nicht bestehen / derowegen jhn sein eigen Hertz verdammet / dieser Schmertz geht vber alle Schmertzen / darvber viel Leut Verzweiffeln / ob sie schon bißweilen nicht laut drüber ruffen / da hat denn der böse Feind gewonnen.</p> <p>Aber wir sollen lernen wol Sterben / daß wir zwar vnsere Sünd erkennen / vnd das wir GOttes Zorn vnd Straff verdienet haben / vnnd wir billich alles verlieren / vnnd die Schmertzen ewig wehren solten. Aber GOTT habe seinen Sohn den gebenedeiten Samen Abrahae für vns gegeben / vnd zum Fluch werden lassen / auff das alle die an jhn Glauben nicht verloren werden / sonder das ewige Leben haben. Derowegen nunmehr der gleubigen schmertzen nur Vater streich seyn / die sollen vns nicht schaden vnd nicht ewig wehren / son- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0017]
Kampff / da ein Mensch mit dem Todt Kämpffen müsse / vnd da er gewinne / so gewinne er die Seeligkeit / da heists seelig sind die Todten die in dem HErrn Sterben. Der Todt seiner heiligen ist köstlich für dem HErrn. Da heists / wer vberwindet dem wil ich die Kron des Lebens geben. Wer nicht wol Kämpffet der kriegt die Kron nicht.
Was ist nun der Todt für ein Feind / was brauch er für Wehr? Womit schlecht er auff vns zu / oder vielmehr der böse Feind der des Tods gewalt hat wie Hebr. 2. stehet? Da fechten einen an die Schmertzẽ / vnd ist der böse Feind darnach aus / daß ein Mensch verzagen sol / weil jhn GOtt so hart mit nimbt / sey er jhm Feind / vnd wolle jhn gar verlassen.
2. Wil er einen dadurch zu verzweifflung bringen / daß er die seinen vnd alles was in der Welt ist / vnnd jhm Lieb ist / verlassen sol / vnnd das Leben / vnd das die zwen gute Freunde Leib vnd Seel sich scheiden müssen. Aber das allerschrecklichste ist / daß ein Mensch sich erinnert / daß er für GOttes Gericht / vnd von allem seinem thun vnd lassen Rechenschafft geben mus vnd jhm sein eigen Hertz sagt / er könne nicht bestehen / derowegen jhn sein eigen Hertz verdammet / dieser Schmertz geht vber alle Schmertzen / darvber viel Leut Verzweiffeln / ob sie schon bißweilen nicht laut drüber ruffen / da hat denn der böse Feind gewonnen.
Aber wir sollen lernen wol Sterben / daß wir zwar vnsere Sünd erkennen / vnd das wir GOttes Zorn vnd Straff verdienet haben / vnnd wir billich alles verlieren / vnnd die Schmertzen ewig wehren solten. Aber GOTT habe seinen Sohn den gebenedeiten Samen Abrahae für vns gegeben / vnd zum Fluch werden lassen / auff das alle die an jhn Glauben nicht verloren werden / sonder das ewige Leben haben. Derowegen nunmehr der gleubigen schmertzen nur Vater streich seyn / die sollen vns nicht schaden vnd nicht ewig wehren / son-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |