Sattler, Basilius: Ein Predige: Gethan bey der Begrebnis/ Des Ehrwürdigen ... Petri Abten des Closters Riddageßhaussen. Wolfenbüttel, 1615.wol viel von jhnen helt vnd sie lieb hat / solches auch mit seinem segen als an Abraham geschehen ist / beweiset / lest sie wol bißweilen zu Ehren kommen / gibt jhnen ein zimbliche Narung vnd Güter / so versaltzet er es jhnen doch mit vielem Creutz Gefahr vnd Vnglück. Denn weil wir noch die Sünd an vns haben / können wir gute Tage nicht ertragen / derowegen er vns wie ein Vater seine Kinder vnter der Ruten helt. Vnnd wie Prov. 3. vnd Hebr. 12. steht / züchtiget er einen jeden Sohn / den er auff nimbt / daß wir ja nicht mit der Welt verdambt werden 1. Cor. 11. wie E. L. sonst hören. Vnd thut er es insonderheit auch darumb das wir in diesem jrdischen Leben vnnd dessen gütern vns nicht vertieffen / vnd der seeligkeit vergessen / sonder weil dieses leben Mühe vnnd Arbeit ist / da es am köstlichsten ist / wir vns erinnern / daß wir wie Abraham bekennet / hie Frembling vnd Pilgrim seyn / vnd dieses lebens zuletzt müd werden / vnd vns sehnen nach einem andern / nemlich dem rechten himlischen Vaterland vnd ewigem Leben. Das denn Moses mit meinet / da er von Abraham sagt / Abraham sey des lebens satt gewesen. So zeuget Hiob das er nach dem ewigen leben sich gesehnet als ein Knecht nach dem Schatten / vnd ein Taglöhner das sein Arbeit aus sey Cap. 7. Elia wird es so sawer gemacht / daß er sagt / so nimb nun Herr mein Seel weg. Paulus kompt so weit / daß er sagt / ich begehre abzuscheiden / vnd bey Christo zu seyn. Denn er weis das er da alles Leidens wird vberhebt seyn / vnd es tausent mahl besser haben / als er es hie gehabt. Derowegen / Geliebte / sollen wir vns in die sach schicken / wenn GOtt vns auch nicht eitel gute Tage giebt / wir dürffen vns auch darüber keine schwere Gedancken machen / dann es pflegts GOTt also mit den seinen zuhalten / sie müssen durch viel Trübsal ins reich GOttes gehen / Trübsal haben sie / aber dadurch kommen sie ins reich Gottes. Vnd so viel von Abrahams Leben. wol viel von jhnen helt vnd sie lieb hat / solches auch mit seinem segen als an Abraham geschehen ist / beweiset / lest sie wol bißweilen zu Ehren kommen / gibt jhnen ein zimbliche Narung vnd Güter / so versaltzet er es jhnen doch mit vielem Creutz Gefahr vnd Vnglück. Denn weil wir noch die Sünd an vns haben / können wir gute Tage nicht ertragen / derowegen er vns wie ein Vater seine Kinder vnter der Ruten helt. Vnnd wie Prov. 3. vnd Hebr. 12. steht / züchtiget er einen jeden Sohn / den er auff nimbt / daß wir ja nicht mit der Welt verdambt werden 1. Cor. 11. wie E. L. sonst hören. Vnd thut er es insonderheit auch darumb das wir in diesem jrdischen Leben vnnd dessen gütern vns nicht vertieffen / vnd der seeligkeit vergessen / sonder weil dieses leben Mühe vnnd Arbeit ist / da es am köstlichsten ist / wir vns erinnern / daß wir wie Abraham bekennet / hie Frembling vnd Pilgrim seyn / vnd dieses lebens zuletzt müd werden / vnd vns sehnen nach einem andern / nemlich dem rechten himlischen Vaterland vnd ewigem Leben. Das denn Moses mit meinet / da er von Abraham sagt / Abraham sey des lebens satt gewesen. So zeuget Hiob das er nach dem ewigen leben sich gesehnet als ein Knecht nach dem Schatten / vnd ein Taglöhner das sein Arbeit aus sey Cap. 7. Elia wird es so sawer gemacht / daß er sagt / so nimb nun Herr mein Seel weg. Paulus kompt so weit / daß er sagt / ich begehre abzuscheiden / vnd bey Christo zu seyn. Denn er weis das er da alles Leidens wird vberhebt seyn / vnd es tausent mahl besser haben / als er es hie gehabt. Derowegen / Geliebte / sollen wir vns in die sach schicken / wenn GOtt vns auch nicht eitel gute Tage giebt / wir dürffen vns auch darüber keine schwere Gedancken machen / dann es pflegts GOTt also mit den seinen zuhalten / sie müssen durch viel Trübsal ins reich GOttes gehen / Trübsal haben sie / aber dadurch kommen sie ins reich Gottes. Vnd so viel von Abrahams Leben. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0012"/> wol viel von jhnen helt vnd sie lieb hat / solches auch mit seinem segen als an Abraham geschehen ist / beweiset / lest sie wol bißweilen zu Ehren kommen / gibt jhnen ein zimbliche Narung vnd Güter / so versaltzet er es jhnen doch mit vielem Creutz Gefahr vnd Vnglück. Denn weil wir noch die Sünd an vns haben / können wir gute Tage nicht ertragen / derowegen er vns wie ein Vater seine Kinder vnter der Ruten helt. Vnnd wie Prov. 3. vnd Hebr. 12. steht / züchtiget er einen jeden Sohn / den er auff nimbt / daß wir ja nicht mit der Welt verdambt werden 1. Cor. 11. wie E. L. sonst hören. Vnd thut er es insonderheit auch darumb das wir in diesem jrdischen Leben vnnd dessen gütern vns nicht vertieffen / vnd der seeligkeit vergessen / sonder weil dieses leben Mühe vnnd Arbeit ist / da es am köstlichsten ist / wir vns erinnern / daß wir wie Abraham bekennet / hie Frembling vnd Pilgrim seyn / vnd dieses lebens zuletzt müd werden / vnd vns sehnen nach einem andern / nemlich dem rechten himlischen Vaterland vnd ewigem Leben. Das denn Moses mit meinet / da er von Abraham sagt / Abraham sey des lebens satt gewesen. So zeuget Hiob das er nach dem ewigen leben sich gesehnet als ein Knecht nach dem Schatten / vnd ein Taglöhner das sein Arbeit aus sey Cap. 7. Elia wird es so sawer gemacht / daß er sagt / so nimb nun Herr mein Seel weg. Paulus kompt so weit / daß er sagt / ich begehre abzuscheiden / vnd bey Christo zu seyn. Denn er weis das er da alles Leidens wird vberhebt seyn / vnd es tausent mahl besser haben / als er es hie gehabt.</p> <p>Derowegen / Geliebte / sollen wir vns in die sach schicken / wenn GOtt vns auch nicht eitel gute Tage giebt / wir dürffen vns auch darüber keine schwere Gedancken machen / dann es pflegts GOTt also mit den seinen zuhalten / sie müssen durch viel Trübsal ins reich GOttes gehen / Trübsal haben sie / aber dadurch kommen sie ins reich Gottes. Vnd so viel von Abrahams Leben.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0012]
wol viel von jhnen helt vnd sie lieb hat / solches auch mit seinem segen als an Abraham geschehen ist / beweiset / lest sie wol bißweilen zu Ehren kommen / gibt jhnen ein zimbliche Narung vnd Güter / so versaltzet er es jhnen doch mit vielem Creutz Gefahr vnd Vnglück. Denn weil wir noch die Sünd an vns haben / können wir gute Tage nicht ertragen / derowegen er vns wie ein Vater seine Kinder vnter der Ruten helt. Vnnd wie Prov. 3. vnd Hebr. 12. steht / züchtiget er einen jeden Sohn / den er auff nimbt / daß wir ja nicht mit der Welt verdambt werden 1. Cor. 11. wie E. L. sonst hören. Vnd thut er es insonderheit auch darumb das wir in diesem jrdischen Leben vnnd dessen gütern vns nicht vertieffen / vnd der seeligkeit vergessen / sonder weil dieses leben Mühe vnnd Arbeit ist / da es am köstlichsten ist / wir vns erinnern / daß wir wie Abraham bekennet / hie Frembling vnd Pilgrim seyn / vnd dieses lebens zuletzt müd werden / vnd vns sehnen nach einem andern / nemlich dem rechten himlischen Vaterland vnd ewigem Leben. Das denn Moses mit meinet / da er von Abraham sagt / Abraham sey des lebens satt gewesen. So zeuget Hiob das er nach dem ewigen leben sich gesehnet als ein Knecht nach dem Schatten / vnd ein Taglöhner das sein Arbeit aus sey Cap. 7. Elia wird es so sawer gemacht / daß er sagt / so nimb nun Herr mein Seel weg. Paulus kompt so weit / daß er sagt / ich begehre abzuscheiden / vnd bey Christo zu seyn. Denn er weis das er da alles Leidens wird vberhebt seyn / vnd es tausent mahl besser haben / als er es hie gehabt.
Derowegen / Geliebte / sollen wir vns in die sach schicken / wenn GOtt vns auch nicht eitel gute Tage giebt / wir dürffen vns auch darüber keine schwere Gedancken machen / dann es pflegts GOTt also mit den seinen zuhalten / sie müssen durch viel Trübsal ins reich GOttes gehen / Trübsal haben sie / aber dadurch kommen sie ins reich Gottes. Vnd so viel von Abrahams Leben.
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Predige: Gethan bey der Begrebnis/ Des Ehrwürdigen ... Petri Abten des Closters Riddageßhaussen. Wolfenbüttel, 1615, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predige_1615/12>, abgerufen am 16.07.2024. |