Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.Zum Andern / hat der Psalter daher einen Vorzug für andern Büchern der H. Schrifft / daß wir durch gläubige Betrachtung der Psalmen gleichsam für Gottes Angesicht gestellet werden / vnser Hertz / Glauben vnd Liebe für jhm außschütten / Psal. 62. vnd also nicht allein von Gott hören vnd reden / sondern auch mit Gott reden / vnd vnser heimlichs Anligen in kindlicher Zuversicht jhm klagen vnd fürtragen. Dazu denn der heilige Geist fast in allen Psalmen sonderliche / nach denckliche vnd bewegliche Sprüche vns zeiget / mit welchen wir für Gott vnser Hertz außschütten können / damit deß / weß das Hertz voll ist / der Mund vbergehe / Matth. 12. Vnd dürffen wir vns nicht befürchten / daß König Davids Wort / die er in gleichen fällen geführet / mit den Affecten frommer Hertzen nicht vberein kommen solten / sintemal kein Ey dem andern so ähnlich ist / als der Geist Gottes in allen Gläubigen einerley Krafft vnd Wirckung durchs gehör Göttliches Worts verrichtet / jedoch daß er einen jeglichen Gläubigen sein Maß außtheilet / Rom. 12. Was könte nun in aller Welt gläubige Hertzen mehr vnd kräfftiger erfrewen: Wie könte ein Zum Andern / hat der Psalter daher einen Vorzug für andern Büchern der H. Schrifft / daß wir durch gläubige Betrachtung der Psalmẽ gleichsam für Gottes Angesicht gestellet werden / vnser Hertz / Glauben vñ Liebe für jhm außschütten / Psal. 62. vnd also nicht allein von Gott hören vnd reden / sondern auch mit Gott reden / vñ vnser heimlichs Anligẽ in kindlicher Zuversicht jhm klagen vnd fürtragen. Dazu denn der heilige Geist fast in allen Psalmen sonderliche / nach denckliche vnd bewegliche Sprüche vns zeiget / mit welchen wir für Gott vnser Hertz außschütten können / damit deß / weß das Hertz voll ist / der Mund vbergehe / Matth. 12. Vnd dürffen wir vns nicht befürchten / daß König Davids Wort / die er in gleichen fällen geführet / mit den Affecten frommer Hertzen nicht vberein kommen solten / sintemal kein Ey dem andern so ähnlich ist / als der Geist Gottes in allen Gläubigen einerley Krafft vnd Wirckung durchs gehör Göttliches Worts verrichtet / jedoch daß er einẽ jeglichẽ Gläubigen sein Maß außtheilet / Rom. 12. Was könte nun in aller Welt gläubige Hertzen mehr vnd kräfftiger erfrewẽ: Wie könte ein <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0008"/> <p>Zum Andern / hat der Psalter daher einen Vorzug für andern Büchern der H. Schrifft / daß wir durch gläubige Betrachtung der Psalmẽ gleichsam für Gottes Angesicht gestellet werden / vnser Hertz / Glauben vñ Liebe für jhm außschütten / Psal. 62. vnd also nicht allein von Gott hören vnd reden / sondern auch mit Gott reden / vñ vnser heimlichs Anligẽ in kindlicher Zuversicht jhm klagen vnd fürtragen. Dazu denn der heilige Geist fast in allen Psalmen sonderliche / nach denckliche vnd bewegliche Sprüche vns zeiget / mit welchen wir für Gott vnser Hertz außschütten können / damit deß / weß das Hertz voll ist / der Mund vbergehe / Matth. 12. Vnd dürffen wir vns nicht befürchten / daß König Davids Wort / die er in gleichen fällen geführet / mit den Affecten frommer Hertzen nicht vberein kommen solten / sintemal kein Ey dem andern so ähnlich ist / als der Geist Gottes in allen Gläubigen einerley Krafft vnd Wirckung durchs gehör Göttliches Worts verrichtet / jedoch daß er einẽ jeglichẽ Gläubigen sein Maß außtheilet / Rom. 12. Was könte nun in aller Welt gläubige Hertzen mehr vnd kräfftiger erfrewẽ: Wie könte ein </p> </div> </body> </text> </TEI> [0008]
Zum Andern / hat der Psalter daher einen Vorzug für andern Büchern der H. Schrifft / daß wir durch gläubige Betrachtung der Psalmẽ gleichsam für Gottes Angesicht gestellet werden / vnser Hertz / Glauben vñ Liebe für jhm außschütten / Psal. 62. vnd also nicht allein von Gott hören vnd reden / sondern auch mit Gott reden / vñ vnser heimlichs Anligẽ in kindlicher Zuversicht jhm klagen vnd fürtragen. Dazu denn der heilige Geist fast in allen Psalmen sonderliche / nach denckliche vnd bewegliche Sprüche vns zeiget / mit welchen wir für Gott vnser Hertz außschütten können / damit deß / weß das Hertz voll ist / der Mund vbergehe / Matth. 12. Vnd dürffen wir vns nicht befürchten / daß König Davids Wort / die er in gleichen fällen geführet / mit den Affecten frommer Hertzen nicht vberein kommen solten / sintemal kein Ey dem andern so ähnlich ist / als der Geist Gottes in allen Gläubigen einerley Krafft vnd Wirckung durchs gehör Göttliches Worts verrichtet / jedoch daß er einẽ jeglichẽ Gläubigen sein Maß außtheilet / Rom. 12. Was könte nun in aller Welt gläubige Hertzen mehr vnd kräfftiger erfrewẽ: Wie könte ein
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