Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.IN diesem Psalm straffet der heilige Geist alle Menschen / daß sie Gottlos seyn / vnd nichts taugen / sonderlich aber strafft er die Heuchler vnd falsche Lehrer / daß ob sie sich schon eusserlich fromb stellen / sey es doch eitel heucheley mit jhnen / sie gläuben nicht einmal von hertzen daß ein Gott im Himmel sey / es sey jhnen im grunde nur vmb jhren nutzen vnd genieß zu thun / nehmen die Armen hart mit / fragen aber nichts nach Gott / fürchten jhn nicht / vnd vertrawen jhm nicht / lassen die Armen nicht bey sich auffkommen / wie zu des HErrn Christi zeit die Phariseer vnd Schrifft gelerten thaten / vnd bitet daß Gott darein sehen / Christum senden / sein Volck von solchen bösen Leuten erlösen / vnnd durch das liebe Evangelium erfrewen wolle. DIe Thoren sprechen in jhrem Hertzen / es ist kein Gott / sie tügen nichts / vnd sind ein Grewel mit jhrem Wesen / da ist keiner der guts thue. Der HErr schawet vom Himmel auff der Menschenkinder / daß er sehe / ob jemand klug sey / vnd nach Gott frage. Aber sie sind alle abgewichen / vnd alle sampt vntüchtig / da ist keiner der guts thue / auch nicht einer. Wil denn der vbelthäter keiner das mercken? Die mein Volck fressen / daß sie sich nehren / aber den HErren ruffen sie nicht an. IN diesem Psalm straffet der heilige Geist alle Menschen / daß sie Gottlos seyn / vnd nichts taugen / sonderlich aber strafft er die Heuchler vnd falsche Lehrer / daß ob sie sich schon eusserlich fromb stellen / sey es doch eitel heucheley mit jhnen / sie gläuben nicht einmal von hertzen daß ein Gott im Himmel sey / es sey jhnen im grunde nur vmb jhren nutzen vnd genieß zu thun / nehmen die Armen hart mit / fragen aber nichts nach Gott / fürchten jhn nicht / vnd vertrawen jhm nicht / lassen die Armen nicht bey sich auffkommen / wie zu des HErrn Christi zeit die Phariseer vnd Schrifft gelerten thaten / vnd bitet daß Gott darein sehen / Christum senden / sein Volck von solchen bösen Leuten erlösen / vnnd durch das liebe Evangelium erfrewen wolle. DIe Thoren sprechen in jhrem Hertzen / es ist kein Gott / sie tügen nichts / vnd sind ein Grewel mit jhrem Wesen / da ist keiner der guts thue. Der HErr schawet vom Himmel auff der Menschenkinder / daß er sehe / ob jemand klug sey / vnd nach Gott frage. Aber sie sind alle abgewichen / vnd alle sampt vntüchtig / da ist keiner der guts thue / auch nicht einer. Wil denn der vbelthäter keiner das mercken? Die mein Volck fressen / daß sie sich nehren / aber den HErren ruffen sie nicht an. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0072" n="44"/> <p>IN diesem Psalm straffet der heilige Geist alle Menschen / daß sie Gottlos seyn / vnd nichts taugen / sonderlich aber strafft er die Heuchler vnd falsche Lehrer / daß ob sie sich schon eusserlich fromb stellen / sey es doch eitel heucheley mit jhnen / sie gläuben nicht einmal von hertzen daß ein Gott im Himmel sey / es sey jhnen im grunde nur vmb jhren nutzen vnd genieß zu thun / nehmen die Armen hart mit / fragen aber nichts nach Gott / fürchten jhn nicht / vnd vertrawen jhm nicht / lassen die Armen nicht bey sich auffkommen / wie zu des HErrn Christi zeit die Phariseer vnd Schrifft gelerten thaten / vnd bitet daß Gott darein sehen / Christum senden / sein Volck von solchen bösen Leuten erlösen / vnnd durch das liebe Evangelium erfrewen wolle.</p> <p>DIe Thoren sprechen in jhrem Hertzen / es ist kein Gott / sie tügen nichts / vnd sind ein Grewel mit jhrem Wesen / da ist keiner der guts thue.</p> <p>Der HErr schawet vom Himmel auff der Menschenkinder / daß er sehe / ob jemand klug sey / vnd nach Gott frage.</p> <p>Aber sie sind alle abgewichen / vnd alle sampt vntüchtig / da ist keiner der guts thue / auch nicht einer.</p> <p>Wil denn der vbelthäter keiner das mercken? Die mein Volck fressen / daß sie sich nehren / aber den HErren ruffen sie nicht an.</p> </div> </body> </text> </TEI> [44/0072]
IN diesem Psalm straffet der heilige Geist alle Menschen / daß sie Gottlos seyn / vnd nichts taugen / sonderlich aber strafft er die Heuchler vnd falsche Lehrer / daß ob sie sich schon eusserlich fromb stellen / sey es doch eitel heucheley mit jhnen / sie gläuben nicht einmal von hertzen daß ein Gott im Himmel sey / es sey jhnen im grunde nur vmb jhren nutzen vnd genieß zu thun / nehmen die Armen hart mit / fragen aber nichts nach Gott / fürchten jhn nicht / vnd vertrawen jhm nicht / lassen die Armen nicht bey sich auffkommen / wie zu des HErrn Christi zeit die Phariseer vnd Schrifft gelerten thaten / vnd bitet daß Gott darein sehen / Christum senden / sein Volck von solchen bösen Leuten erlösen / vnnd durch das liebe Evangelium erfrewen wolle.
DIe Thoren sprechen in jhrem Hertzen / es ist kein Gott / sie tügen nichts / vnd sind ein Grewel mit jhrem Wesen / da ist keiner der guts thue.
Der HErr schawet vom Himmel auff der Menschenkinder / daß er sehe / ob jemand klug sey / vnd nach Gott frage.
Aber sie sind alle abgewichen / vnd alle sampt vntüchtig / da ist keiner der guts thue / auch nicht einer.
Wil denn der vbelthäter keiner das mercken? Die mein Volck fressen / daß sie sich nehren / aber den HErren ruffen sie nicht an.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/72 |
Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/72>, abgerufen am 18.07.2024. |