Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.Ich wil dem HErrn singen mein lebenlang / Vnd meinen Gott loben / so lange ich bin. Meine rede müsse jhm wolgefallen / Ich frewe mich des HErrn. Der Sünder müsse ein ende werden auff Erden / vnd die Gottlosen nicht mehr seyn / Lobe den HErrn meine Seele / Haleluja. Lehr aus diesem Psalm. 1. Daß ein Gott sey / schreibt Paulus Rom. 1. das ist offenbar / denn man muß es mercken an den Wercken die er thut an der Welt / die er geschaffen hat. Den Gott / der sich also nicht vnbezeiget gelassen / sondern durch die Schöpffung sich offenbaret / sollen wir erkennen / jhn loben vnd jhm dancken. 2. Der Himmel / die Erden / vnd alles was darin vnd darauff ist / ist nicht von sich selber worden / oder wie Aristoteles gemeinet / von ewigkeit gewesen / sondern von Gott in der zeit geschaffen / daraus wir denn Gottes vnendliche Weißheit vnd Allmächtigkeit erkennen. 3. Es seind eitel grosse Wunderwerck die wir vber vns sehen / wenn wir die Augen auffheben / das Liecht / der Himmel / das Wasser / die Wolcken / so Regen geben / vnd der Wind: Derowegen wenn wir die Augen auffheben / den Himmel anschawen / vnd sehen daß es liecht wird / vnd daß es herunter regnet / vnd den Wind fühlen / vnd sein sausen hören / sollen Ich wil dem HErrn singen mein lebenlang / Vnd meinen Gott loben / so lange ich bin. Meine rede müsse jhm wolgefallen / Ich frewe mich des HErrn. Der Sünder müsse ein ende werden auff Erden / vnd die Gottlosen nicht mehr seyn / Lobe den HErrn meine Seele / Haleluja. Lehr aus diesem Psalm. 1. Daß ein Gott sey / schreibt Paulus Rom. 1. das ist offenbar / denn man muß es mercken an den Wercken die er thut an der Welt / die er geschaffen hat. Den Gott / der sich also nicht vnbezeiget gelassen / sondern durch die Schöpffung sich offenbaret / sollen wir erkennen / jhn loben vnd jhm dancken. 2. Der Himmel / die Erden / vnd alles was darin vnd darauff ist / ist nicht von sich selber worden / oder wie Aristoteles gemeinet / von ewigkeit gewesen / sondern von Gott in der zeit geschaffen / daraus wir denn Gottes vnendliche Weißheit vnd Allmächtigkeit erkennen. 3. Es seind eitel grosse Wunderwerck die wir vber vns sehen / wenn wir die Augen auffheben / das Liecht / der Himmel / das Wasser / die Wolcken / so Regen geben / vnd der Wind: Derowegen wenn wir die Augen auffheben / den Himmel anschawen / vnd sehen daß es liecht wird / vnd daß es herunter regnet / vnd den Wind fühlen / vnd sein sausen hören / sollen <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0463" n="435"/> <p>Ich wil dem HErrn singen mein lebenlang / Vnd meinen Gott loben / so lange ich bin.</p> <p>Meine rede müsse jhm wolgefallen / Ich frewe mich des HErrn.</p> <p>Der Sünder müsse ein ende werden auff Erden / vnd die Gottlosen nicht mehr seyn / Lobe den HErrn meine Seele / Haleluja.</p> </div> <div> <head>Lehr aus diesem Psalm.</head><lb/> <p>1. Daß ein Gott sey / schreibt Paulus Rom. 1. das ist offenbar / denn man muß es mercken an den Wercken die er thut an der Welt / die er geschaffen hat. Den Gott / der sich also nicht vnbezeiget gelassen / sondern durch die Schöpffung sich offenbaret / sollen wir erkennen / jhn loben vnd jhm dancken.</p> <p>2. Der Himmel / die Erden / vnd alles was darin vnd darauff ist / ist nicht von sich selber worden / oder wie Aristoteles gemeinet / von ewigkeit gewesen / sondern von Gott in der zeit geschaffen / daraus wir denn Gottes vnendliche Weißheit vnd Allmächtigkeit erkennen.</p> <p>3. Es seind eitel grosse Wunderwerck die wir vber vns sehen / wenn wir die Augen auffheben / das Liecht / der Himmel / das Wasser / die Wolcken / so Regen geben / vnd der Wind: Derowegen wenn wir die Augen auffheben / den Himmel anschawen / vnd sehen daß es liecht wird / vnd daß es herunter regnet / vnd den Wind fühlen / vnd sein sausen hören / sollen </p> </div> </body> </text> </TEI> [435/0463]
Ich wil dem HErrn singen mein lebenlang / Vnd meinen Gott loben / so lange ich bin.
Meine rede müsse jhm wolgefallen / Ich frewe mich des HErrn.
Der Sünder müsse ein ende werden auff Erden / vnd die Gottlosen nicht mehr seyn / Lobe den HErrn meine Seele / Haleluja.
Lehr aus diesem Psalm.
1. Daß ein Gott sey / schreibt Paulus Rom. 1. das ist offenbar / denn man muß es mercken an den Wercken die er thut an der Welt / die er geschaffen hat. Den Gott / der sich also nicht vnbezeiget gelassen / sondern durch die Schöpffung sich offenbaret / sollen wir erkennen / jhn loben vnd jhm dancken.
2. Der Himmel / die Erden / vnd alles was darin vnd darauff ist / ist nicht von sich selber worden / oder wie Aristoteles gemeinet / von ewigkeit gewesen / sondern von Gott in der zeit geschaffen / daraus wir denn Gottes vnendliche Weißheit vnd Allmächtigkeit erkennen.
3. Es seind eitel grosse Wunderwerck die wir vber vns sehen / wenn wir die Augen auffheben / das Liecht / der Himmel / das Wasser / die Wolcken / so Regen geben / vnd der Wind: Derowegen wenn wir die Augen auffheben / den Himmel anschawen / vnd sehen daß es liecht wird / vnd daß es herunter regnet / vnd den Wind fühlen / vnd sein sausen hören / sollen
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/463>, abgerufen am 22.02.2025. |