Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.6. Wie gefehrlich es sich auch vnterweilen mit Christi Reich vnd seiner Kirchen anlesst / wil sie doch Gott erhalten / die Pforten der Hellen sollen sie nicht vberweltigen. 7. Gottes Wort vnd das Evangelium ist das Mittel / dadurch Gott sein Reich fortsetzet / vnd vns heiliget vnd selig macht. Der XCIV. Psalm. IN diesem Psalm wird gebeten wider die stoltzen vnd mächtigen im Volck / die die Frommen vnter drücken vnd plagen / vnd bittet er / daß Gott als ein gerechter Richter darein sehen / jhrem bösen fürnehmen wehren / vnd sie endlich straffen wolle: Denn sie sind trotzig vnd pralen sehr / vnd fragen weder nach Gott noch Menschen / rühmen noch jre Sünde / vnd verfolgen die Frommen / vnd schonen aller dings der Witwen vnd Frembdling nicht / deren Gott zu schonen insonderheit befohlen / vnd bilden jhnen starck ein / Gott sehe vnd achte es nicht / welches zumalen närrische vnd Gottlose Gedancken seind. Denn Gott habe jadem Menschen das Gesicht vnd Gehör gegeben / so sehe vnd höre er ja auch selber alles / das beweiset er augenscheinlich an den Heyden / die er straffet / beweise also mit der That / daß er nicht allein alles böse sehe / sondern auch straffen wolle / sind derowegen das zumalen schlimme Gedancken / daß sie meinen / Gott sehe vnd achte es nicht. Daß aber Gott die seinen auch mit der Straffe mitneme / daß thue er nicht darumb / als ob er jhrer nicht achte / sondern er züchtiget sie / den Gottlosen aber sehe er eine zeitlang zu / biß sie recht reiffe werden: Denn es nicht müglich sey / daß er die seinen gantz verlasse / sondern er schaffe jhnen endlich recht. Vnd kehrt sich also der Psalm durch das Gebet zu Gott / denn der müsse das beste thun / vnd werde es auch thun / da verlasse er sich auff / sonst würde er straucheln vnd dahin fallen / aber in seinem Bekümmerniß tröste er sich Gottes vnd seines Worts. Denn das könne jhm nimmermehr fehlen / Gott sey solchen bösen Leuten zu wider / die also sein Wort verkehren / vnd die sei- 6. Wie gefehrlich es sich auch vnterweilen mit Christi Reich vnd seiner Kirchen anlesst / wil sie doch Gott erhalten / die Pforten der Hellen sollen sie nicht vberweltigen. 7. Gottes Wort vnd das Evangelium ist das Mittel / dadurch Gott sein Reich fortsetzet / vnd vns heiliget vnd selig macht. Der XCIV. Psalm. IN diesem Psalm wird gebeten wider die stoltzen vnd mächtigen im Volck / die die From̃en vnter drücken vnd plagen / vnd bittet er / daß Gott als ein gerechter Richter darein sehen / jhrem bösen fürnehmen wehren / vnd sie endlich straffen wolle: Denn sie sind trotzig vnd pralen sehr / vnd fragen weder nach Gott noch Menschen / rühmen noch jre Sünde / vnd verfolgen die From̃en / vnd schonen aller dings der Witwen vnd Frembdling nicht / deren Gott zu schonen insonderheit befohlen / vnd bilden jhnen starck ein / Gott sehe vnd achte es nicht / welches zumalen närrische vnd Gottlose Gedancken seind. Denn Gott habe jadem Menschen das Gesicht vnd Gehör gegeben / so sehe vñ höre er ja auch selber alles / das beweiset er augenscheinlich an den Heyden / die er straffet / beweise also mit der That / daß er nicht allein alles böse sehe / sondern auch straffen wolle / sind derowegen das zumalen schlim̃e Gedancken / daß sie meinen / Gott sehe vnd achte es nicht. Daß aber Gott die seinen auch mit der Straffe mitneme / daß thue er nicht darumb / als ob er jhrer nicht achte / sondern er züchtiget sie / den Gottlosen aber sehe er eine zeitlang zu / biß sie recht reiffe werden: Denn es nicht müglich sey / daß er die seinen gantz verlasse / sondern er schaffe jhnen endlich recht. Vnd kehrt sich also der Psalm durch das Gebet zu Gott / denn der müsse das beste thun / vnd werde es auch thun / da verlasse er sich auff / sonst würde er straucheln vnd dahin fallen / aber in seinem Bekümmerniß tröste er sich Gottes vnd seines Worts. Denn das könne jhm nimmermehr fehlen / Gott sey solchen bösen Leuten zu wider / die also sein Wort verkehren / vnd die sei- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0421" n="393"/> <p>6. Wie gefehrlich es sich auch vnterweilen mit Christi Reich vnd seiner Kirchen anlesst / wil sie doch Gott erhalten / die Pforten der Hellen sollen sie nicht vberweltigen.</p> <p>7. Gottes Wort vnd das Evangelium ist das Mittel / dadurch Gott sein Reich fortsetzet / vnd vns heiliget vnd selig macht.</p> </div> <div> <head>Der XCIV. Psalm.</head><lb/> <p>IN diesem Psalm wird gebeten wider die stoltzen vnd mächtigen im Volck / die die From̃en vnter drücken vnd plagen / vnd bittet er / daß Gott als ein gerechter Richter darein sehen / jhrem bösen fürnehmen wehren / vnd sie endlich straffen wolle: Denn sie sind trotzig vnd pralen sehr / vnd fragen weder nach Gott noch Menschen / rühmen noch jre Sünde / vnd verfolgen die From̃en / vnd schonen aller dings der Witwen vnd Frembdling nicht / deren Gott zu schonen insonderheit befohlen / vnd bilden jhnen starck ein / Gott sehe vnd achte es nicht / welches zumalen närrische vnd Gottlose Gedancken seind. Denn Gott habe jadem Menschen das Gesicht vnd Gehör gegeben / so sehe vñ höre er ja auch selber alles / das beweiset er augenscheinlich an den Heyden / die er straffet / beweise also mit der That / daß er nicht allein alles böse sehe / sondern auch straffen wolle / sind derowegen das zumalen schlim̃e Gedancken / daß sie meinen / Gott sehe vnd achte es nicht. Daß aber Gott die seinen auch mit der Straffe mitneme / daß thue er nicht darumb / als ob er jhrer nicht achte / sondern er züchtiget sie / den Gottlosen aber sehe er eine zeitlang zu / biß sie recht reiffe werden: Denn es nicht müglich sey / daß er die seinen gantz verlasse / sondern er schaffe jhnen endlich recht. Vnd kehrt sich also der Psalm durch das Gebet zu Gott / denn der müsse das beste thun / vnd werde es auch thun / da verlasse er sich auff / sonst würde er straucheln vnd dahin fallen / aber in seinem Bekümmerniß tröste er sich Gottes vnd seines Worts. Denn das könne jhm nimmermehr fehlen / Gott sey solchen bösen Leuten zu wider / die also sein Wort verkehren / vnd die sei- </p> </div> </body> </text> </TEI> [393/0421]
6. Wie gefehrlich es sich auch vnterweilen mit Christi Reich vnd seiner Kirchen anlesst / wil sie doch Gott erhalten / die Pforten der Hellen sollen sie nicht vberweltigen.
7. Gottes Wort vnd das Evangelium ist das Mittel / dadurch Gott sein Reich fortsetzet / vnd vns heiliget vnd selig macht.
Der XCIV. Psalm.
IN diesem Psalm wird gebeten wider die stoltzen vnd mächtigen im Volck / die die From̃en vnter drücken vnd plagen / vnd bittet er / daß Gott als ein gerechter Richter darein sehen / jhrem bösen fürnehmen wehren / vnd sie endlich straffen wolle: Denn sie sind trotzig vnd pralen sehr / vnd fragen weder nach Gott noch Menschen / rühmen noch jre Sünde / vnd verfolgen die From̃en / vnd schonen aller dings der Witwen vnd Frembdling nicht / deren Gott zu schonen insonderheit befohlen / vnd bilden jhnen starck ein / Gott sehe vnd achte es nicht / welches zumalen närrische vnd Gottlose Gedancken seind. Denn Gott habe jadem Menschen das Gesicht vnd Gehör gegeben / so sehe vñ höre er ja auch selber alles / das beweiset er augenscheinlich an den Heyden / die er straffet / beweise also mit der That / daß er nicht allein alles böse sehe / sondern auch straffen wolle / sind derowegen das zumalen schlim̃e Gedancken / daß sie meinen / Gott sehe vnd achte es nicht. Daß aber Gott die seinen auch mit der Straffe mitneme / daß thue er nicht darumb / als ob er jhrer nicht achte / sondern er züchtiget sie / den Gottlosen aber sehe er eine zeitlang zu / biß sie recht reiffe werden: Denn es nicht müglich sey / daß er die seinen gantz verlasse / sondern er schaffe jhnen endlich recht. Vnd kehrt sich also der Psalm durch das Gebet zu Gott / denn der müsse das beste thun / vnd werde es auch thun / da verlasse er sich auff / sonst würde er straucheln vnd dahin fallen / aber in seinem Bekümmerniß tröste er sich Gottes vnd seines Worts. Denn das könne jhm nimmermehr fehlen / Gott sey solchen bösen Leuten zu wider / die also sein Wort verkehren / vnd die sei-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |