Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.dieselbige sich hinwieder gegen Gott gehalten haben / auch wie sie drüber von Gott gestraffet seyn: Darumb sollen sie jhren Vätern in jhrem Vnglauben nicht folgen / sondern solche grosse Wolthaten erkennen / allezeit auff Gott jhre Hoffnung setzen / vnd in seinen Geboten wandlen. Vnd vermahnet erstlich fleissig zu zu hören / vnd es auch den Kindern fürzuhalten / daß sie fromb seyn / etc. Die 1. Wolthat ist / das Gott jhnen das Gesetz vnd sein Wort gegeben daß sie sich darnach hielten 1 Aber sie sind vngehorsam gewesen / sonderlich der Stamm Ephraim / da erst die Lade des Bundes war / vnd haben der grossen Wolthaten / die jhnen erzeiget / vergessen. Solche Wolthaten / die er seinem Volck erzeiget / erzehlet er fortan auff der reigen / daß er sie durch das rothe Meer trockens Fusses geführet / sie mit einer Wolcken / die des Nachts als ein Fewr geleuchtet / begleitet / Wasser aus dem Felsen gebracht / vnd ob er sie schon mit Manna gespeiset / haben sie sich doch nicht begnügen lassen / sondern Fleisch gefordert / darumb sie auch hart gestraffet seind / sonderlich die Häupter. Vnd weil es nicht helffen wollen / sondern es nur Heucheley was / vnd sie sich nur so lange fromb stelleten / als die Straffe werete / ist jhr keiner / außgenommen Josua vnd Caleb / ins gelobte Land kommen. Ob sie nun wol verdienet / daß Gott sie gar vertilget hette / habe er doch offt die Straffe wieder von jhnen genommen / vnd die menschliche schwachheit behertziget: Vnd wiewol es alles nicht geholffen / habe er doch endlich / die noch vbrig waren / vnd jhre Kinder ins gelobte Land gebracht / vnd jhre Feinde daraus vertrieben. Aber da haben sie es eben gemacht wie jhre Väter / derowegen sie jhren Benachbartenden Philistern vbergeben / die sie auch wol geplagt / sonderlich aber die Priester / die Söhne Eli / so andern mit gutem Exempel hetten vorgehen sollen. Damit aber die Feinde nicht jubilirten / habe er die Feinde also geplaget / daß sie Gott gedancket / daß sie der Bunds Laden wieder quit worden. Nach der zeit habe er nun jhnen die grosse Wolthat auffs newe erzeiget / daß er / als er Ephraim verworffen / aus dem Juda den David zum Fürsten vber sein Volck gesetzet / daß er jhnen wol fürstehen solte / vnd als ein Hirte sie weiden / den Gottsdienst befürdern / vnd Recht vnd Gerechtigkeit schaffen allem Volck / welches er auch gethan. dieselbige sich hinwieder gegen Gott gehalten haben / auch wie sie drüber von Gott gestraffet seyn: Darumb sollen sie jhren Vätern in jhrem Vnglauben nicht folgen / sondern solche grosse Wolthaten erkennen / allezeit auff Gott jhre Hoffnung setzen / vnd in seinen Geboten wandlen. Vnd vermahnet erstlich fleissig zu zu hören / vnd es auch den Kindern fürzuhalten / daß sie fromb seyn / etc. Die 1. Wolthat ist / das Gott jhnen das Gesetz vnd sein Wort gegeben daß sie sich darnach hielten 1 Aber sie sind vngehorsam gewesen / sonderlich der Stamm Ephraim / da erst die Lade des Bundes war / vnd haben der grossen Wolthaten / die jhnen erzeiget / vergessen. Solche Wolthatẽ / die er seinem Volck erzeiget / erzehlet er fortan auff der reigen / daß er sie durch das rothe Meer trockens Fusses geführet / sie mit einer Wolckẽ / die des Nachts als ein Fewr geleuchtet / begleitet / Wasser aus dem Felsen gebracht / vnd ob er sie schon mit Manna gespeiset / haben sie sich doch nicht begnügen lassen / sondern Fleisch gefordert / darumb sie auch hart gestraffet seind / sonderlich die Häupter. Vñ weil es nicht helffen wollen / sondern es nur Heucheley was / vnd sie sich nur so lange fromb stelleten / als die Straffe werete / ist jhr keiner / außgenommen Josua vnd Caleb / ins gelobte Land kommen. Ob sie nun wol verdienet / daß Gott sie gar vertilget hette / habe er doch offt die Straffe wieder von jhnen genommen / vnd die menschliche schwachheit behertziget: Vnd wiewol es alles nicht geholffen / habe er doch endlich / die noch vbrig waren / vnd jhre Kinder ins gelobte Land gebracht / vnd jhre Feinde daraus vertrieben. Aber da haben sie es eben gemacht wie jhre Väter / derowegen sie jhren Benachbartenden Philistern vbergeben / die sie auch wol geplagt / sonderlich aber die Priester / die Söhne Eli / so andern mit gutem Exempel hetten vorgehen sollen. Damit aber die Feinde nicht jubilirten / habe er die Feinde also geplaget / daß sie Gott gedancket / daß sie der Bunds Laden wieder quit worden. Nach der zeit habe er nun jhnen die grosse Wolthat auffs newe erzeiget / daß er / als er Ephraim verworffen / aus dem Juda den David zum Fürsten vber sein Volck gesetzet / daß er jhnen wol fürstehen solte / vnd als ein Hirte sie weiden / den Gottsdienst befürdern / vnd Recht vnd Gerechtigkeit schaffen allem Volck / welches er auch gethan. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0347" n="319"/> dieselbige sich hinwieder gegen Gott gehalten haben / auch wie sie drüber von Gott gestraffet seyn: Darumb sollen sie jhren Vätern in jhrem Vnglauben nicht folgen / sondern solche grosse Wolthaten erkennen / allezeit auff Gott jhre Hoffnung setzen / vnd in seinen Geboten wandlen. Vnd vermahnet erstlich fleissig zu zu hören / vnd es auch den Kindern fürzuhalten / daß sie fromb seyn / etc. Die 1. Wolthat ist / das Gott jhnen das Gesetz vnd sein Wort gegeben daß sie sich darnach hielten 1 Aber sie sind vngehorsam gewesen / sonderlich der Stamm Ephraim / da erst die Lade des Bundes war / vnd haben der grossen Wolthaten / die jhnen erzeiget / vergessen. Solche Wolthatẽ / die er seinem Volck erzeiget / erzehlet er fortan auff der reigen / daß er sie durch das rothe Meer trockens Fusses geführet / sie mit einer Wolckẽ / die des Nachts als ein Fewr geleuchtet / begleitet / Wasser aus dem Felsen gebracht / vnd ob er sie schon mit Manna gespeiset / haben sie sich doch nicht begnügen lassen / sondern Fleisch gefordert / darumb sie auch hart gestraffet seind / sonderlich die Häupter. Vñ weil es nicht helffen wollen / sondern es nur Heucheley was / vnd sie sich nur so lange fromb stelleten / als die Straffe werete / ist jhr keiner / außgenommen Josua vnd Caleb / ins gelobte Land kommen. Ob sie nun wol verdienet / daß Gott sie gar vertilget hette / habe er doch offt die Straffe wieder von jhnen genommen / vnd die menschliche schwachheit behertziget: Vnd wiewol es alles nicht geholffen / habe er doch endlich / die noch vbrig waren / vnd jhre Kinder ins gelobte Land gebracht / vnd jhre Feinde daraus vertrieben. Aber da haben sie es eben gemacht wie jhre Väter / derowegen sie jhren Benachbartenden Philistern vbergeben / die sie auch wol geplagt / sonderlich aber die Priester / die Söhne Eli / so andern mit gutem Exempel hetten vorgehen sollen. Damit aber die Feinde nicht jubilirten / habe er die Feinde also geplaget / daß sie Gott gedancket / daß sie der Bunds Laden wieder quit worden. Nach der zeit habe er nun jhnen die grosse Wolthat auffs newe erzeiget / daß er / als er Ephraim verworffen / aus dem Juda den David zum Fürsten vber sein Volck gesetzet / daß er jhnen wol fürstehen solte / vnd als ein Hirte sie weiden / den Gottsdienst befürdern / vnd Recht vnd Gerechtigkeit schaffen allem Volck / welches er auch gethan.</p> </div> </body> </text> </TEI> [319/0347]
dieselbige sich hinwieder gegen Gott gehalten haben / auch wie sie drüber von Gott gestraffet seyn: Darumb sollen sie jhren Vätern in jhrem Vnglauben nicht folgen / sondern solche grosse Wolthaten erkennen / allezeit auff Gott jhre Hoffnung setzen / vnd in seinen Geboten wandlen. Vnd vermahnet erstlich fleissig zu zu hören / vnd es auch den Kindern fürzuhalten / daß sie fromb seyn / etc. Die 1. Wolthat ist / das Gott jhnen das Gesetz vnd sein Wort gegeben daß sie sich darnach hielten 1 Aber sie sind vngehorsam gewesen / sonderlich der Stamm Ephraim / da erst die Lade des Bundes war / vnd haben der grossen Wolthaten / die jhnen erzeiget / vergessen. Solche Wolthatẽ / die er seinem Volck erzeiget / erzehlet er fortan auff der reigen / daß er sie durch das rothe Meer trockens Fusses geführet / sie mit einer Wolckẽ / die des Nachts als ein Fewr geleuchtet / begleitet / Wasser aus dem Felsen gebracht / vnd ob er sie schon mit Manna gespeiset / haben sie sich doch nicht begnügen lassen / sondern Fleisch gefordert / darumb sie auch hart gestraffet seind / sonderlich die Häupter. Vñ weil es nicht helffen wollen / sondern es nur Heucheley was / vnd sie sich nur so lange fromb stelleten / als die Straffe werete / ist jhr keiner / außgenommen Josua vnd Caleb / ins gelobte Land kommen. Ob sie nun wol verdienet / daß Gott sie gar vertilget hette / habe er doch offt die Straffe wieder von jhnen genommen / vnd die menschliche schwachheit behertziget: Vnd wiewol es alles nicht geholffen / habe er doch endlich / die noch vbrig waren / vnd jhre Kinder ins gelobte Land gebracht / vnd jhre Feinde daraus vertrieben. Aber da haben sie es eben gemacht wie jhre Väter / derowegen sie jhren Benachbartenden Philistern vbergeben / die sie auch wol geplagt / sonderlich aber die Priester / die Söhne Eli / so andern mit gutem Exempel hetten vorgehen sollen. Damit aber die Feinde nicht jubilirten / habe er die Feinde also geplaget / daß sie Gott gedancket / daß sie der Bunds Laden wieder quit worden. Nach der zeit habe er nun jhnen die grosse Wolthat auffs newe erzeiget / daß er / als er Ephraim verworffen / aus dem Juda den David zum Fürsten vber sein Volck gesetzet / daß er jhnen wol fürstehen solte / vnd als ein Hirte sie weiden / den Gottsdienst befürdern / vnd Recht vnd Gerechtigkeit schaffen allem Volck / welches er auch gethan.
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/347>, abgerufen am 23.07.2024. |