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Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.

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gleich ansehen lassen als wolte er nicht helffen / als da er sein Volck in Egyptenland so jämmerlich vnd so lange plagen lassen / aber endlich sie erlöset / vnd gewaltig außgeführet / vnd die Feinde schrecklich gestraffet. Der Gott lebe noch / der wolle vnd könne helffen.

ICH schreye mit meiner Stim zu Gott / zu Gott schreye ich / vnd er erhöret mich.

In der zeit meiner Noth suche ich den HErrn / Meine Hand ist des Nachts außgereckt / vnd lesst nicht ab / Denn meine Seele wil sich nicht trösten lassen.

Wenn ich betrübt bin / so dencke ich an Gott / Wenn mein Hertz in ängsten ist / so rede ich / Sela.

Meine Augen heltestu / daß sie wachen / Ich bin so ohnmächtig / daß ich nicht reden kan.

Ich dencke der alten Zeit / Der vorigen Jahre.

Ich dencke des Nachts an mein Seitenspiel / vnd rede mit meinem Hertzen / Mein Geist muß forschen.

Wird denn der HErr ewiglich verstossen / Vnd keine Gnade mehr erzeigen?

gleich ansehen lassen als wolte er nicht helffen / als da er sein Volck in Egyptenland so jämmerlich vnd so lange plagen lassen / aber endlich sie erlöset / vnd gewaltig außgeführet / vnd die Feinde schrecklich gestraffet. Der Gott lebe noch / der wolle vnd könne helffen.

ICH schreye mit meiner Stim zu Gott / zu Gott schreye ich / vnd er erhöret mich.

In der zeit meiner Noth suche ich den HErrn / Meine Hand ist des Nachts außgereckt / vnd lesst nicht ab / Denn meine Seele wil sich nicht trösten lassen.

Wenn ich betrübt bin / so dencke ich an Gott / Wenn mein Hertz in ängsten ist / so rede ich / Sela.

Meine Augen heltestu / daß sie wachen / Ich bin so ohnmächtig / daß ich nicht reden kan.

Ich dencke der alten Zeit / Der vorigen Jahre.

Ich dencke des Nachts an mein Seitenspiel / vnd rede mit meinem Hertzen / Mein Geist muß forschen.

Wird denn der HErr ewiglich verstossen / Vnd keine Gnade mehr erzeigen?

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[315/0343] gleich ansehen lassen als wolte er nicht helffen / als da er sein Volck in Egyptenland so jämmerlich vnd so lange plagen lassen / aber endlich sie erlöset / vnd gewaltig außgeführet / vnd die Feinde schrecklich gestraffet. Der Gott lebe noch / der wolle vnd könne helffen. ICH schreye mit meiner Stim zu Gott / zu Gott schreye ich / vnd er erhöret mich. In der zeit meiner Noth suche ich den HErrn / Meine Hand ist des Nachts außgereckt / vnd lesst nicht ab / Denn meine Seele wil sich nicht trösten lassen. Wenn ich betrübt bin / so dencke ich an Gott / Wenn mein Hertz in ängsten ist / so rede ich / Sela. Meine Augen heltestu / daß sie wachen / Ich bin so ohnmächtig / daß ich nicht reden kan. Ich dencke der alten Zeit / Der vorigen Jahre. Ich dencke des Nachts an mein Seitenspiel / vnd rede mit meinem Hertzen / Mein Geist muß forschen. Wird denn der HErr ewiglich verstossen / Vnd keine Gnade mehr erzeigen?

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/343>, abgerufen am 22.07.2024.