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Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.

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Güte / Vnd des Nachts singe ich jhm / vnd bete zu Gott meines Lebens.

Ich sage zu Gott meinem Fels: Warumb hastu mein vergessen? Warumb mus ich so trawrig gehen / wenn mein Feind mich drenget?

Es ist als ein Mord in meinen Beinen / daß mich meine Feinde schmehen / wenn sie täglich zu mir sagen / Wo ist nun dein Gott?

Was betrübestu dich meine Seele / vnd bist so vnruhig in mir? Harre auff Gott / denn ich werde jhm noch dancken / daß er meines Angesichts Hülffe vnd mein Gott ist.

Lehr aus diesem Psalm.

1. Es ist ein schweres Leiden / wenn man des Worts Gottes beraubet ist. Amos 8. heissets einen Hunger. Matth. 9. sagt Christus: Die arme Leute sein verschmachtet / wie Schaf die keinen Hirten haben. Darumb mögen wir Gott wol für sein Wort dancken / da sihet man Gottes Angesicht als in einem Spiegel / dadurch wird der Geistliche Durst geleschet / vnd die Seel erquicket vnd getröstet.

2. Ein Leiden ist gemeinlich nicht allein / sondern wenn die Frommen leiden / kompt das dazu / daß die Gottlosen jhr spotten / welches durchs Hertz gehet / daß man auch dafür nicht schlaffen kan.

Güte / Vnd des Nachts singe ich jhm / vnd bete zu Gott meines Lebens.

Ich sage zu Gott meinem Fels: Warumb hastu mein vergessen? Warumb mus ich so trawrig gehen / wenn mein Feind mich drenget?

Es ist als ein Mord in meinen Beinen / daß mich meine Feinde schmehen / wenn sie täglich zu mir sagen / Wo ist nun dein Gott?

Was betrübestu dich meine Seele / vnd bist so vnruhig in mir? Harre auff Gott / denn ich werde jhm noch dancken / daß er meines Angesichts Hülffe vnd mein Gott ist.

Lehr aus diesem Psalm.

1. Es ist ein schweres Leiden / wenn man des Worts Gottes beraubet ist. Amos 8. heissets einen Hunger. Matth. 9. sagt Christus: Die arme Leute sein verschmachtet / wie Schaf die keinen Hirten haben. Darumb mögen wir Gott wol für sein Wort dancken / da sihet man Gottes Angesicht als in einem Spiegel / dadurch wird der Geistliche Durst geleschet / vnd die Seel erquicket vnd getröstet.

2. Ein Leiden ist gemeinlich nicht allein / sondern wenn die Frommen leiden / kompt das dazu / daß die Gottlosen jhr spotten / welches durchs Hertz gehet / daß man auch dafür nicht schlaffen kan.

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[168/0196] Güte / Vnd des Nachts singe ich jhm / vnd bete zu Gott meines Lebens. Ich sage zu Gott meinem Fels: Warumb hastu mein vergessen? Warumb mus ich so trawrig gehen / wenn mein Feind mich drenget? Es ist als ein Mord in meinen Beinen / daß mich meine Feinde schmehen / wenn sie täglich zu mir sagen / Wo ist nun dein Gott? Was betrübestu dich meine Seele / vnd bist so vnruhig in mir? Harre auff Gott / denn ich werde jhm noch dancken / daß er meines Angesichts Hülffe vnd mein Gott ist. Lehr aus diesem Psalm. 1. Es ist ein schweres Leiden / wenn man des Worts Gottes beraubet ist. Amos 8. heissets einen Hunger. Matth. 9. sagt Christus: Die arme Leute sein verschmachtet / wie Schaf die keinen Hirten haben. Darumb mögen wir Gott wol für sein Wort dancken / da sihet man Gottes Angesicht als in einem Spiegel / dadurch wird der Geistliche Durst geleschet / vnd die Seel erquicket vnd getröstet. 2. Ein Leiden ist gemeinlich nicht allein / sondern wenn die Frommen leiden / kompt das dazu / daß die Gottlosen jhr spotten / welches durchs Hertz gehet / daß man auch dafür nicht schlaffen kan.

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/196>, abgerufen am 24.11.2024.