Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.12. Darumb sollen wir Gott fürchten / vnd vns für einem Gottlosen wesen hüten. 13. Sehr tröstlich ist das / wenn wir hochbetrübet seind / vnd meinen / Gott habe vns gar verlassen / er vns am aller nehesten ist. 14. Eine andere gelegenheit hat es mit dem leiden der Gottlosen / da ist keine Hülff / kein Trost. 15. Die Frommen als die nicht leiden als die Vbelthäter / haben in allem leiden ein gut Gewissen. Der XXXV. Psalm. Ein Psalm Davids. DIeweil dem David an Sauls Hofe vnd sonsten hefftig nach gestellet wird / auch von denen er es nicht / sondern ein anders verdienet / vnd wollen jhn gar herunder haben / vnd es alsdenn in die faust lachen / rüfft er Gott gar ernstlich vmb hülff an / daß er jhn erhalten / vnd seine Feinde zuschanden werden lassen wolle / vnd daß es vber sie selber außgehe / daß sie wie Sprew vom Winde zerstrewet werden / daß man nicht wissen könne wo sie geblieben seyn / daß sie kein Glück haben in jhrem Leben / sondern GOtt mit seinen Engeln / damit er sonst die seinen zu bewaren pfleget / sie verfolge: Vnd fähret ein / daß sie mit falschen listigen practicken hinder jhm her seyn / darumb wolle Gott es schicken / daß es vber sie selber außgehe was sie jhm zugedacht: Er (David) aber durch Gottes gnädigen vnd gewaltigen beystand getröstet vnd erfrewet werde. Sonderlich beklaget er sich vber falsch Zeugnis / da jhm das schuld gegeben werde / das jhm nie in den Sinn kommen sey: Item / er habe ein anders vmb seine Feinde verdienet / wenns jhnen vbel gangen / ein mitleiden mit jhnen gehabt / des wissen sie jhm keinen danck / sondern frewen sich seines Vnglücks / vnd rotten sich wider jhn / sonderlich auch die so den Baum auff beyden Achseln tragen / daß sie sich bey seinen Feinden zulieben / vnd jhren genies davon haben / darumb 12. Darumb sollen wir Gott fürchten / vnd vns für einem Gottlosen wesen hüten. 13. Sehr tröstlich ist das / wenn wir hochbetrübet seind / vnd meinen / Gott habe vns gar verlassen / er vns am aller nehesten ist. 14. Eine andere gelegenheit hat es mit dem leiden der Gottlosen / da ist keine Hülff / kein Trost. 15. Die Frommen als die nicht leiden als die Vbelthäter / haben in allem leiden ein gut Gewissen. Der XXXV. Psalm. Ein Psalm Davids. DIeweil dem David an Sauls Hofe vnd sonsten hefftig nach gestellet wird / auch von denen er es nicht / sondern ein anders verdienet / vnd wollen jhn gar herunder haben / vnd es alsdenn in die faust lachen / rüfft er Gott gar ernstlich vmb hülff an / daß er jhn erhalten / vnd seine Feinde zuschanden werden lassen wolle / vnd daß es vber sie selber außgehe / daß sie wie Sprew vom Winde zerstrewet werden / daß man nicht wissen könne wo sie geblieben seyn / daß sie kein Glück haben in jhrem Leben / sondern GOtt mit seinen Engeln / damit er sonst die seinen zu bewaren pfleget / sie verfolge: Vnd fähret ein / daß sie mit falschen listigen practicken hinder jhm her seyn / darumb wolle Gott es schicken / daß es vber sie selber außgehe was sie jhm zugedacht: Er (David) aber durch Gottes gnädigen vnd gewaltigen beystand getröstet vnd erfrewet werde. Sonderlich beklaget er sich vber falsch Zeugnis / da jhm das schuld gegeben werde / das jhm nie in den Sinn kommen sey: Item / er habe ein anders vmb seine Feinde verdienet / wenns jhnen vbel gangen / ein mitleiden mit jhnen gehabt / des wissen sie jhm keinen danck / sondern frewen sich seines Vnglücks / vnd rotten sich wider jhn / sonderlich auch die so den Baum auff beyden Achseln tragen / daß sie sich bey seinen Feinden zulieben / vnd jhren genies davon haben / darumb <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0157" n="129"/> <p>12. Darumb sollen wir Gott fürchten / vnd vns für einem Gottlosen wesen hüten.</p> <p>13. Sehr tröstlich ist das / wenn wir hochbetrübet seind / vnd meinen / Gott habe vns gar verlassen / er vns am aller nehesten ist.</p> <p>14. Eine andere gelegenheit hat es mit dem leiden der Gottlosen / da ist keine Hülff / kein Trost.</p> <p>15. Die Frommen als die nicht leiden als die Vbelthäter / haben in allem leiden ein gut Gewissen.</p> </div> <div> <head>Der XXXV. 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Sonderlich beklaget er sich vber falsch Zeugnis / da jhm das schuld gegeben werde / das jhm nie in den Sinn kommen sey: Item / er habe ein anders vmb seine Feinde verdienet / wenns jhnen vbel gangen / ein mitleiden mit jhnen gehabt / des wissen sie jhm keinen danck / sondern frewen sich seines Vnglücks / vnd rotten sich wider jhn / sonderlich auch die so den Baum auff beyden Achseln tragen / daß sie sich bey seinen Feinden zulieben / vnd jhren genies davon haben / darumb </p> </div> </body> </text> </TEI> [129/0157]
12. Darumb sollen wir Gott fürchten / vnd vns für einem Gottlosen wesen hüten.
13. Sehr tröstlich ist das / wenn wir hochbetrübet seind / vnd meinen / Gott habe vns gar verlassen / er vns am aller nehesten ist.
14. Eine andere gelegenheit hat es mit dem leiden der Gottlosen / da ist keine Hülff / kein Trost.
15. Die Frommen als die nicht leiden als die Vbelthäter / haben in allem leiden ein gut Gewissen.
Der XXXV. Psalm. Ein Psalm Davids.
DIeweil dem David an Sauls Hofe vnd sonsten hefftig nach gestellet wird / auch von denen er es nicht / sondern ein anders verdienet / vnd wollen jhn gar herunder haben / vnd es alsdenn in die faust lachen / rüfft er Gott gar ernstlich vmb hülff an / daß er jhn erhalten / vnd seine Feinde zuschanden werden lassen wolle / vnd daß es vber sie selber außgehe / daß sie wie Sprew vom Winde zerstrewet werden / daß man nicht wissen könne wo sie geblieben seyn / daß sie kein Glück haben in jhrem Leben / sondern GOtt mit seinen Engeln / damit er sonst die seinen zu bewaren pfleget / sie verfolge: Vnd fähret ein / daß sie mit falschen listigen practicken hinder jhm her seyn / darumb wolle Gott es schicken / daß es vber sie selber außgehe was sie jhm zugedacht: Er (David) aber durch Gottes gnädigen vnd gewaltigen beystand getröstet vnd erfrewet werde. Sonderlich beklaget er sich vber falsch Zeugnis / da jhm das schuld gegeben werde / das jhm nie in den Sinn kommen sey: Item / er habe ein anders vmb seine Feinde verdienet / wenns jhnen vbel gangen / ein mitleiden mit jhnen gehabt / des wissen sie jhm keinen danck / sondern frewen sich seines Vnglücks / vnd rotten sich wider jhn / sonderlich auch die so den Baum auff beyden Achseln tragen / daß sie sich bey seinen Feinden zulieben / vnd jhren genies davon haben / darumb
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