Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.18. Wenn auch schon Gott nicht bald hilfft / sollen wir darumb nicht verzagen / sondern gedencken / es sey nur ein verzug / den Muth nicht fallen lassen / Heb. 2. sondern auff Gott harren. Der XXXII. Psalm. Eine vnterweisung Davids. DAß David dem lieben Gott im 51. Psalm zugesagt hat / ich wil die Vbertretter deine Wege lehren / das thut er in diesem Psalm. Denn er vermanet mit seinem Exempel jederman / daß er Buß thue / damit jhm die Sünde vergeben werden. Denn das sey ein seliger Mensch dem Gott die Sünde vergibt / der stehe zumalen wol. Dagegen wenn man sich auff die vnrechte Seiten lege / seine Sünde nicht erkennen wolle / so könne man / wie er selbst erfaren / in seinem Gewissen nimmermehr zufrieden seyn. Darumb sol man die Sünde erkennen / vnd Gott vmb verzeihung bitten / so habe es mit einem Menschen kein gefahr / denn sol man sich auch forthin bessern. Wo man es nicht thu / habe man anders nicht als Gottes Straff zugewarten / wie die Menschen mit den mutwilligen Pferden vnd Maulthieren zuverfaren pflegen / da hergegen die Frommen einen gnädigen Gott vnd ein frölich Gewissen haben. WOl dem / dem die Vbertretung vergeben sind / Dem die Sünd bedecket ist. Wol dem Menschen / dem der HErr die Missethat nicht zurechnet / in des Geist kein falsch ist. Denn da ichs wolt verschweigen / verschmachten meine Gebeine / durch mein täglich heulen. Denn deine Hand war Tag vnd Nacht 18. Wenn auch schon Gott nicht bald hilfft / sollen wir darumb nicht verzagen / sondern gedencken / es sey nur ein verzug / den Muth nicht fallen lassen / Heb. 2. sondern auff Gott harren. Der XXXII. Psalm. Eine vnterweisung Davids. DAß David dem lieben Gott im 51. Psalm zugesagt hat / ich wil die Vbertretter deine Wege lehren / das thut er in diesem Psalm. Denn er vermanet mit seinem Exempel jederman / daß er Buß thue / damit jhm die Sünde vergeben werden. Denn das sey ein seliger Mensch dem Gott die Sünde vergibt / der stehe zumalen wol. Dagegen wenn man sich auff die vnrechte Seiten lege / seine Sünde nicht erkennen wolle / so könne man / wie er selbst erfaren / in seinem Gewissen nimmermehr zufrieden seyn. Darumb sol man die Sünde erkennen / vnd Gott vmb verzeihung bitten / so habe es mit einem Menschen kein gefahr / denn sol man sich auch forthin bessern. Wo man es nicht thu / habe man anders nicht als Gottes Straff zugewarten / wie die Menschen mit den mutwilligen Pferden vnd Maulthieren zuverfaren pflegen / da hergegen die Frommen einen gnädigen Gott vnd ein frölich Gewissen haben. WOl dem / dem die Vbertretung vergeben sind / Dem die Sünd bedecket ist. Wol dem Menschen / dem der HErr die Missethat nicht zurechnet / in des Geist kein falsch ist. Deñ da ichs wolt verschweigen / verschmachten meine Gebeine / durch mein täglich heulen. Denn deine Hand war Tag vnd Nacht <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0144" n="116"/> <p>18. Wenn auch schon Gott nicht bald hilfft / sollen wir darumb nicht verzagen / sondern gedencken / es sey nur ein verzug / den Muth nicht fallen lassen / Heb. 2. sondern auff Gott harren.</p> </div> <div> <head>Der XXXII. Psalm. Eine vnterweisung Davids.</head><lb/> <p>DAß David dem lieben Gott im 51. Psalm zugesagt hat / ich wil die Vbertretter deine Wege lehren / das thut er in diesem Psalm. Denn er vermanet mit seinem Exempel jederman / daß er Buß thue / damit jhm die Sünde vergeben werden. Denn das sey ein seliger Mensch dem Gott die Sünde vergibt / der stehe zumalen wol. Dagegen wenn man sich auff die vnrechte Seiten lege / seine Sünde nicht erkennen wolle / so könne man / wie er selbst erfaren / in seinem Gewissen nimmermehr zufrieden seyn. Darumb sol man die Sünde erkennen / vnd Gott vmb verzeihung bitten / so habe es mit einem Menschen kein gefahr / denn sol man sich auch forthin bessern. Wo man es nicht thu / habe man anders nicht als Gottes Straff zugewarten / wie die Menschen mit den mutwilligen Pferden vnd Maulthieren zuverfaren pflegen / da hergegen die Frommen einen gnädigen Gott vnd ein frölich Gewissen haben.</p> <p>WOl dem / dem die Vbertretung vergeben sind / Dem die Sünd bedecket ist.</p> <p>Wol dem Menschen / dem der HErr die Missethat nicht zurechnet / in des Geist kein falsch ist.</p> <p>Deñ da ichs wolt verschweigen / verschmachten meine Gebeine / durch mein täglich heulen.</p> <p>Denn deine Hand war Tag vnd Nacht </p> </div> </body> </text> </TEI> [116/0144]
18. Wenn auch schon Gott nicht bald hilfft / sollen wir darumb nicht verzagen / sondern gedencken / es sey nur ein verzug / den Muth nicht fallen lassen / Heb. 2. sondern auff Gott harren.
Der XXXII. Psalm. Eine vnterweisung Davids.
DAß David dem lieben Gott im 51. Psalm zugesagt hat / ich wil die Vbertretter deine Wege lehren / das thut er in diesem Psalm. Denn er vermanet mit seinem Exempel jederman / daß er Buß thue / damit jhm die Sünde vergeben werden. Denn das sey ein seliger Mensch dem Gott die Sünde vergibt / der stehe zumalen wol. Dagegen wenn man sich auff die vnrechte Seiten lege / seine Sünde nicht erkennen wolle / so könne man / wie er selbst erfaren / in seinem Gewissen nimmermehr zufrieden seyn. Darumb sol man die Sünde erkennen / vnd Gott vmb verzeihung bitten / so habe es mit einem Menschen kein gefahr / denn sol man sich auch forthin bessern. Wo man es nicht thu / habe man anders nicht als Gottes Straff zugewarten / wie die Menschen mit den mutwilligen Pferden vnd Maulthieren zuverfaren pflegen / da hergegen die Frommen einen gnädigen Gott vnd ein frölich Gewissen haben.
WOl dem / dem die Vbertretung vergeben sind / Dem die Sünd bedecket ist.
Wol dem Menschen / dem der HErr die Missethat nicht zurechnet / in des Geist kein falsch ist.
Deñ da ichs wolt verschweigen / verschmachten meine Gebeine / durch mein täglich heulen.
Denn deine Hand war Tag vnd Nacht
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/144>, abgerufen am 22.02.2025. |