Sattler, Basilius: Eine Christliche Leichpredigt. Gethan bey der Begrebnis eines Pastoris. Wolfenbüttel, 1597.da er wil einen todten erwecken / thut er solch zeichen an einer Witwen sohn. An solchen leuten kan man (wie man zu reden pfleget) ein Gottes lohn verdienen. Derwegen lieben Christen / seyt dafür trewlich gewarnet / folget jhr hierinnen den Weltkindern nicht nach / die den Witwen vnd Waisen nichts zu willen wissen / sonder vielmehr jhnen schaden zufügen / denn Christus der jhr Vater vnd Richter ist / kan es nicht vertragen / sondern straffets mit grossem ernst / viel mehr aber sehet zu / daß jhr jhnen gleich vnd recht thut / Ja fürdert sie / vnd dienet jhnen / vnd seyt jhnen behülfflich / haben sie hie niemand / der es vergelten kan / so wirds euch der Sohn Gottes vergelten in der aufferstehung der Gerechten / als wenn jhm selber solche Wolthaten von euch wiederfahren weren. Der Vierde Punct. DIese arme Fraw weiß auff der weiten Welt nicht / wo zu sie greiffen sol / das sie diesen jhren gleubiger zu frieden stelle. Derwegen suchet sie raht bey Gott durch seinen diener den Propheten Elisa. Denn bey Gott vnd seinem Wort findet man hülff vnd trost / wie sie auch dem Propheten Elisa / jhre grosse noth klagt / nimbt er sich jhrer gar trewlich an / fraget wo mit jhr zu helffen stehe / den er hat das vertrawen zu GOTT / er werde jhr das jenige / was sie etwa noch zum besten habe / auff sein hertzlich Gebet vermehren / Aber sie gibt zur antwort es / sey nichts zum besten / als ein wenig öle im Olkrug / des sie der örter pflegen viel im backen vnd sonsten zu gebrauchen. Er heist sie gefeß leihen / so viel als sie könne zu wege bringen / vnd sol derselbigen nur viel zusamen holen / fordert von da er wil einen todten erwecken / thut er solch zeichen an einer Witwen sohn. An solchen leuten kan man (wie man zu reden pfleget) ein Gottes lohn verdienen. Derwegen lieben Christen / seyt dafür trewlich gewarnet / folget jhr hierinnen den Weltkindern nicht nach / die den Witwen vnd Waisen nichts zu willen wissen / sonder vielmehr jhnen schaden zufügen / denn Christus der jhr Vater vnd Richter ist / kan es nicht vertragen / sondern straffets mit grossem ernst / viel mehr aber sehet zu / daß jhr jhnen gleich vnd recht thut / Ja fürdert sie / vnd dienet jhnen / vnd seyt jhnen behülfflich / haben sie hie niemand / der es vergelten kan / so wirds euch der Sohn Gottes vergelten in der aufferstehung der Gerechten / als wenn jhm selber solche Wolthaten von euch wiederfahren weren. Der Vierde Punct. DIese arme Fraw weiß auff der weiten Welt nicht / wo zu sie greiffen sol / das sie diesen jhren gleubiger zu frieden stelle. Derwegen suchet sie raht bey Gott durch seinen diener den Propheten Elisa. Denn bey Gott vnd seinem Wort findet man hülff vnd trost / wie sie auch dem Propheten Elisa / jhre grosse noth klagt / nimbt er sich jhrer gar trewlich an / fraget wo mit jhr zu helffen stehe / den er hat das vertrawen zu GOTT / er werde jhr das jenige / was sie etwa noch zum besten habe / auff sein hertzlich Gebet vermehren / Aber sie gibt zur antwort es / sey nichts zum besten / als ein wenig öle im Olkrug / des sie der örter pflegen viel im backen vnd sonsten zu gebrauchen. Er heist sie gefeß leihen / so viel als sie könne zu wege bringen / vnd sol derselbigen nur viel zusamen holen / fordert von <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0023"/> da er wil einen todten erwecken / thut er solch zeichen an einer Witwen sohn. An solchen leuten kan man (wie man zu reden pfleget) ein Gottes lohn verdienen.</p> <p>Derwegen lieben Christen / seyt dafür trewlich gewarnet / folget jhr hierinnen den Weltkindern nicht nach / die den Witwen vnd Waisen nichts zu willen wissen / sonder vielmehr jhnen schaden zufügen / denn Christus der jhr Vater vnd Richter ist / kan es nicht vertragen / sondern straffets mit grossem ernst / viel mehr aber sehet zu / daß jhr jhnen gleich vnd recht thut / Ja fürdert sie / vnd dienet jhnen / vnd seyt jhnen behülfflich / haben sie hie niemand / der es vergelten kan / so wirds euch der Sohn Gottes vergelten in der aufferstehung der Gerechten / als wenn jhm selber solche Wolthaten von euch wiederfahren weren.</p> </div> <div> <head>Der Vierde Punct.<lb/></head> <p>DIese arme Fraw weiß auff der weiten Welt nicht / wo zu sie greiffen sol / das sie diesen jhren gleubiger zu frieden stelle. Derwegen suchet sie raht bey Gott durch seinen diener den Propheten Elisa. Denn bey Gott vnd seinem Wort findet man hülff vnd trost / wie sie auch dem Propheten Elisa / jhre grosse noth klagt / nimbt er sich jhrer gar trewlich an / fraget wo mit jhr zu helffen stehe / den er hat das vertrawen zu GOTT / er werde jhr das jenige / was sie etwa noch zum besten habe / auff sein hertzlich Gebet vermehren / Aber sie gibt zur antwort es / sey nichts zum besten / als ein wenig öle im Olkrug / des sie der örter pflegen viel im backen vnd sonsten zu gebrauchen.</p> <p>Er heist sie gefeß leihen / so viel als sie könne zu wege bringen / vnd sol derselbigen nur viel zusamen holen / fordert von </p> </div> </body> </text> </TEI> [0023]
da er wil einen todten erwecken / thut er solch zeichen an einer Witwen sohn. An solchen leuten kan man (wie man zu reden pfleget) ein Gottes lohn verdienen.
Derwegen lieben Christen / seyt dafür trewlich gewarnet / folget jhr hierinnen den Weltkindern nicht nach / die den Witwen vnd Waisen nichts zu willen wissen / sonder vielmehr jhnen schaden zufügen / denn Christus der jhr Vater vnd Richter ist / kan es nicht vertragen / sondern straffets mit grossem ernst / viel mehr aber sehet zu / daß jhr jhnen gleich vnd recht thut / Ja fürdert sie / vnd dienet jhnen / vnd seyt jhnen behülfflich / haben sie hie niemand / der es vergelten kan / so wirds euch der Sohn Gottes vergelten in der aufferstehung der Gerechten / als wenn jhm selber solche Wolthaten von euch wiederfahren weren.
Der Vierde Punct.
DIese arme Fraw weiß auff der weiten Welt nicht / wo zu sie greiffen sol / das sie diesen jhren gleubiger zu frieden stelle. Derwegen suchet sie raht bey Gott durch seinen diener den Propheten Elisa. Denn bey Gott vnd seinem Wort findet man hülff vnd trost / wie sie auch dem Propheten Elisa / jhre grosse noth klagt / nimbt er sich jhrer gar trewlich an / fraget wo mit jhr zu helffen stehe / den er hat das vertrawen zu GOTT / er werde jhr das jenige / was sie etwa noch zum besten habe / auff sein hertzlich Gebet vermehren / Aber sie gibt zur antwort es / sey nichts zum besten / als ein wenig öle im Olkrug / des sie der örter pflegen viel im backen vnd sonsten zu gebrauchen.
Er heist sie gefeß leihen / so viel als sie könne zu wege bringen / vnd sol derselbigen nur viel zusamen holen / fordert von
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1597 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1597/23 |
Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Eine Christliche Leichpredigt. Gethan bey der Begrebnis eines Pastoris. Wolfenbüttel, 1597, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1597/23>, abgerufen am 23.02.2025. |