Sattler, Basilius: Ein Leichpredigt. Gethan bey der Begrebniß des Ehrnuesten vnd Hochgelarten Joachim Gagelman. Wolfenbüttel, 1595.Vnd lehret vns da der Heilige Man Hiobwas die rechte Art / vnd eigenschafft sey eines reinen vnuerfelscheten Glaubens / nemlich / das ein mensch nicht folge seiner vernunfft / sondern wie Paulus in der 2. Cor. 10. redet / nehme die vernunfft gefangen in dem gehorsam Christi / vnd sehe schlecht auff Gottes wort / vnd verlasse sich gantz vnd gahr darauff / ob er schon nicht verstehet / wie solches sein vnd geschehen könne / das jhm darin verheissen ist / wie Lutherus fein sagt / ein glaubiger thue die Augen zu / vnd die ohren auff. Vnd daher ist der Glaub Hebr. 11. ein gewisse zuuersicht des / das man hoffet / Vnd nicht zweiffele an dem / das man nicht sihet. Weil er auff Gottes Wort / das die Warheit ist / sich gründet. Darumb sagt Paulus Rom. 10. Der Glaub kömpt aus der Predigt / die Predigt aber durch das Wort Gottes / Ist also das Wort Gottes als die Seele des Glaubens / darauff er sich gründet / vnd dauon er lebet / Vnd es nicht allein so gewiß / sondern auch noch gewisser helt / als wenn ers mit leiblichen augen sehe: Denn das gesicht kan einen Menschen betriegen / aber GOttes Wort betreugt nicht. Derowegen sollen wir alle Artickel des Glaubens / vnd vnsers gantzen Catechismi nicht allein wissen / Sondern wir sollen auch aus GOttes Vnd lehret vns da der Heilige Man Hiobwas die rechte Art / vnd eigenschafft sey eines reinen vnuerfelscheten Glaubens / nemlich / das ein mensch nicht folge seiner vernunfft / sondern wie Paulus in der 2. Cor. 10. redet / nehme die vernunfft gefangen in dem gehorsam Christi / vnd sehe schlecht auff Gottes wort / vnd verlasse sich gantz vnd gahr darauff / ob er schon nicht verstehet / wie solches sein vnd geschehen könne / das jhm darin verheissen ist / wie Lutherus fein sagt / ein glaubiger thue die Augen zu / vnd die ohren auff. Vnd daher ist der Glaub Hebr. 11. ein gewisse zuuersicht des / das man hoffet / Vnd nicht zweiffele an dem / das man nicht sihet. Weil er auff Gottes Wort / das die Warheit ist / sich gründet. Darumb sagt Paulus Rom. 10. Der Glaub kömpt aus der Predigt / die Predigt aber durch das Wort Gottes / Ist also das Wort Gottes als die Seele des Glaubens / darauff er sich gründet / vnd dauon er lebet / Vnd es nicht allein so gewiß / sondern auch noch gewisser helt / als wenn ers mit leiblichen augen sehe: Denn das gesicht kan einen Menschen betriegen / aber GOttes Wort betreugt nicht. Derowegen sollen wir alle Artickel des Glaubens / vnd vnsers gantzen Catechismi nicht allein wissen / Sondern wir sollen auch aus GOttes <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0013"/> <p>Vnd lehret vns da der Heilige Man Hiobwas die rechte Art / vnd eigenschafft sey eines reinen vnuerfelscheten Glaubens / nemlich / das ein mensch nicht folge seiner vernunfft / sondern wie Paulus in der 2. Cor. 10. redet / nehme die vernunfft gefangen in dem gehorsam Christi / vnd sehe schlecht auff Gottes wort / vnd verlasse sich gantz vnd gahr darauff / ob er schon nicht verstehet / wie solches sein vnd geschehen könne / das jhm darin verheissen ist / wie Lutherus fein sagt / ein glaubiger thue die Augen zu / vnd die ohren auff.</p> <p>Vnd daher ist der Glaub Hebr. 11. ein gewisse zuuersicht des / das man hoffet / Vnd nicht zweiffele an dem / das man nicht sihet. Weil er auff Gottes Wort / das die Warheit ist / sich gründet.</p> <p>Darumb sagt Paulus Rom. 10. Der Glaub kömpt aus der Predigt / die Predigt aber durch das Wort Gottes / Ist also das Wort Gottes als die Seele des Glaubens / darauff er sich gründet / vnd dauon er lebet / Vnd es nicht allein so gewiß / sondern auch noch gewisser helt / als wenn ers mit leiblichen augen sehe: Denn das gesicht kan einen Menschen betriegen / aber GOttes Wort betreugt nicht.</p> <p>Derowegen sollen wir alle Artickel des Glaubens / vnd vnsers gantzen Catechismi nicht allein wissen / Sondern wir sollen auch aus GOttes </p> </div> </body> </text> </TEI> [0013]
Vnd lehret vns da der Heilige Man Hiobwas die rechte Art / vnd eigenschafft sey eines reinen vnuerfelscheten Glaubens / nemlich / das ein mensch nicht folge seiner vernunfft / sondern wie Paulus in der 2. Cor. 10. redet / nehme die vernunfft gefangen in dem gehorsam Christi / vnd sehe schlecht auff Gottes wort / vnd verlasse sich gantz vnd gahr darauff / ob er schon nicht verstehet / wie solches sein vnd geschehen könne / das jhm darin verheissen ist / wie Lutherus fein sagt / ein glaubiger thue die Augen zu / vnd die ohren auff.
Vnd daher ist der Glaub Hebr. 11. ein gewisse zuuersicht des / das man hoffet / Vnd nicht zweiffele an dem / das man nicht sihet. Weil er auff Gottes Wort / das die Warheit ist / sich gründet.
Darumb sagt Paulus Rom. 10. Der Glaub kömpt aus der Predigt / die Predigt aber durch das Wort Gottes / Ist also das Wort Gottes als die Seele des Glaubens / darauff er sich gründet / vnd dauon er lebet / Vnd es nicht allein so gewiß / sondern auch noch gewisser helt / als wenn ers mit leiblichen augen sehe: Denn das gesicht kan einen Menschen betriegen / aber GOttes Wort betreugt nicht.
Derowegen sollen wir alle Artickel des Glaubens / vnd vnsers gantzen Catechismi nicht allein wissen / Sondern wir sollen auch aus GOttes
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1595 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1595/13 |
Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Leichpredigt. Gethan bey der Begrebniß des Ehrnuesten vnd Hochgelarten Joachim Gagelman. Wolfenbüttel, 1595, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1595/13>, abgerufen am 16.02.2025. |