Sattler, Basilius: Ein Christliche Leichpredigt Gethan zu Wolffenbüttel Bey der Begrebnus Weiland des Edlen ... Carl Capaunen von Zwickaw, Heuptmans zu Brunßrode. Wolfenbüttel, 1590.was sie gethan haben / da rewet sies / da erkennen sie selber jhre Thorheit / vnd beweinen sie / wie Sap. 5. stehet / Wir haben / sprechen sie / eitel vnrechte schedliche wege gegangen. Was hilfft vns nun der pracht / was bringt vns nun der Reichthumb sampt dem hochmuth? Darumb Dauid recht von jhnen sagt Psal. 49. Dis jr thun ist eitel Thorheit / Vnd Christus sagt Matth. 16. Was hilffts den Menschen / wenn er die gantze Welt gewünne / vnd lidte einen schaden an seiner Seelen / oder / was kan der Mensch geben / das er seine Seel erlöse? Diese Thorheit ist grösser denn mit worten kan ausgesprochen werden. Es ist ein viel zu gering gleichnis / wenn einer ein roth Epfflein / ich sage nicht für einen rothen Gülden / sondern für einen Gülden Berg nehme. Denn was ist Gold vnd aller Welt Gut gegen den ewigen Gütern? Summa der aller albersten leute thorheit auff der Welt ist nichts gegen dieser Thorheit zurechnen / das ein Mensch so vnuorsichtig ist / Vnd seine Seele vnd Seligkeit so gantz vnd gar vergist / vnd hindan setzt. Der Thoren werden vns zur warnung sehr viel / nicht allein in andern Historien / sondern auch in GOttes Wort fürgehalten / die zwar für der Welt so alber nicht / sondern eben klug vnd verschlagen gewesen / Aber in dem fall haben sie sich schendlich versehen / Vnd was jhnen künfftiglich begegnen würde / vnd wie sie dem fürbawen möchten / so vbel bedacht / jha sie haben sich selber mit jhrer listigkeit gefangen vnd gestürtzt / nach den Worten des heiligen Hiobs / Gott fangt die klugen in jhrer schalckheit. Ein solcher Thor ist Dauids vngetrewer Raht Achitophel gewesen / der so weis gehalten worden ist / das wenn er etwas gerahten / es nicht anders geachtet ist / als wenn ein Engel vom Himmel den Raht gegeben hette / Aber es gehen jm nicht allein sein Practiken nicht an / sondern wird auch für der Welt zuschanden / vnd fürdert sich selber zum ewigen verdamnis. Eben solche vnuorsichtige thörichte Leute sein gewesen / Na- was sie gethan haben / da rewet sies / da erkennen sie selber jhre Thorheit / vnd beweinen sie / wie Sap. 5. stehet / Wir haben / sprechen sie / eitel vnrechte schedliche wege gegangen. Was hilfft vns nun der pracht / was bringt vns nun der Reichthumb sampt dem hochmuth? Darumb Dauid recht von jhnen sagt Psal. 49. Dis jr thun ist eitel Thorheit / Vnd Christus sagt Matth. 16. Was hilffts den Menschen / wenn er die gantze Welt gewünne / vnd lidte einen schaden an seiner Seelen / oder / was kan der Mensch geben / das er seine Seel erlöse? Diese Thorheit ist grösser denn mit worten kan ausgesprochen werden. Es ist ein viel zu gering gleichnis / wenn einer ein roth Epfflein / ich sage nicht für einen rothen Gülden / sondern für einen Gülden Berg nehme. Denn was ist Gold vnd aller Welt Gut gegen den ewigen Gütern? Summa der aller albersten leute thorheit auff der Welt ist nichts gegen dieser Thorheit zurechnen / das ein Mensch so vnuorsichtig ist / Vnd seine Seele vnd Seligkeit so gantz vnd gar vergist / vnd hindan setzt. Der Thoren werden vns zur warnung sehr viel / nicht allein in andern Historien / sondern auch in GOttes Wort fürgehalten / die zwar für der Welt so alber nicht / sondern eben klug vnd verschlagen gewesen / Aber in dem fall haben sie sich schendlich versehen / Vnd was jhnen künfftiglich begegnen würde / vnd wie sie dem fürbawen möchten / so vbel bedacht / jha sie haben sich selber mit jhrer listigkeit gefangen vnd gestürtzt / nach den Worten des heiligen Hiobs / Gott fangt die klugen in jhrer schalckheit. Ein solcher Thor ist Dauids vngetrewer Raht Achitophel gewesen / der so weis gehalten worden ist / das wenn er etwas gerahten / es nicht anders geachtet ist / als wenn ein Engel vom Himmel den Raht gegeben hette / Aber es gehen jm nicht allein sein Practiken nicht an / sondern wird auch für der Welt zuschanden / vnd fürdert sich selber zum ewigen verdamnis. Eben solche vnuorsichtige thörichte Leute sein gewesen / Na- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0019"/> was sie gethan haben / da rewet sies / da erkennen sie selber jhre Thorheit / vnd beweinen sie / wie Sap. 5. stehet / Wir haben / sprechen sie / eitel vnrechte schedliche wege gegangen. Was hilfft vns nun der pracht / was bringt vns nun der Reichthumb sampt dem hochmuth? Darumb Dauid recht von jhnen sagt Psal. 49. Dis jr thun ist eitel Thorheit / Vnd Christus sagt Matth. 16. Was hilffts den Menschen / wenn er die gantze Welt gewünne / vnd lidte einen schaden an seiner Seelen / oder / was kan der Mensch geben / das er seine Seel erlöse?</p> <p>Diese Thorheit ist grösser denn mit worten kan ausgesprochen werden. Es ist ein viel zu gering gleichnis / wenn einer ein roth Epfflein / ich sage nicht für einen rothen Gülden / sondern für einen Gülden Berg nehme. Denn was ist Gold vnd aller Welt Gut gegen den ewigen Gütern? Summa der aller albersten leute thorheit auff der Welt ist nichts gegen dieser Thorheit zurechnen / das ein Mensch so vnuorsichtig ist / Vnd seine Seele vnd Seligkeit so gantz vnd gar vergist / vnd hindan setzt.</p> <p>Der Thoren werden vns zur warnung sehr viel / nicht allein in andern Historien / sondern auch in GOttes Wort fürgehalten / die zwar für der Welt so alber nicht / sondern eben klug vnd verschlagen gewesen / Aber in dem fall haben sie sich schendlich versehen / Vnd was jhnen künfftiglich begegnen würde / vnd wie sie dem fürbawen möchten / so vbel bedacht / jha sie haben sich selber mit jhrer listigkeit gefangen vnd gestürtzt / nach den Worten des heiligen Hiobs / Gott fangt die klugen in jhrer schalckheit. Ein solcher Thor ist Dauids vngetrewer Raht Achitophel gewesen / der so weis gehalten worden ist / das wenn er etwas gerahten / es nicht anders geachtet ist / als wenn ein Engel vom Himmel den Raht gegeben hette / Aber es gehen jm nicht allein sein Practiken nicht an / sondern wird auch für der Welt zuschanden / vnd fürdert sich selber zum ewigen verdamnis.</p> <p>Eben solche vnuorsichtige thörichte Leute sein gewesen / Na- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0019]
was sie gethan haben / da rewet sies / da erkennen sie selber jhre Thorheit / vnd beweinen sie / wie Sap. 5. stehet / Wir haben / sprechen sie / eitel vnrechte schedliche wege gegangen. Was hilfft vns nun der pracht / was bringt vns nun der Reichthumb sampt dem hochmuth? Darumb Dauid recht von jhnen sagt Psal. 49. Dis jr thun ist eitel Thorheit / Vnd Christus sagt Matth. 16. Was hilffts den Menschen / wenn er die gantze Welt gewünne / vnd lidte einen schaden an seiner Seelen / oder / was kan der Mensch geben / das er seine Seel erlöse?
Diese Thorheit ist grösser denn mit worten kan ausgesprochen werden. Es ist ein viel zu gering gleichnis / wenn einer ein roth Epfflein / ich sage nicht für einen rothen Gülden / sondern für einen Gülden Berg nehme. Denn was ist Gold vnd aller Welt Gut gegen den ewigen Gütern? Summa der aller albersten leute thorheit auff der Welt ist nichts gegen dieser Thorheit zurechnen / das ein Mensch so vnuorsichtig ist / Vnd seine Seele vnd Seligkeit so gantz vnd gar vergist / vnd hindan setzt.
Der Thoren werden vns zur warnung sehr viel / nicht allein in andern Historien / sondern auch in GOttes Wort fürgehalten / die zwar für der Welt so alber nicht / sondern eben klug vnd verschlagen gewesen / Aber in dem fall haben sie sich schendlich versehen / Vnd was jhnen künfftiglich begegnen würde / vnd wie sie dem fürbawen möchten / so vbel bedacht / jha sie haben sich selber mit jhrer listigkeit gefangen vnd gestürtzt / nach den Worten des heiligen Hiobs / Gott fangt die klugen in jhrer schalckheit. Ein solcher Thor ist Dauids vngetrewer Raht Achitophel gewesen / der so weis gehalten worden ist / das wenn er etwas gerahten / es nicht anders geachtet ist / als wenn ein Engel vom Himmel den Raht gegeben hette / Aber es gehen jm nicht allein sein Practiken nicht an / sondern wird auch für der Welt zuschanden / vnd fürdert sich selber zum ewigen verdamnis.
Eben solche vnuorsichtige thörichte Leute sein gewesen / Na-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1590 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1590/19 |
Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Christliche Leichpredigt Gethan zu Wolffenbüttel Bey der Begrebnus Weiland des Edlen ... Carl Capaunen von Zwickaw, Heuptmans zu Brunßrode. Wolfenbüttel, 1590, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1590/19>, abgerufen am 16.07.2024. |