Sattler, Basilius: Encoenia Riddageshusana: Eine christliche Predigt, gethan in der Kirchen des Closters Riddageshausen, als ... ein newer Pastor eingeführet. Helmstedt, 1610.anruffen an den sie nicht gleuben? Wie sollen sie gleuben an den / von dem sie nicht gehöret haben? Daher Christus zu dem Samaritanischen Weib sagt / Ihr wisset nicht / was jhr betet. Ist also eitel Sünde / grewel vnd Gottslesterung / wenn die Heyden Gott vermeyntlich ehren / Denn was nicht aus glauben geschicht / das ist Sünde / Rom. 14. Vnd den Vnreinen vnd Vngleubigen ist nichts rein / sondern vnrein ist beyd jhr Sinn vnd Gewissen / Tit. 1. Ihr Person ist vnrein / vnd von jren Wercken mag man auch wol sagen / der Wein schmeckt nach dem Faß. Die gleubigen aber erkennen Gott durch Christum für jhren lieben Vater / loben / ehren vnd preisen jhn / vnd dienen jhm als die lieben Kinder. Dauon Dauid im 84. Psalmen sagt / Wol denen die in deinem Hauß wohnen / die loben dich immerdar. Da thut man nicht sein eigen Arbeit / Sondern man arbeitet im Weinberg des HErrn / das ist / man richtet alles zu Gottes ehr / vnd erbawung vnnd besserung des Weinbergs der Christlichen Kirchen. Darumb schreibt Petrus 1. Cor. 2. von den gleubigen / Ihr seyd das Außerwelte Geschlecht / das Königliche Priesterthumb / das heilige Volck / das Volck des Eigenthumbs / daß jhr verkündigen sollet die Tugent / des der euch beruffen hat / von der Finsternis zu seinem wunderbaren Liecht / Die jr weyland nicht sein Volck waret / nun aber Gottes Volck seyd / vnd weyland nicht in Gnaden waret / nun aber in Gnaden seyd. Vnd dienen vnd ehren die Christen nicht allein Gott / wenn sie eben in der Kirchen sind / beten / singen / Gott loben / Sondern auch / wenn sie die Werck jhres Beruffs in der Haußhaltung / oder Weltlichen Regiment verrichten. Denn sie thun vnd richten alles zur Ehr Gottes / vnd sind jhre gedancken dahin gerichtet / daß sie GOtt gefallen vnd gehorsam seyn / da heiligen sie Gottes Namen / da sind sie in seinem Reich / vnd verrichten seinen Willen. anruffen an den sie nicht gleuben? Wie sollen sie gleuben an den / von dem sie nicht gehöret haben? Daher Christus zu dem Samaritanischen Weib sagt / Ihr wisset nicht / was jhr betet. Ist also eitel Sünde / grewel vnd Gottslesterung / wenn die Heyden Gott vermeyntlich ehren / Denn was nicht aus glauben geschicht / das ist Sünde / Rom. 14. Vnd den Vnreinen vnd Vngleubigen ist nichts rein / sondern vnrein ist beyd jhr Sinn vnd Gewissen / Tit. 1. Ihr Person ist vnrein / vnd von jren Wercken mag man auch wol sagen / der Wein schmeckt nach dem Faß. Die gleubigen aber erkennen Gott durch Christum für jhren lieben Vater / loben / ehren vnd preisen jhn / vnd dienen jhm als die lieben Kinder. Dauon Dauid im 84. Psalmen sagt / Wol denen die in deinem Hauß wohnen / die loben dich immerdar. Da thut man nicht sein eigen Arbeit / Sondern man arbeitet im Weinberg des HErrn / das ist / man richtet alles zu Gottes ehr / vnd erbawung vnnd besserung des Weinbergs der Christlichen Kirchen. Darumb schreibt Petrus 1. Cor. 2. von den gleubigen / Ihr seyd das Außerwelte Geschlecht / das Königliche Priesterthumb / das heilige Volck / das Volck des Eigenthumbs / daß jhr verkündigen sollet die Tugent / des der euch beruffen hat / von der Finsternis zu seinem wunderbaren Liecht / Die jr weyland nicht sein Volck waret / nun aber Gottes Volck seyd / vnd weyland nicht in Gnaden waret / nun aber in Gnaden seyd. Vnd dienen vnd ehren die Christen nicht allein Gott / weñ sie eben in der Kirchen sind / beten / singen / Gott loben / Sondern auch / wenn sie die Werck jhres Beruffs in der Haußhaltung / oder Weltlichen Regiment verrichten. Denn sie thun vnd richten alles zur Ehr Gottes / vnd sind jhre gedancken dahin gerichtet / daß sie GOtt gefallen vnd gehorsam seyn / da heiligen sie Gottes Namen / da sind sie in seinem Reich / vnd verrichten seinen Willen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0023"/> anruffen an den sie nicht gleuben? Wie sollen sie gleuben an den / von dem sie nicht gehöret haben? Daher Christus zu dem Samaritanischen Weib sagt / Ihr wisset nicht / was jhr betet. Ist also eitel Sünde / grewel vnd Gottslesterung / wenn die Heyden Gott vermeyntlich ehren / Denn was nicht aus glauben geschicht / das ist Sünde / Rom. 14. Vnd den Vnreinen vnd Vngleubigen ist nichts rein / sondern vnrein ist beyd jhr Sinn vnd Gewissen / Tit. 1. Ihr Person ist vnrein / vnd von jren Wercken mag man auch wol sagen / der Wein schmeckt nach dem Faß.</p> <p>Die gleubigen aber erkennen Gott durch Christum für jhren lieben Vater / loben / ehren vnd preisen jhn / vnd dienen jhm als die lieben Kinder. Dauon Dauid im 84. Psalmen sagt / Wol denen die in deinem Hauß wohnen / die loben dich immerdar. Da thut man nicht sein eigen Arbeit / Sondern man arbeitet im Weinberg des HErrn / das ist / man richtet alles zu Gottes ehr / vnd erbawung vnnd besserung des Weinbergs der Christlichen Kirchen. Darumb schreibt Petrus 1. Cor. 2. von den gleubigen / Ihr seyd das Außerwelte Geschlecht / das Königliche Priesterthumb / das heilige Volck / das Volck des Eigenthumbs / daß jhr verkündigen sollet die Tugent / des der euch beruffen hat / von der Finsternis zu seinem wunderbaren Liecht / Die jr weyland nicht sein Volck waret / nun aber Gottes Volck seyd / vnd weyland nicht in Gnaden waret / nun aber in Gnaden seyd.</p> <p>Vnd dienen vnd ehren die Christen nicht allein Gott / weñ sie eben in der Kirchen sind / beten / singen / Gott loben / Sondern auch / wenn sie die Werck jhres Beruffs in der Haußhaltung / oder Weltlichen Regiment verrichten. 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anruffen an den sie nicht gleuben? Wie sollen sie gleuben an den / von dem sie nicht gehöret haben? Daher Christus zu dem Samaritanischen Weib sagt / Ihr wisset nicht / was jhr betet. Ist also eitel Sünde / grewel vnd Gottslesterung / wenn die Heyden Gott vermeyntlich ehren / Denn was nicht aus glauben geschicht / das ist Sünde / Rom. 14. Vnd den Vnreinen vnd Vngleubigen ist nichts rein / sondern vnrein ist beyd jhr Sinn vnd Gewissen / Tit. 1. Ihr Person ist vnrein / vnd von jren Wercken mag man auch wol sagen / der Wein schmeckt nach dem Faß.
Die gleubigen aber erkennen Gott durch Christum für jhren lieben Vater / loben / ehren vnd preisen jhn / vnd dienen jhm als die lieben Kinder. Dauon Dauid im 84. Psalmen sagt / Wol denen die in deinem Hauß wohnen / die loben dich immerdar. Da thut man nicht sein eigen Arbeit / Sondern man arbeitet im Weinberg des HErrn / das ist / man richtet alles zu Gottes ehr / vnd erbawung vnnd besserung des Weinbergs der Christlichen Kirchen. Darumb schreibt Petrus 1. Cor. 2. von den gleubigen / Ihr seyd das Außerwelte Geschlecht / das Königliche Priesterthumb / das heilige Volck / das Volck des Eigenthumbs / daß jhr verkündigen sollet die Tugent / des der euch beruffen hat / von der Finsternis zu seinem wunderbaren Liecht / Die jr weyland nicht sein Volck waret / nun aber Gottes Volck seyd / vnd weyland nicht in Gnaden waret / nun aber in Gnaden seyd.
Vnd dienen vnd ehren die Christen nicht allein Gott / weñ sie eben in der Kirchen sind / beten / singen / Gott loben / Sondern auch / wenn sie die Werck jhres Beruffs in der Haußhaltung / oder Weltlichen Regiment verrichten. Denn sie thun vnd richten alles zur Ehr Gottes / vnd sind jhre gedancken dahin gerichtet / daß sie GOtt gefallen vnd gehorsam seyn / da heiligen sie Gottes Namen / da sind sie in seinem Reich / vnd verrichten seinen Willen.
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Encoenia Riddageshusana: Eine christliche Predigt, gethan in der Kirchen des Closters Riddageshausen, als ... ein newer Pastor eingeführet. Helmstedt, 1610, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_encoenia_1610/23>, abgerufen am 25.07.2024. |