Sattler, Basilius: Encoenia Riddageshusana: Eine christliche Predigt, gethan in der Kirchen des Closters Riddageshausen, als ... ein newer Pastor eingeführet. Helmstedt, 1610.vnd ehren / vnd fromb seyn mag / dieweil er sich selber also hie erzeiget mit seinen heiligen Engeln / das ist ein seliger vnd guter Ort / da ist vnd wohnet Gott mit allen Gnaden / da gehet ein Pforte in den Himmel / daß auch die Engel an dieser Leiter hinauff gen Himmel / vnd wiederumb hernieder auff die Erden zusteigen jhren Lust haben / Vnd weil Gott selber diese Stet jm zeiget vnd fürschlegt / daß er sich da finden lassen wolle / mercket er dieselbige / vnnd richtet den Stein / so vnter seinem Heupt gelegen war / auff / zu einem Mahl / vnd weihet jhn gleich mit dem Oel / das er zu seiner Notturfft mitgenommen / daß es hiernegst ein Gotteshauß oder Kirchlein seyn sol / da er mit seinem Haußgesind zusammen kommen / vnd Gott ehren vnd anruffen wölle / Vnd weil es mit dem eusserlichen Gottesdienst allein nicht außgerichtet ist / so gelobet er Gott / wenn er sein Zusag / die er jhm jetz gethan / halten / vnd jhm sein Leibs notturfft bescheren / vnd jhn beschützen / vnd in Frieden heimbringen werde / wie er denn daran nicht zweiffelt / So wolle er auch hinwieder jhn für seinen lieben Gott vnd Himlischen Vater halten / jhn für chten / lieben vnd jm vertrawen / vnd zu fortsetzung vnd erhaltung des Gottesdiensts an diesem Ort / den jhm also Gott gezeiget / wolle er von aller seiner Habe den Zehenden geben. Lehr aus dieser Histori. Aus dieser schönen vnd lustigen Histori / sollen wir für dißmahl mercken vnd lernen / daß keine Heuser vnnd Orter in der Welt seyn sollen / dauon wir mehr halten / vnd da wir lieber seyn vnd vns finden lassen sollen / als eben in der Kirchen / da das Wort Gottes getrieben wird / vnd im schwang gehet / vnd also Gott selber sich vns durch dasselbige offenbahret. Solche Herrligkeit aber kömpt nicht eben daher / daß die Kirchen schön gebawet vnd gezieret seyn. Denn ob man wol billich feinreine Kirchen vnd Heuser haben sol / darin man zusa- vnd ehren / vnd fromb seyn mag / dieweil er sich selber also hie erzeiget mit seinen heiligen Engeln / das ist ein seliger vnd guter Ort / da ist vnd wohnet Gott mit allen Gnaden / da gehet ein Pforte in den Him̃el / daß auch die Engel an dieser Leiter hinauff gen Himmel / vnd wiederumb hernieder auff die Erden zusteigen jhren Lust haben / Vnd weil Gott selber diese Stet jm zeiget vnd fürschlegt / daß er sich da finden lassen wolle / mercket er dieselbige / vnnd richtet den Stein / so vnter seinem Heupt gelegen war / auff / zu einem Mahl / vnd weihet jhn gleich mit dem Oel / das er zu seiner Notturfft mitgenommen / daß es hiernegst ein Gotteshauß oder Kirchlein seyn sol / da er mit seinem Haußgesind zusammen kommen / vnd Gott ehren vnd anruffen wölle / Vnd weil es mit dem eusserlichen Gottesdienst allein nicht außgerichtet ist / so gelobet er Gott / wenn er sein Zusag / die er jhm jetz gethan / halten / vnd jhm sein Leibs notturfft bescheren / vnd jhn beschützen / vnd in Frieden heimbringen werde / wie er denn daran nicht zweiffelt / So wolle er auch hinwieder jhn für seinen lieben Gott vnd Himlischen Vater halten / jhn für chten / lieben vnd jm vertrawen / vnd zu fortsetzung vnd erhaltung des Gottesdiensts an diesem Ort / den jhm also Gott gezeiget / wolle er von aller seiner Habe den Zehenden geben. Lehr aus dieser Histori. Aus dieser schönen vnd lustigen Histori / sollen wir für dißmahl mercken vnd lernen / daß keine Heuser vnnd Orter in der Welt seyn sollen / dauon wir mehr halten / vnd da wir lieber seyn vnd vns finden lassen sollen / als eben in der Kirchen / da das Wort Gottes getrieben wird / vnd im schwang gehet / vnd also Gott selber sich vns durch dasselbige offenbahret. Solche Herrligkeit aber kömpt nicht eben daher / daß die Kirchen schön gebawet vnd gezieret seyn. 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vnd ehren / vnd fromb seyn mag / dieweil er sich selber also hie erzeiget mit seinen heiligen Engeln / das ist ein seliger vnd guter Ort / da ist vnd wohnet Gott mit allen Gnaden / da gehet ein Pforte in den Him̃el / daß auch die Engel an dieser Leiter hinauff gen Himmel / vnd wiederumb hernieder auff die Erden zusteigen jhren Lust haben / Vnd weil Gott selber diese Stet jm zeiget vnd fürschlegt / daß er sich da finden lassen wolle / mercket er dieselbige / vnnd richtet den Stein / so vnter seinem Heupt gelegen war / auff / zu einem Mahl / vnd weihet jhn gleich mit dem Oel / das er zu seiner Notturfft mitgenommen / daß es hiernegst ein Gotteshauß oder Kirchlein seyn sol / da er mit seinem Haußgesind zusammen kommen / vnd Gott ehren vnd anruffen wölle / Vnd weil es mit dem eusserlichen Gottesdienst allein nicht außgerichtet ist / so gelobet er Gott / wenn er sein Zusag / die er jhm jetz gethan / halten / vnd jhm sein Leibs notturfft bescheren / vnd jhn beschützen / vnd in Frieden heimbringen werde / wie er denn daran nicht zweiffelt / So wolle er auch hinwieder jhn für seinen lieben Gott vnd Himlischen Vater halten / jhn für chten / lieben vnd jm vertrawen / vnd zu fortsetzung vnd erhaltung des Gottesdiensts an diesem Ort / den jhm also Gott gezeiget / wolle er von aller seiner Habe den Zehenden geben.
Lehr aus dieser Histori.
Aus dieser schönen vnd lustigen Histori / sollen wir für dißmahl mercken vnd lernen / daß keine Heuser vnnd Orter in der Welt seyn sollen / dauon wir mehr halten / vnd da wir lieber seyn vnd vns finden lassen sollen / als eben in der Kirchen / da das Wort Gottes getrieben wird / vnd im schwang gehet / vnd also Gott selber sich vns durch dasselbige offenbahret.
Solche Herrligkeit aber kömpt nicht eben daher / daß die Kirchen schön gebawet vnd gezieret seyn. Denn ob man wol billich feinreine Kirchen vnd Heuser haben sol / darin man zusa-
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Encoenia Riddageshusana: Eine christliche Predigt, gethan in der Kirchen des Closters Riddageshausen, als ... ein newer Pastor eingeführet. Helmstedt, 1610, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_encoenia_1610/14>, abgerufen am 22.02.2025. |