in den sicheren Hafen des Paradieses eingelauf- fen; du bist noch in der Welt auf dem Meer; dieses Leben hat die Eigenschaft, daß eine Anfech- tung die andere ablöset, dessen must du stets ge- wärtig seyn von innen und von aussen; du rei- sest durch abgesagter Feinde Grund und Boden in dein Vaterland; und eben deßwegen hat dich dein König und dein Vater mit Waffen versehen, damit du dich auf jeden Angriff gefaßt machest.
2) Die Güte des Schifleins und der Waffen erzeigt sich in der Probe. Ja du must wissen, daß alle Gebote GOttes für die Zeiten der An- sechtungen gegeben sind. Du solst nicht Ehe brechen. Das verbietet dir dein GOtt nicht dazumal, wenn du dazu unvermöglich, alt, kranck, schwach, in einer Wildniß bist, und überall keine Gelegenheit dazu hast: sondern wann Tüch- tigkeit, Leibesstärcke, Neigung und Reitzungen die Menge da sind. Wäre das nicht eine när- rische Rede eines Soldaten: Jch wolte ein un- vergleichlicher Held seyn, wenn ich nie fechten müste? Nein! die Tapferkeit beweiset sich im Feuer, Rauch und Dampf, mitten in den dicksten Feinden. Wie wäre Noa, Josephs, Loths, Mo- ses und Daniels Keuschheit offenbar worden, wann sie nicht um und um mit Versuchungen wären umzingelt gewesen?
3) Was nutzt dir die geschenckte Gnade, wenn du sie nicht zur Bersuchungszeit brauchest? Du hast eine unermessene Hülfe und Beystand. Christus und der heilige Geist sind nicht Zuschauer des Streits: sondern sie mischen sich selbst drein,
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C. 4. Mittel wieder die Unreinigkeit.
in den ſicheren Hafen des Paradieſes eingelauf- fen; du biſt noch in der Welt auf dem Meer; dieſes Leben hat die Eigenſchaft, daß eine Anfech- tung die andere abloͤſet, deſſen muſt du ſtets ge- waͤrtig ſeyn von innen und von auſſen; du rei- ſeſt durch abgeſagter Feinde Grund und Boden in dein Vaterland; und eben deßwegen hat dich dein Koͤnig und dein Vater mit Waffen verſehen, damit du dich auf jeden Angriff gefaßt macheſt.
2) Die Guͤte des Schifleins und der Waffen erzeigt ſich in der Probe. Ja du muſt wiſſen, daß alle Gebote GOttes fuͤr die Zeiten der An- ſechtungen gegeben ſind. Du ſolſt nicht Ehe brechen. Das verbietet dir dein GOtt nicht dazumal, wenn du dazu unvermoͤglich, alt, kranck, ſchwach, in einer Wildniß biſt, und uͤberall keine Gelegenheit dazu haſt: ſondern wann Tuͤch- tigkeit, Leibesſtaͤrcke, Neigung und Reitzungen die Menge da ſind. Waͤre das nicht eine naͤr- riſche Rede eines Soldaten: Jch wolte ein un- vergleichlicher Held ſeyn, wenn ich nie fechten muͤſte? Nein! die Tapferkeit beweiſet ſich im Feuer, Rauch und Dampf, mitten in den dickſten Feinden. Wie waͤre Noa, Joſephs, Loths, Mo- ſes und Daniels Keuſchheit offenbar worden, wann ſie nicht um und um mit Verſuchungen waͤren umzingelt geweſen?
3) Was nutzt dir die geſchenckte Gnade, wenn du ſie nicht zur Berſuchungszeit braucheſt? Du haſt eine unermeſſene Huͤlfe und Beyſtand. Chriſtus und der heilige Geiſt ſind nicht Zuſchauer des Streits: ſondern ſie miſchen ſich ſelbſt drein,
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C. 4. Mittel wieder die Unreinigkeit.
in den ſicheren Hafen des Paradieſes eingelauf-
fen; du biſt noch in der Welt auf dem Meer;
dieſes Leben hat die Eigenſchaft, daß eine Anfech-
tung die andere abloͤſet, deſſen muſt du ſtets ge-
waͤrtig ſeyn von innen und von auſſen; du rei-
ſeſt durch abgeſagter Feinde Grund und Boden
in dein Vaterland; und eben deßwegen hat dich
dein Koͤnig und dein Vater mit Waffen verſehen,
damit du dich auf jeden Angriff gefaßt macheſt.
2) Die Guͤte des Schifleins und der Waffen
erzeigt ſich in der Probe. Ja du muſt wiſſen,
daß alle Gebote GOttes fuͤr die Zeiten der An-
ſechtungen gegeben ſind. Du ſolſt nicht
Ehe brechen. Das verbietet dir dein GOtt
nicht dazumal, wenn du dazu unvermoͤglich, alt,
kranck, ſchwach, in einer Wildniß biſt, und uͤberall
keine Gelegenheit dazu haſt: ſondern wann Tuͤch-
tigkeit, Leibesſtaͤrcke, Neigung und Reitzungen
die Menge da ſind. Waͤre das nicht eine naͤr-
riſche Rede eines Soldaten: Jch wolte ein un-
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muͤſte? Nein! die Tapferkeit beweiſet ſich im
Feuer, Rauch und Dampf, mitten in den dickſten
Feinden. Wie waͤre Noa, Joſephs, Loths, Mo-
ſes und Daniels Keuſchheit offenbar worden,
wann ſie nicht um und um mit Verſuchungen
waͤren umzingelt geweſen?
3) Was nutzt dir die geſchenckte Gnade,
wenn du ſie nicht zur Berſuchungszeit braucheſt?
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 741. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/761>, abgerufen am 22.11.2024.
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