Tractamenten abermal zum Schweintrog wieder gekehret wäre. Darum wende dich doch nicht mehr zum Tisch der Teufel, zu den Einblasungen, und immer aufs frische ansetzenden Reitzungen der un- saubern Geister: wann sie dirs auch machen solten, wie die bösen Heiden dem Eleasar. Dem sperre- ten sie mit Gewalt den Mund auf, daß er solte Schweinefleisch essen: er aber wolte lieber ehrlich sterben. 2 Macc. 6, 18. Die Hölle sey uns erleid- licher als Unkeuschheit.
7) GOttes lieben Willen in der hei- ligen Schrift.
Ein gewaltig Mittel wieder die Unkeuschheit ist auch, die heilige Schrifft mit Demuth, Fleiß, An- dacht und heiligem Zittern lesen; als Worte, da an jedwedem Buchstaben nicht nur gantze Berge, wie die jüdischen Lehrer zu sagen pflegen, sondern Him- mel und Hölle hanget; Worte, die scharfe zwey- schneidige Schwerter sind, alle geile Schößlinge abzuschneiden; Worte die als ein Kühlbalsam von JEsu dem gecreutzigten herabtrieffen, die brennen- de Sündenhitze abzukühlen; Worte, die als Was- serbäche des Heiligthums alle unzüchtige Brunst auslöschen, und mit heiliger sanfter Liebe und lau- terer englischer Freude in GOtt erfrischen; Wor- te, die als starcke Donnerschläge die Einraunun- gen der unsaubern Geister verstieben und zu nich- te machen. Bey der Lesung und Betrachtung derselben aber lasse dir seyn, als stündest du am Fuß des Berges Sinai, und höretest den maje- stätischen GOtt in duncklen Wolcken, Finsterniß und Ungewitter, im brennenden und den gantzen Himmel enttzündenden Feuer, mit dem Schall der Posaunen, und Berge und Felsen erschütternden Donnerschlägen zu dir und mir sagen: Du solt nicht ehebrechen, du solt nicht hurisch seyn!
Du
Anhang zum dritten Theil,
Tractamenten abermal zum Schweintrog wieder gekehret waͤre. Darum wende dich doch nicht mehr zum Tiſch der Teufel, zu den Einblaſungen, und immer aufs friſche anſetzenden Reitzungen der un- ſaubern Geiſter: wann ſie dirs auch machen ſolten, wie die boͤſen Heiden dem Eleaſar. Dem ſperre- ten ſie mit Gewalt den Mund auf, daß er ſolte Schweinefleiſch eſſen: er aber wolte lieber ehrlich ſterben. 2 Macc. 6, 18. Die Hoͤlle ſey uns erleid- licher als Unkeuſchheit.
7) GOttes lieben Willen in der hei- ligen Schrift.
Ein gewaltig Mittel wieder die Unkeuſchheit iſt auch, die heilige Schrifft mit Demuth, Fleiß, An- dacht und heiligem Zittern leſen; als Worte, da an jedwedem Buchſtaben nicht nur gantze Berge, wie die juͤdiſchen Lehrer zu ſagen pflegen, ſondern Him- mel und Hoͤlle hanget; Worte, die ſcharfe zwey- ſchneidige Schwerter ſind, alle geile Schoͤßlinge abzuſchneiden; Worte die als ein Kuͤhlbalſam von JEſu dem gecreutzigten herabtrieffen, die brennen- de Suͤndenhitze abzukuͤhlen; Worte, die als Waſ- ſerbaͤche des Heiligthums alle unzuͤchtige Brunſt ausloͤſchen, und mit heiliger ſanfter Liebe und lau- terer engliſcher Freude in GOtt erfriſchen; Wor- te, die als ſtarcke Donnerſchlaͤge die Einraunun- gen der unſaubern Geiſter verſtieben und zu nich- te machen. Bey der Leſung und Betrachtung derſelben aber laſſe dir ſeyn, als ſtuͤndeſt du am Fuß des Berges Sinai, und hoͤreteſt den maje- ſtaͤtiſchen GOtt in duncklen Wolcken, Finſterniß und Ungewitter, im brennenden und den gantzen Himmel enttzuͤndenden Feuer, mit dem Schall der Poſaunen, und Berge und Felſen erſchuͤtternden Donnerſchlaͤgen zu dir und mir ſagen: Du ſolt nicht ehebrechen, du ſolt nicht huriſch ſeyn!
Du
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Anhang zum dritten Theil,
Tractamenten abermal zum Schweintrog wieder
gekehret waͤre. Darum wende dich doch nicht mehr
zum Tiſch der Teufel, zu den Einblaſungen, und
immer aufs friſche anſetzenden Reitzungen der un-
ſaubern Geiſter: wann ſie dirs auch machen ſolten,
wie die boͤſen Heiden dem Eleaſar. Dem ſperre-
ten ſie mit Gewalt den Mund auf, daß er ſolte
Schweinefleiſch eſſen: er aber wolte lieber ehrlich
ſterben. 2 Macc. 6, 18. Die Hoͤlle ſey uns erleid-
licher als Unkeuſchheit.
Ein gewaltig Mittel wieder die Unkeuſchheit iſt
auch, die heilige Schrifft mit Demuth, Fleiß, An-
dacht und heiligem Zittern leſen; als Worte, da an
jedwedem Buchſtaben nicht nur gantze Berge, wie
die juͤdiſchen Lehrer zu ſagen pflegen, ſondern Him-
mel und Hoͤlle hanget; Worte, die ſcharfe zwey-
ſchneidige Schwerter ſind, alle geile Schoͤßlinge
abzuſchneiden; Worte die als ein Kuͤhlbalſam von
JEſu dem gecreutzigten herabtrieffen, die brennen-
de Suͤndenhitze abzukuͤhlen; Worte, die als Waſ-
ſerbaͤche des Heiligthums alle unzuͤchtige Brunſt
ausloͤſchen, und mit heiliger ſanfter Liebe und lau-
terer engliſcher Freude in GOtt erfriſchen; Wor-
te, die als ſtarcke Donnerſchlaͤge die Einraunun-
gen der unſaubern Geiſter verſtieben und zu nich-
te machen. Bey der Leſung und Betrachtung
derſelben aber laſſe dir ſeyn, als ſtuͤndeſt du am
Fuß des Berges Sinai, und hoͤreteſt den maje-
ſtaͤtiſchen GOtt in duncklen Wolcken, Finſterniß
und Ungewitter, im brennenden und den gantzen
Himmel enttzuͤndenden Feuer, mit dem Schall der
Poſaunen, und Berge und Felſen erſchuͤtternden
Donnerſchlaͤgen zu dir und mir ſagen: Du ſolt
nicht ehebrechen, du ſolt nicht huriſch ſeyn!
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 688. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/708>, abgerufen am 25.11.2024.
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