Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.Anhang zum dritten Theil, seiner Weide machte; Psalm. 100, 3. damit Ersie von der höllischen Bocksgestalt befreyen und ihnen seine keusche Lammesart schencken möchte: aber das lastergeile Hertz hatte keine Ohren für JEsum, tantzte dem Teufel immerhin nach seiner Leyer und Geige, und rasete der Höllen zu. Wie wird sie doch die Reue nagen in Ewigkeit! Jst das Hertz jetzt so hart und unempfindlich, daß diese reine Liebesflammen JEsu, und der Engel Lust bey dir nichts vermag, und du auch noch jetzt den Seelen- Bräutigam aufs neue creutzigest und mit neuen Sündenseilen bindest: so ist dir nichts anders be- reitet als die ewige Höllenglut und die ewige Trauer und Angstnacht, da du den unreinen Bu- lerschweiß schon abbüssen wirst. Ach wie wird es dich dann nicht ewig gereuen, daß du so einen schlech- ten Tausch gethan; die Welt für JEsum erweh- let; unreine stinckende Fleischeslust für die göttli- che Liebe JEsu angenommen; den Schooß der Weltbulen für des himmlischen Vaters Schooß beliebet; den ewigen Höllenpfuhl und Traurigkeit für ewige Wohllust, Reichthum, Freude und Jauchtzen, und die Gesellschafft unkeuscher Höllen- ottern anstatt der reinen Seelen und heiligen En- gel im Himmel (ach unverhoft und doch so oft gewarnet!) davon getragen! O wie wird alsdann dein Jugendhertz in Angst zappeln; dich selbst und andere anklagen; gegen die unkeusche Liebe im höch- sten Haß ergrimmen; (2 Sam. 13, 15.) Die Bu- ler und Bulen, die du, und die dich verführt, ver- fluchen und verdammen! O Abgrund des Elen- des! wer kanns begreiffen und genugsam mit Worten aussprechen! Da ruhet Ehre und Glorie auf den Heiligen; tern.
Anhang zum dritten Theil, ſeiner Weide machte; Pſalm. 100, 3. damit Erſie von der hoͤlliſchen Bocksgeſtalt befreyen und ihnen ſeine keuſche Lammesart ſchencken moͤchte: aber das laſtergeile Hertz hatte keine Ohren fuͤr JEſum, tantzte dem Teufel immerhin nach ſeiner Leyer und Geige, und raſete der Hoͤllen zu. Wie wird ſie doch die Reue nagen in Ewigkeit! Jſt das Hertz jetzt ſo hart und unempfindlich, daß dieſe reine Liebesflammen JEſu, und der Engel Luſt bey dir nichts vermag, und du auch noch jetzt den Seelen- Braͤutigam aufs neue creutzigeſt und mit neuen Suͤndenſeilen bindeſt: ſo iſt dir nichts anders be- reitet als die ewige Hoͤllenglut und die ewige Trauer und Angſtnacht, da du den unreinen Bu- lerſchweiß ſchon abbuͤſſen wirſt. Ach wie wird es dich dann nicht ewig gereuen, daß du ſo einen ſchlech- ten Tauſch gethan; die Welt fuͤr JEſum erweh- let; unreine ſtinckende Fleiſchesluſt fuͤr die goͤttli- che Liebe JEſu angenommen; den Schooß der Weltbulen fuͤr des himmliſchen Vaters Schooß beliebet; den ewigen Hoͤllenpfuhl und Traurigkeit fuͤr ewige Wohlluſt, Reichthum, Freude und Jauchtzen, und die Geſellſchafft unkeuſcher Hoͤllen- ottern anſtatt der reinen Seelen und heiligen En- gel im Himmel (ach unverhoft und doch ſo oft gewarnet!) davon getragen! O wie wird alsdann dein Jugendhertz in Angſt zappeln; dich ſelbſt und andere anklagen; gegen die unkeuſche Liebe im hoͤch- ſten Haß ergrimmen; (2 Sam. 13, 15.) Die Bu- ler und Bulen, die du, und die dich verfuͤhrt, ver- fluchen und verdammen! O Abgrund des Elen- des! wer kanns begreiffen und genugſam mit Worten ausſprechen! Da ruhet Ehre und Glorie auf den Heiligen; tern.
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Anhang zum dritten Theil,
ſeiner Weide machte; Pſalm. 100, 3. damit Er
ſie von der hoͤlliſchen Bocksgeſtalt befreyen und ihnen
ſeine keuſche Lammesart ſchencken moͤchte: aber das
laſtergeile Hertz hatte keine Ohren fuͤr JEſum,
tantzte dem Teufel immerhin nach ſeiner Leyer und
Geige, und raſete der Hoͤllen zu. Wie wird ſie
doch die Reue nagen in Ewigkeit! Jſt das Hertz
jetzt ſo hart und unempfindlich, daß dieſe reine
Liebesflammen JEſu, und der Engel Luſt bey dir
nichts vermag, und du auch noch jetzt den Seelen-
Braͤutigam aufs neue creutzigeſt und mit neuen
Suͤndenſeilen bindeſt: ſo iſt dir nichts anders be-
reitet als die ewige Hoͤllenglut und die ewige
Trauer und Angſtnacht, da du den unreinen Bu-
lerſchweiß ſchon abbuͤſſen wirſt. Ach wie wird es dich
dann nicht ewig gereuen, daß du ſo einen ſchlech-
ten Tauſch gethan; die Welt fuͤr JEſum erweh-
let; unreine ſtinckende Fleiſchesluſt fuͤr die goͤttli-
che Liebe JEſu angenommen; den Schooß der
Weltbulen fuͤr des himmliſchen Vaters Schooß
beliebet; den ewigen Hoͤllenpfuhl und Traurigkeit
fuͤr ewige Wohlluſt, Reichthum, Freude und
Jauchtzen, und die Geſellſchafft unkeuſcher Hoͤllen-
ottern anſtatt der reinen Seelen und heiligen En-
gel im Himmel (ach unverhoft und doch ſo oft
gewarnet!) davon getragen! O wie wird alsdann
dein Jugendhertz in Angſt zappeln; dich ſelbſt und
andere anklagen; gegen die unkeuſche Liebe im hoͤch-
ſten Haß ergrimmen; (2 Sam. 13, 15.) Die Bu-
ler und Bulen, die du, und die dich verfuͤhrt, ver-
fluchen und verdammen! O Abgrund des Elen-
des! wer kanns begreiffen und genugſam mit
Worten ausſprechen!
Da ruhet Ehre und Glorie auf den Heiligen;
die Ungehorſamen aber faſſet Schmach und Zit-
tern.
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