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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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C. 2. Man müsse sich zuerst bekehren.
muß! wie sein Angstschweiß mit Blutstropfen ver-
mischet von seinem heilig reinen Leibe herab auf die
Erde rinnet! schaue da, wie Er über deinen buleri-
schen Gesprächen weinet, seuftzet und klaget, und
wie sie ihm sein Hertz durchschneiden, daß Er in
diese jammervolle Klage ausbrechen muß: meine
Seele ist betrübt um und um bis in den Tod!
mir, mir hast du Mühe gemacht mit deinen
Sünden.
Jes. 43, 24. Schaue da, du leichtferti-
ger Täntzer, wie dieser starcke GOtt um deines üp-
pigen Tantzens und Springens willen schwach
wird von höllischer Seelenangst, daß ihn seine Bei-
ne nicht mehr tragen wollen: er fällt auf sein Ange-
sicht, sinckt auf die schwartze Erde, windet sich und
winselt wie ein zertretenes Blutwürmlein. Schaue
du Trunckenbold! wie JEsus da deine Wohllust-
süffe abbüsset, und um derselben willen den Zorn-
kelch des Vaters austrinckt. JEsus betet mit
starckem Geschrey und Thränen in der Angstnacht,
und du bist lustig in der Sauf-und Spielnacht,
und tränckest den nach deinem Heil durstigen JE-
sum über deinem Sauffen und Spielen mit einem
Tranck von Eßig und Galle bereitet?

O gehe nur weg und ferne du armes Bulerkind!
du eitele Weltjugend! die du trachtest nicht dem
schönen Bräutigam JEsu, sondern der Welt und
deinen Cameraden und Gespielen zu gefallen, mit
deinen Augen und Geberden und mit der Höllenfar-
be der Hoffart deiner Kleider. Gehe nur von GOttes
Augen weg: denn seine Majestät wird deinen Un-
danck und Lieblosigkeit nicht tragen. Aber wohin?
Ach gehe doch, bitte ich, hin mit deinen Gedancken
in den Hoff Caiphas: da wirst du einen andern
Spiegel finden, in welchem du dich spieglen, und
nach welchem du dich halten und zieren solst. Siehe

da,

C. 2. Man muͤſſe ſich zuerſt bekehren.
muß! wie ſein Angſtſchweiß mit Blutstropfen ver-
miſchet von ſeinem heilig reinen Leibe herab auf die
Erde rinnet! ſchaue da, wie Er uͤber deinen buleri-
ſchen Geſpraͤchen weinet, ſeuftzet und klaget, und
wie ſie ihm ſein Hertz durchſchneiden, daß Er in
dieſe jammervolle Klage ausbrechen muß: meine
Seele iſt betruͤbt um und um bis in den Tod!
mir, mir haſt du Muͤhe gemacht mit deinen
Suͤnden.
Jeſ. 43, 24. Schaue da, du leichtferti-
ger Taͤntzer, wie dieſer ſtarcke GOtt um deines uͤp-
pigen Tantzens und Springens willen ſchwach
wird von hoͤlliſcher Seelenangſt, daß ihn ſeine Bei-
ne nicht mehr tragen wollen: er faͤllt auf ſein Ange-
ſicht, ſinckt auf die ſchwartze Erde, windet ſich und
winſelt wie ein zertretenes Blutwuͤrmlein. Schaue
du Trunckenbold! wie JEſus da deine Wohlluſt-
ſuͤffe abbuͤſſet, und um derſelben willen den Zorn-
kelch des Vaters austrinckt. JEſus betet mit
ſtarckem Geſchrey und Thraͤnen in der Angſtnacht,
und du biſt luſtig in der Sauf-und Spielnacht,
und traͤnckeſt den nach deinem Heil durſtigen JE-
ſum uͤber deinem Sauffen und Spielen mit einem
Tranck von Eßig und Galle bereitet?

O gehe nur weg und ferne du armes Bulerkind!
du eitele Weltjugend! die du trachteſt nicht dem
ſchoͤnen Braͤutigam JEſu, ſondern der Welt und
deinen Cameraden und Geſpielen zu gefallen, mit
deinen Augen und Geberden und mit der Hoͤllenfar-
be der Hoffart deiner Kleider. Gehe nur von GOttes
Augen weg: denn ſeine Majeſtaͤt wird deinen Un-
danck und Liebloſigkeit nicht tragen. Aber wohin?
Ach gehe doch, bitte ich, hin mit deinen Gedancken
in den Hoff Caiphas: da wirſt du einen andern
Spiegel finden, in welchem du dich ſpieglen, und
nach welchem du dich halten und zieren ſolſt. Siehe

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[621/0641] C. 2. Man muͤſſe ſich zuerſt bekehren. muß! wie ſein Angſtſchweiß mit Blutstropfen ver- miſchet von ſeinem heilig reinen Leibe herab auf die Erde rinnet! ſchaue da, wie Er uͤber deinen buleri- ſchen Geſpraͤchen weinet, ſeuftzet und klaget, und wie ſie ihm ſein Hertz durchſchneiden, daß Er in dieſe jammervolle Klage ausbrechen muß: meine Seele iſt betruͤbt um und um bis in den Tod! mir, mir haſt du Muͤhe gemacht mit deinen Suͤnden. Jeſ. 43, 24. Schaue da, du leichtferti- ger Taͤntzer, wie dieſer ſtarcke GOtt um deines uͤp- pigen Tantzens und Springens willen ſchwach wird von hoͤlliſcher Seelenangſt, daß ihn ſeine Bei- ne nicht mehr tragen wollen: er faͤllt auf ſein Ange- ſicht, ſinckt auf die ſchwartze Erde, windet ſich und winſelt wie ein zertretenes Blutwuͤrmlein. Schaue du Trunckenbold! wie JEſus da deine Wohlluſt- ſuͤffe abbuͤſſet, und um derſelben willen den Zorn- kelch des Vaters austrinckt. JEſus betet mit ſtarckem Geſchrey und Thraͤnen in der Angſtnacht, und du biſt luſtig in der Sauf-und Spielnacht, und traͤnckeſt den nach deinem Heil durſtigen JE- ſum uͤber deinem Sauffen und Spielen mit einem Tranck von Eßig und Galle bereitet? O gehe nur weg und ferne du armes Bulerkind! du eitele Weltjugend! die du trachteſt nicht dem ſchoͤnen Braͤutigam JEſu, ſondern der Welt und deinen Cameraden und Geſpielen zu gefallen, mit deinen Augen und Geberden und mit der Hoͤllenfar- be der Hoffart deiner Kleider. Gehe nur von GOttes Augen weg: denn ſeine Majeſtaͤt wird deinen Un- danck und Liebloſigkeit nicht tragen. Aber wohin? Ach gehe doch, bitte ich, hin mit deinen Gedancken in den Hoff Caiphas: da wirſt du einen andern Spiegel finden, in welchem du dich ſpieglen, und nach welchem du dich halten und zieren ſolſt. Siehe da,

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 621. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/641>, abgerufen am 25.11.2024.