Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.Quellen der Unreinigkeit. färtigen Kleidern, und drohet ihnen schrecklicheDinge an, Jes. 3. Vom Kleiderpracht und über- mäßigem Weiberschmuck ist vieles geschrieben, und mancherley Gesetze dawieder gemacht worden: das beste Gesetz aber gibt der heilige Geist, in dem er Weibern und Männern den mehr als König- lichen, ja mehr als Englischen Seelenschmuck der Ewigkeit vorweiset. 1 Tim. 2, 9. 10. 1 Petr. 3, 1-6. Psalm. 45. Offenb. 19. nemlich die reinen, hellen, und gläntzenden Kleider des Lichtes, Hohel. 1, 11. Die von der hochheiligen Dreyeinigkeit selbst be- reitet sind. Es kostet zwar ungleich mehrere Mü- he, Absterbens, Reinigens, Bittens und Flehens, Ringens, Wachens und Anhaltens, wer sich durch wesentliche Anziehung des Bildes Christi als des einigen Brautschmucks zur königlichen Vermäh- lung des göttlichen Bräutigams ausgerüstet sehen will; (darzu hilft weder der Käyserin noch Köni- gin ihr Gold und Silber, es sey denn, daß sie es im lebendigen Glauben und Liebe JEsu an arme Glieder Christi wenden, Dan. 4, 27. Luc. 16, 9. Ap. gesch. 10, 4. Es muß ein jedes an den Streit, wer diß himmliche Geschmeide haben will; es muß sichs jeder selbst von GOttes freyer Gnade bittend und weinend, als ein nackt und schwürig hinge- worfener erlangen: er sey Herr oder Bauer, Kö- nig oder Bettler): aber wehe dem, ders nicht hat, dann er wird nicht nur aus dem neuen Jerusalem u. von des Lammes Hochzeit ausgeschlossen, sondern dazu in die äusserste Finsterniß hingeworffen, da Heulen und Zähnklappern ist; solte er noch so ein aufgeputzter, artiger, höflicher, lustiger, beliebter Cavalier, oder noch so ein stattliches, zartes, feines charmantes und galantes Edelfräulein gewesen seyn, der der Ausbund der muntern Jugend Auf- war- N n 5
Quellen der Unreinigkeit. faͤrtigen Kleidern, und drohet ihnen ſchrecklicheDinge an, Jeſ. 3. Vom Kleiderpracht und uͤber- maͤßigem Weiberſchmuck iſt vieles geſchrieben, und mancherley Geſetze dawieder gemacht worden: das beſte Geſetz aber gibt der heilige Geiſt, in dem er Weibern und Maͤnnern den mehr als Koͤnig- lichen, ja mehr als Engliſchen Seelenſchmuck der Ewigkeit vorweiſet. 1 Tim. 2, 9. 10. 1 Petr. 3, 1-6. Pſalm. 45. Offenb. 19. nemlich die reinen, hellen, und glaͤntzenden Kleider des Lichtes, Hohel. 1, 11. Die von der hochheiligen Dreyeinigkeit ſelbſt be- reitet ſind. Es koſtet zwar ungleich mehrere Muͤ- he, Abſterbens, Reinigens, Bittens und Flehens, Ringens, Wachens und Anhaltens, wer ſich durch weſentliche Anziehung des Bildes Chriſti als des einigen Brautſchmucks zur koͤniglichen Vermaͤh- lung des goͤttlichen Braͤutigams ausgeruͤſtet ſehen will; (darzu hilft weder der Kaͤyſerin noch Koͤni- gin ihr Gold und Silber, es ſey denn, daß ſie es im lebendigen Glauben und Liebe JEſu an arme Glieder Chriſti wenden, Dan. 4, 27. Luc. 16, 9. Ap. geſch. 10, 4. Es muß ein jedes an den Streit, wer diß himmliche Geſchmeide haben will; es muß ſichs jeder ſelbſt von GOttes freyer Gnade bittend und weinend, als ein nackt und ſchwuͤrig hinge- worfener erlangen: er ſey Herr oder Bauer, Koͤ- nig oder Bettler): aber wehe dem, ders nicht hat, dann er wird nicht nur aus dem neuen Jeruſalem u. von des Lammes Hochzeit ausgeſchloſſen, ſondern dazu in die aͤuſſerſte Finſterniß hingeworffen, da Heulen und Zaͤhnklappern iſt; ſolte er noch ſo ein aufgeputzter, artiger, hoͤflicher, luſtiger, beliebter Cavalier, oder noch ſo ein ſtattliches, zartes, feines charmantes und galantes Edelfraͤulein geweſen ſeyn, der der Ausbund der muntern Jugend Auf- war- N n 5
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Quellen der Unreinigkeit.
faͤrtigen Kleidern, und drohet ihnen ſchreckliche
Dinge an, Jeſ. 3. Vom Kleiderpracht und uͤber-
maͤßigem Weiberſchmuck iſt vieles geſchrieben,
und mancherley Geſetze dawieder gemacht worden:
das beſte Geſetz aber gibt der heilige Geiſt, in dem
er Weibern und Maͤnnern den mehr als Koͤnig-
lichen, ja mehr als Engliſchen Seelenſchmuck der
Ewigkeit vorweiſet. 1 Tim. 2, 9. 10. 1 Petr. 3, 1-6.
Pſalm. 45. Offenb. 19. nemlich die reinen, hellen,
und glaͤntzenden Kleider des Lichtes, Hohel. 1, 11.
Die von der hochheiligen Dreyeinigkeit ſelbſt be-
reitet ſind. Es koſtet zwar ungleich mehrere Muͤ-
he, Abſterbens, Reinigens, Bittens und Flehens,
Ringens, Wachens und Anhaltens, wer ſich durch
weſentliche Anziehung des Bildes Chriſti als des
einigen Brautſchmucks zur koͤniglichen Vermaͤh-
lung des goͤttlichen Braͤutigams ausgeruͤſtet ſehen
will; (darzu hilft weder der Kaͤyſerin noch Koͤni-
gin ihr Gold und Silber, es ſey denn, daß ſie es
im lebendigen Glauben und Liebe JEſu an arme
Glieder Chriſti wenden, Dan. 4, 27. Luc. 16, 9.
Ap. geſch. 10, 4. Es muß ein jedes an den Streit, wer
diß himmliche Geſchmeide haben will; es muß
ſichs jeder ſelbſt von GOttes freyer Gnade bittend
und weinend, als ein nackt und ſchwuͤrig hinge-
worfener erlangen: er ſey Herr oder Bauer, Koͤ-
nig oder Bettler): aber wehe dem, ders nicht hat,
dann er wird nicht nur aus dem neuen Jeruſalem
u. von des Lammes Hochzeit ausgeſchloſſen, ſondern
dazu in die aͤuſſerſte Finſterniß hingeworffen, da
Heulen und Zaͤhnklappern iſt; ſolte er noch ſo ein
aufgeputzter, artiger, hoͤflicher, luſtiger, beliebter
Cavalier, oder noch ſo ein ſtattliches, zartes, feines
charmantes und galantes Edelfraͤulein geweſen
ſeyn, der der Ausbund der muntern Jugend Auf-
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