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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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Quellen der Unreinigkeit.
worten haben. Mit Fressen: da man seines Ap-
petitssclave ist; da der Kopf von aufsteigenden
Dünsten, und der Menge des ausgekochten Ge-
blütes betäubet wird; da der Geist der Unmäßig-
keit, der Ueberladung des Magens und aller geist-
lichen und leiblichen, groben und subtilen, offenba-
ren und geheimen Unreinigkeiten Leib und Seele
übermannet, fesselt und bindet. Und Sauffen:
da man mehr und öfters als nur für den Durst
trincket, das ängstigende Gewissen zu ersäuffen,
und der Warnungen und Betrübungen des heili-
gen Geistes los zu seyn. Hiezu ist das Wasser
nicht gut genug; die schönen Brunnquellen, die an
vielen Orten des Erdkreises so hochgeschätzet wer-
den, sind bey uns für den Durst allzugering: da es
doch sonderlich den jungen und hitzigen Naturen
ein gesunder, wohlthuender, und erfrischender Kühl-
balsam seyn solte. Jm Gegentheil sind starcke
fette Weine und hitzige Geträncke voraus jungem
Blut sehr schädlich, und werden nach und nach zum
etzenden herben Gift, so alle Säfte versäuert und
alterirt, die Seele samt dem Leib thierisch und un-
keusch macht, das Hertz verfinstert, und dem heili-
gen Geist allen Zugang verfperret: so je ein un-
ausdencklicher Schade ist, davon einem die Haare
solten zu Berge stehen, wers verstünde. Zechen,
Bancketiren und Hurerey treiben stehet 2 Petr. 2,
13. 14. Apoc. 2, 14. beysammen. Wer die edlen
Creaturen GOttes auf eine so ungerechte Weise
nothzüchtiget, der wird zur Straffe dem Geist der
Unreinigkeit übergeben. Apostg. 22, 11.

Trunckenheit ist die verderblichste Landseuche
und eine Hauptstadt aller Laster. 1) Verdirbet sie
den Leib. Spw. 23, 29-31. 2) Jst sie eine unheil-
bare Sclaverey und beraubet des Verstandes.

Hos.

Quellen der Unreinigkeit.
worten haben. Mit Freſſen: da man ſeines Ap-
petitsſclave iſt; da der Kopf von aufſteigenden
Duͤnſten, und der Menge des ausgekochten Ge-
bluͤtes betaͤubet wird; da der Geiſt der Unmaͤßig-
keit, der Ueberladung des Magens und aller geiſt-
lichen und leiblichen, groben und ſubtilen, offenba-
ren und geheimen Unreinigkeiten Leib und Seele
uͤbermannet, feſſelt und bindet. Und Sauffen:
da man mehr und oͤfters als nur fuͤr den Durſt
trincket, das aͤngſtigende Gewiſſen zu erſaͤuffen,
und der Warnungen und Betruͤbungen des heili-
gen Geiſtes los zu ſeyn. Hiezu iſt das Waſſer
nicht gut genug; die ſchoͤnen Brunnquellen, die an
vielen Orten des Erdkreiſes ſo hochgeſchaͤtzet wer-
den, ſind bey uns fuͤr den Durſt allzugering: da es
doch ſonderlich den jungen und hitzigen Naturen
ein geſunder, wohlthuender, und erfriſchender Kuͤhl-
balſam ſeyn ſolte. Jm Gegentheil ſind ſtarcke
fette Weine und hitzige Getraͤncke voraus jungem
Blut ſehr ſchaͤdlich, und werden nach und nach zum
etzenden herben Gift, ſo alle Saͤfte verſaͤuert und
alterirt, die Seele ſamt dem Leib thieriſch und un-
keuſch macht, das Hertz verfinſtert, und dem heili-
gen Geiſt allen Zugang verfperret: ſo je ein un-
ausdencklicher Schade iſt, davon einem die Haare
ſolten zu Berge ſtehen, wers verſtuͤnde. Zechen,
Bancketiren und Hurerey treiben ſtehet 2 Petr. 2,
13. 14. Apoc. 2, 14. beyſammen. Wer die edlen
Creaturen GOttes auf eine ſo ungerechte Weiſe
nothzuͤchtiget, der wird zur Straffe dem Geiſt der
Unreinigkeit uͤbergeben. Apoſtg. 22, 11.

Trunckenheit iſt die verderblichſte Landſeuche
und eine Hauptſtadt aller Laſter. 1) Verdirbet ſie
den Leib. Spw. 23, 29-31. 2) Jſt ſie eine unheil-
bare Sclaverey und beraubet des Verſtandes.

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[559/0579] Quellen der Unreinigkeit. worten haben. Mit Freſſen: da man ſeines Ap- petitsſclave iſt; da der Kopf von aufſteigenden Duͤnſten, und der Menge des ausgekochten Ge- bluͤtes betaͤubet wird; da der Geiſt der Unmaͤßig- keit, der Ueberladung des Magens und aller geiſt- lichen und leiblichen, groben und ſubtilen, offenba- ren und geheimen Unreinigkeiten Leib und Seele uͤbermannet, feſſelt und bindet. Und Sauffen: da man mehr und oͤfters als nur fuͤr den Durſt trincket, das aͤngſtigende Gewiſſen zu erſaͤuffen, und der Warnungen und Betruͤbungen des heili- gen Geiſtes los zu ſeyn. Hiezu iſt das Waſſer nicht gut genug; die ſchoͤnen Brunnquellen, die an vielen Orten des Erdkreiſes ſo hochgeſchaͤtzet wer- den, ſind bey uns fuͤr den Durſt allzugering: da es doch ſonderlich den jungen und hitzigen Naturen ein geſunder, wohlthuender, und erfriſchender Kuͤhl- balſam ſeyn ſolte. Jm Gegentheil ſind ſtarcke fette Weine und hitzige Getraͤncke voraus jungem Blut ſehr ſchaͤdlich, und werden nach und nach zum etzenden herben Gift, ſo alle Saͤfte verſaͤuert und alterirt, die Seele ſamt dem Leib thieriſch und un- keuſch macht, das Hertz verfinſtert, und dem heili- gen Geiſt allen Zugang verfperret: ſo je ein un- ausdencklicher Schade iſt, davon einem die Haare ſolten zu Berge ſtehen, wers verſtuͤnde. Zechen, Bancketiren und Hurerey treiben ſtehet 2 Petr. 2, 13. 14. Apoc. 2, 14. beyſammen. Wer die edlen Creaturen GOttes auf eine ſo ungerechte Weiſe nothzuͤchtiget, der wird zur Straffe dem Geiſt der Unreinigkeit uͤbergeben. Apoſtg. 22, 11. Trunckenheit iſt die verderblichſte Landſeuche und eine Hauptſtadt aller Laſter. 1) Verdirbet ſie den Leib. Spw. 23, 29-31. 2) Jſt ſie eine unheil- bare Sclaverey und beraubet des Verſtandes. Hoſ.

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 559. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/579>, abgerufen am 27.11.2024.