Geist das Haus müßig findet; so gehet er ohne Wiederstand hinein mit 7. noch ärgeren Geistern. Luc. 11. Wer nicht mit JEsu sammlet, der zer- streuet. Da die Knechte schlieffen, säete der Feind Unkraut. Matth. 13. Mein Vater wircket allezeit, und auch ich wircke, sagte JEsus. Joh. 5. Wer nun den heiligen Geist vom Vater nicht in sich wircken lässet, noch sich nach seiner allerseligsten Wirckung innigst sehnet, mithin die Gnade ver- geblich empfangen hat, und nicht mit der Gnade die er erlanget wircket, sondern ungehorsam ist, in dem ist, der Fürst der Luft geschäftig, und brütet böse Lüste aus, nach Beschaffenheit des Temperaments, Geitz, Hochmuth, Rachgier oder auch Unkeusch- heit.
Müßiggang ist und heißt des Teufels Pful- Küssen; fürnemlich aber der geistliche Müßig- gang, da man nicht sorgfältig das aufschiessende Unkraut böser Neigungen im inneren Weinberg des Hertzens ausrupfet. Daher man Leute siehet, die im äusseren Leben gewaltig beschäftiget sind, und dennoch geilen Gedancken Gehör geben müs- sen, ja bey dem geringsten Puff, ohne Gegenwehr, unten liegen. Wo aber gar der leibliche Müßig- gang auch noch darzu schlägt, da hindert die bösen Geister fein gar nichts, den armen gefangenen Menschen ins äusserste Verderben elendiglich zu stürtzen; wie man in denen Städten siehet, da der Müßiggang in vollem Schwang daher gehet; denn daselbst ist der Sünden weder Maß noch Ziel. GOtt und sein Reich, Wille und Ehre, wird son- derlich unter Müßiggängern, auf eine satanische Weise, verachtet: und darum werden sie auf des Hausvaters Anfrage, warum sie doch so den gan- tzen Tag am Marckte dieser Welt müßig gestan-
den,
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Quellen der Unreinigkeit.
Geiſt das Haus muͤßig findet; ſo gehet er ohne Wiederſtand hinein mit 7. noch aͤrgeren Geiſtern. Luc. 11. Wer nicht mit JEſu ſammlet, der zer- ſtreuet. Da die Knechte ſchlieffen, ſaͤete der Feind Unkraut. Matth. 13. Mein Vater wircket allezeit, und auch ich wircke, ſagte JEſus. Joh. 5. Wer nun den heiligen Geiſt vom Vater nicht in ſich wircken laͤſſet, noch ſich nach ſeiner allerſeligſten Wirckung innigſt ſehnet, mithin die Gnade ver- geblich empfangen hat, und nicht mit der Gnade die er erlanget wircket, ſondern ungehorſam iſt, in dem iſt, der Fuͤrſt der Luft geſchaͤftig, und bruͤtet boͤſe Luͤſte aus, nach Beſchaffenheit des Temperaments, Geitz, Hochmuth, Rachgier oder auch Unkeuſch- heit.
Muͤßiggang iſt und heißt des Teufels Pful- Kuͤſſen; fuͤrnemlich aber der geiſtliche Muͤßig- gang, da man nicht ſorgfaͤltig das aufſchieſſende Unkraut boͤſer Neigungen im inneren Weinberg des Hertzens ausrupfet. Daher man Leute ſiehet, die im aͤuſſeren Leben gewaltig beſchaͤftiget ſind, und dennoch geilen Gedancken Gehoͤr geben muͤſ- ſen, ja bey dem geringſten Puff, ohne Gegenwehr, unten liegen. Wo aber gar der leibliche Muͤßig- gang auch noch darzu ſchlaͤgt, da hindert die boͤſen Geiſter fein gar nichts, den armen gefangenen Menſchen ins aͤuſſerſte Verderben elendiglich zu ſtuͤrtzen; wie man in denen Staͤdten ſiehet, da der Muͤßiggang in vollem Schwang daher gehet; denn daſelbſt iſt der Suͤnden weder Maß noch Ziel. GOtt und ſein Reich, Wille und Ehre, wird ſon- derlich unter Muͤßiggaͤngern, auf eine ſataniſche Weiſe, verachtet: und darum werden ſie auf des Hausvaters Anfrage, warum ſie doch ſo den gan- tzen Tag am Marckte dieſer Welt muͤßig geſtan-
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Quellen der Unreinigkeit.
Geiſt das Haus muͤßig findet; ſo gehet er ohne
Wiederſtand hinein mit 7. noch aͤrgeren Geiſtern.
Luc. 11. Wer nicht mit JEſu ſammlet, der zer-
ſtreuet. Da die Knechte ſchlieffen, ſaͤete der Feind
Unkraut. Matth. 13. Mein Vater wircket allezeit,
und auch ich wircke, ſagte JEſus. Joh. 5. Wer
nun den heiligen Geiſt vom Vater nicht in ſich
wircken laͤſſet, noch ſich nach ſeiner allerſeligſten
Wirckung innigſt ſehnet, mithin die Gnade ver-
geblich empfangen hat, und nicht mit der Gnade die
er erlanget wircket, ſondern ungehorſam iſt, in dem
iſt, der Fuͤrſt der Luft geſchaͤftig, und bruͤtet boͤſe
Luͤſte aus, nach Beſchaffenheit des Temperaments,
Geitz, Hochmuth, Rachgier oder auch Unkeuſch-
heit.
Muͤßiggang iſt und heißt des Teufels Pful-
Kuͤſſen; fuͤrnemlich aber der geiſtliche Muͤßig-
gang, da man nicht ſorgfaͤltig das aufſchieſſende
Unkraut boͤſer Neigungen im inneren Weinberg
des Hertzens ausrupfet. Daher man Leute ſiehet,
die im aͤuſſeren Leben gewaltig beſchaͤftiget ſind,
und dennoch geilen Gedancken Gehoͤr geben muͤſ-
ſen, ja bey dem geringſten Puff, ohne Gegenwehr,
unten liegen. Wo aber gar der leibliche Muͤßig-
gang auch noch darzu ſchlaͤgt, da hindert die boͤſen
Geiſter fein gar nichts, den armen gefangenen
Menſchen ins aͤuſſerſte Verderben elendiglich zu
ſtuͤrtzen; wie man in denen Staͤdten ſiehet, da der
Muͤßiggang in vollem Schwang daher gehet; denn
daſelbſt iſt der Suͤnden weder Maß noch Ziel.
GOtt und ſein Reich, Wille und Ehre, wird ſon-
derlich unter Muͤßiggaͤngern, auf eine ſataniſche
Weiſe, verachtet: und darum werden ſie auf des
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 547. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/567>, abgerufen am 26.11.2024.
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