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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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Nacherinnerung.
gem Dienst am Evangelio gezogen werden, mit
welcher Freudigkeit und Macht werden sie denn
das thun können; wenn sie so lang eine bebende
Seele im Leibe herumgetragen? Was für einen
Spott und Schauspiel mag der Satan dran
haben? Wie viel gutes wird dadurch nicht ge-
hindert und auch unter andern aufgehalten?
Und müssen darunter nicht alle Seelenkräfte in
ihrem gantze Systemate verstöret werden und
gleichsam zu trümmern gehen?

Wer kann den Schaden, der auf die gantze
künftige Lebenszeit und alle dessen Umstände und
Verrichtungen daher entspringen muß, ermessen?
Und werden Jammer, und die Pein, die ihre Seele
und Leib darob erdulden muß, und woran sie
auch noch künftig Zeit Lebens gewißlich werden
zu tragen haben, genug beschreiben? Jst das
nicht ein Schade, nur halb so lang, halb sowohl,
halb so ordentlich, halb so deutlich und gründ-
lich dencken zu können, als es den Naturkräften
nach wäre möglich gewesen? Jsts nicht Schade,
nur halb so munter, freudig, getrost, expedit
und brauchbar seyn zu können, als man würde
gewesen seyn, wo man seine arme Seele mit
dieser Sündenlust und Pein nicht so zermartert
und ausgemergelt hätte? Jsts nicht schade, nur
halb so lang, und nur halb so gesund leben zu
können, als nach dem Lauf der Natur wäre mög-
lich gewesen? Und wer kann alle noch daher
fliessende Folgen übersehen, und die Schulden,
die aus solchen Zeit Lebens fortwehrenden Ver-
säumungen des Werckes GOttes im bangen

Her-

Nacherinnerung.
gem Dienſt am Evangelio gezogen werden, mit
welcher Freudigkeit und Macht werden ſie denn
das thun koͤnnen; wenn ſie ſo lang eine bebende
Seele im Leibe herumgetragen? Was fuͤr einen
Spott und Schauſpiel mag der Satan dran
haben? Wie viel gutes wird dadurch nicht ge-
hindert und auch unter andern aufgehalten?
Und muͤſſen darunter nicht alle Seelenkraͤfte in
ihrem gantze Syſtemate verſtoͤret werden und
gleichſam zu truͤmmern gehen?

Wer kann den Schaden, der auf die gantze
kuͤnftige Lebenszeit und alle deſſen Umſtaͤnde und
Verrichtungen daher entſpringen muß, ermeſſen?
Und werden Jammer, und die Pein, die ihre Seele
und Leib darob erdulden muß, und woran ſie
auch noch kuͤnftig Zeit Lebens gewißlich werden
zu tragen haben, genug beſchreiben? Jſt das
nicht ein Schade, nur halb ſo lang, halb ſowohl,
halb ſo ordentlich, halb ſo deutlich und gruͤnd-
lich dencken zu koͤnnen, als es den Naturkraͤften
nach waͤre moͤglich geweſen? Jſts nicht Schade,
nur halb ſo munter, freudig, getroſt, expedit
und brauchbar ſeyn zu koͤnnen, als man wuͤrde
geweſen ſeyn, wo man ſeine arme Seele mit
dieſer Suͤndenluſt und Pein nicht ſo zermartert
und ausgemergelt haͤtte? Jſts nicht ſchade, nur
halb ſo lang, und nur halb ſo geſund leben zu
koͤnnen, als nach dem Lauf der Natur waͤre moͤg-
lich geweſen? Und wer kann alle noch daher
flieſſende Folgen uͤberſehen, und die Schulden,
die aus ſolchen Zeit Lebens fortwehrenden Ver-
ſaͤumungen des Werckes GOttes im bangen

Her-
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[536/0556] Nacherinnerung. gem Dienſt am Evangelio gezogen werden, mit welcher Freudigkeit und Macht werden ſie denn das thun koͤnnen; wenn ſie ſo lang eine bebende Seele im Leibe herumgetragen? Was fuͤr einen Spott und Schauſpiel mag der Satan dran haben? Wie viel gutes wird dadurch nicht ge- hindert und auch unter andern aufgehalten? Und muͤſſen darunter nicht alle Seelenkraͤfte in ihrem gantze Syſtemate verſtoͤret werden und gleichſam zu truͤmmern gehen? Wer kann den Schaden, der auf die gantze kuͤnftige Lebenszeit und alle deſſen Umſtaͤnde und Verrichtungen daher entſpringen muß, ermeſſen? Und werden Jammer, und die Pein, die ihre Seele und Leib darob erdulden muß, und woran ſie auch noch kuͤnftig Zeit Lebens gewißlich werden zu tragen haben, genug beſchreiben? Jſt das nicht ein Schade, nur halb ſo lang, halb ſowohl, halb ſo ordentlich, halb ſo deutlich und gruͤnd- lich dencken zu koͤnnen, als es den Naturkraͤften nach waͤre moͤglich geweſen? Jſts nicht Schade, nur halb ſo munter, freudig, getroſt, expedit und brauchbar ſeyn zu koͤnnen, als man wuͤrde geweſen ſeyn, wo man ſeine arme Seele mit dieſer Suͤndenluſt und Pein nicht ſo zermartert und ausgemergelt haͤtte? Jſts nicht ſchade, nur halb ſo lang, und nur halb ſo geſund leben zu koͤnnen, als nach dem Lauf der Natur waͤre moͤg- lich geweſen? Und wer kann alle noch daher flieſſende Folgen uͤberſehen, und die Schulden, die aus ſolchen Zeit Lebens fortwehrenden Ver- ſaͤumungen des Werckes GOttes im bangen Her-

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 536. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/556>, abgerufen am 25.11.2024.