Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.(III. Th.) Von den sicheren Mitteln, der Application der Artzneymittel fast in allen Sub-jectis verschiedene Umstände vorkommen, ohne de- ren Beobachtung man auch mit der besten Medicin schaden thun kann. 4) Die allerbeste Medicin ist die Artzney ohne Artzney, die uns GOtt in den Regeln der Diät vorschreibet, die nichts kostet, die niemanden schaden kann, und die sich für jedermann aufs beste schicket. Die Medici theilen die hieher gehörigen Vorschläge nach den so genanten sex rebus non na- turalibus, (quae sunt 1. äer, 2. cibus et potus, 3. motus & quies, 4. somnus & vigiliae, 5. excernen- da & retinenda, 6. animi pathemata) in 6. Clas- sen, woraus denn 6. Hauptregeln wohl zu mercken sind. a) Verändere, wo möglich, den Ort und die Luft. Hiemit wird auch die Beschaffenheit des Climatis, die Situation des Ortes, die Lebensart, der Umgang mit Personen, und hundert andere rei- tzende Dinge verändert, die eine grosse Gewalt in der Bewegung unsers Geblüts und anderer Säfte besitzen. Reisen zu Fusse bey magern Tractamenten sind auch hierzu sehr nützlich. b) Durch mäßiges Essen und Trincken wird der Ueberfluß des Bluts und aller Säfte noch mehr gemindert und in Ordnung gesetzt, als durch zuweilen vorkommendes fasten. Es ist wahr, wenn man einmal 2. oder 3. Tage lang nach einander hungert, so gewinnt man einen guten Sprung voraus: aber wenn man alsdenn wieder zu viel thut, und nicht gemeiniglich noch mit gutem Appetit vom Tische aufstehet; so zwingt mans da- mit nicht. Jnsonderheit wird recommendirt, bey dem vollen Mond, und allen dessen Veränderungen so nüchtern und mäßig zu seyn als | immer möglich; noch mehr aber, sich nur eines trockenen und gerin- gen Abendbrots zu bedienen. Was die Wahl der Speisen betrift: so muß man
(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln, der Application der Artzneymittel faſt in allen Sub-jectis verſchiedene Umſtaͤnde vorkommen, ohne de- ren Beobachtung man auch mit der beſten Medicin ſchaden thun kann. 4) Die allerbeſte Medicin iſt die Artzney ohne Artzney, die uns GOtt in den Regeln der Diaͤt vorſchreibet, die nichts koſtet, die niemanden ſchaden kann, und die ſich fuͤr jedermann aufs beſte ſchicket. Die Medici theilen die hieher gehoͤrigen Vorſchlaͤge nach den ſo genanten ſex rebus non na- turalibus, (quæ ſunt 1. äer, 2. cibus et potus, 3. motus & quies, 4. ſomnus & vigiliæ, 5. excernen- da & retinenda, 6. animi pathemata) in 6. Claſ- ſen, woraus denn 6. Hauptregeln wohl zu mercken ſind. a) Veraͤndere, wo moͤglich, den Ort und die Luft. Hiemit wird auch die Beſchaffenheit des Climatis, die Situation des Ortes, die Lebensart, der Umgang mit Perſonen, und hundert andere rei- tzende Dinge veraͤndert, die eine groſſe Gewalt in der Bewegung unſers Gebluͤts und anderer Saͤfte beſitzen. Reiſen zu Fuſſe bey magern Tractamenten ſind auch hierzu ſehr nuͤtzlich. b) Durch maͤßiges Eſſen und Trincken wird der Ueberfluß des Bluts und aller Saͤfte noch mehr gemindert und in Ordnung geſetzt, als durch zuweilen vorkommendes faſten. Es iſt wahr, wenn man einmal 2. oder 3. Tage lang nach einander hungert, ſo gewinnt man einen guten Sprung voraus: aber wenn man alsdenn wieder zu viel thut, und nicht gemeiniglich noch mit gutem Appetit vom Tiſche aufſtehet; ſo zwingt mans da- mit nicht. Jnſonderheit wird recommendirt, bey dem vollen Mond, und allen deſſen Veraͤnderungen ſo nuͤchtern und maͤßig zu ſeyn als | immer moͤglich; noch mehr aber, ſich nur eines trockenen und gerin- gen Abendbrots zu bedienen. Was die Wahl der Speiſen betrift: ſo muß man
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(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln,
der Application der Artzneymittel faſt in allen Sub-
jectis verſchiedene Umſtaͤnde vorkommen, ohne de-
ren Beobachtung man auch mit der beſten Medicin
ſchaden thun kann.
4) Die allerbeſte Medicin iſt die Artzney
ohne Artzney, die uns GOtt in den Regeln der
Diaͤt vorſchreibet, die nichts koſtet, die niemanden
ſchaden kann, und die ſich fuͤr jedermann aufs beſte
ſchicket. Die Medici theilen die hieher gehoͤrigen
Vorſchlaͤge nach den ſo genanten ſex rebus non na-
turalibus, (quæ ſunt 1. äer, 2. cibus et potus, 3.
motus & quies, 4. ſomnus & vigiliæ, 5. excernen-
da & retinenda, 6. animi pathemata) in 6. Claſ-
ſen, woraus denn 6. Hauptregeln wohl zu mercken
ſind.
a) Veraͤndere, wo moͤglich, den Ort und die
Luft. Hiemit wird auch die Beſchaffenheit des
Climatis, die Situation des Ortes, die Lebensart,
der Umgang mit Perſonen, und hundert andere rei-
tzende Dinge veraͤndert, die eine groſſe Gewalt in
der Bewegung unſers Gebluͤts und anderer Saͤfte
beſitzen. Reiſen zu Fuſſe bey magern Tractamenten
ſind auch hierzu ſehr nuͤtzlich.
b) Durch maͤßiges Eſſen und Trincken wird
der Ueberfluß des Bluts und aller Saͤfte noch
mehr gemindert und in Ordnung geſetzt, als
durch zuweilen vorkommendes faſten. Es iſt
wahr, wenn man einmal 2. oder 3. Tage lang nach
einander hungert, ſo gewinnt man einen guten
Sprung voraus: aber wenn man alsdenn wieder
zu viel thut, und nicht gemeiniglich noch mit gutem
Appetit vom Tiſche aufſtehet; ſo zwingt mans da-
mit nicht. Jnſonderheit wird recommendirt, bey
dem vollen Mond, und allen deſſen Veraͤnderungen
ſo nuͤchtern und maͤßig zu ſeyn als | immer moͤglich;
noch mehr aber, ſich nur eines trockenen und gerin-
gen Abendbrots zu bedienen.
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