verhalten, zuweilen in ihr Geträncke etwas we- niges vom gereinigten Salpeter hineinthun etc. so soll sich der Leib nach und nach auch schon in Ordnung geben, wenn gleich im Anfange eine Zeitlang die pollutiones nocturnae geschehen möchten; bis etwa, wo die Sache nicht gar ver- derbet ist, der liquor seminalis seine vorigen Wege durch die vasa lymphatica ins Geblüt zu- rück wieder findet, und die Natur in die von GOtt gesetzte Ordnung restituiret ist. Allein man muß die Sache in solchen natürlichen Mit- teln gar nicht setzen, noch dencken, als wäre man um deswillen etwas besser und vor GOtt ange- nehmer worden, wenn hiedurch einige üble Fol- gen verhindert sind. Denn sieht man von dem rechten Heiland ab, und verläßt sich auf einige natürliche Mittel, so wird man gantz billig zu schanden.
Nächstdem muß Jhnen gewissenswegen ra- then, daß wenn sie unter dem Gebrauch solcher natürlichen Mittel nicht durchkämen, sondern der Schaden an ihrem Leibe und Kräften viel weiter gegangen wäre: sie ja nicht unterlassen, einen erfahrnen und gewissenhaften Medicum zu rathe zu ziehen, und ihm alles rein heraus zu sagen. Denn wo sie nicht an den rechten Mann kämen, oder sich aus später und schädli- cher Schamhaftigkeit vor ihm verbergen wolten: so könten sie sich erst durch allerley Quacksalbe- reyen in den unverwindlichsten Schaden hinein stürtzen.
Der
wieder die Unreinigkeit.
verhalten, zuweilen in ihr Getraͤncke etwas we- niges vom gereinigten Salpeter hineinthun ꝛc. ſo ſoll ſich der Leib nach und nach auch ſchon in Ordnung geben, wenn gleich im Anfange eine Zeitlang die pollutiones nocturnæ geſchehen moͤchten; bis etwa, wo die Sache nicht gar ver- derbet iſt, der liquor ſeminalis ſeine vorigen Wege durch die vaſa lymphatica ins Gebluͤt zu- ruͤck wieder findet, und die Natur in die von GOtt geſetzte Ordnung reſtituiret iſt. Allein man muß die Sache in ſolchen natuͤrlichen Mit- teln gar nicht ſetzen, noch dencken, als waͤre man um deswillen etwas beſſer und vor GOtt ange- nehmer worden, wenn hiedurch einige uͤble Fol- gen verhindert ſind. Denn ſieht man von dem rechten Heiland ab, und verlaͤßt ſich auf einige natuͤrliche Mittel, ſo wird man gantz billig zu ſchanden.
Naͤchſtdem muß Jhnen gewiſſenswegen ra- then, daß wenn ſie unter dem Gebrauch ſolcher natuͤrlichen Mittel nicht durchkaͤmen, ſondern der Schaden an ihrem Leibe und Kraͤften viel weiter gegangen waͤre: ſie ja nicht unterlaſſen, einen erfahrnen und gewiſſenhaften Medicum zu rathe zu ziehen, und ihm alles rein heraus zu ſagen. Denn wo ſie nicht an den rechten Mann kaͤmen, oder ſich aus ſpaͤter und ſchaͤdli- cher Schamhaftigkeit vor ihm verbergen wolten: ſo koͤnten ſie ſich erſt durch allerley Quackſalbe- reyen in den unverwindlichſten Schaden hinein ſtuͤrtzen.
Der
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wieder die Unreinigkeit.
verhalten, zuweilen in ihr Getraͤncke etwas we-
niges vom gereinigten Salpeter hineinthun ꝛc.
ſo ſoll ſich der Leib nach und nach auch ſchon in
Ordnung geben, wenn gleich im Anfange eine
Zeitlang die pollutiones nocturnæ geſchehen
moͤchten; bis etwa, wo die Sache nicht gar ver-
derbet iſt, der liquor ſeminalis ſeine vorigen
Wege durch die vaſa lymphatica ins Gebluͤt zu-
ruͤck wieder findet, und die Natur in die von
GOtt geſetzte Ordnung reſtituiret iſt. Allein
man muß die Sache in ſolchen natuͤrlichen Mit-
teln gar nicht ſetzen, noch dencken, als waͤre man
um deswillen etwas beſſer und vor GOtt ange-
nehmer worden, wenn hiedurch einige uͤble Fol-
gen verhindert ſind. Denn ſieht man von dem
rechten Heiland ab, und verlaͤßt ſich auf einige
natuͤrliche Mittel, ſo wird man gantz billig zu
ſchanden.
Naͤchſtdem muß Jhnen gewiſſenswegen ra-
then, daß wenn ſie unter dem Gebrauch ſolcher
natuͤrlichen Mittel nicht durchkaͤmen, ſondern
der Schaden an ihrem Leibe und Kraͤften viel
weiter gegangen waͤre: ſie ja nicht unterlaſſen,
einen erfahrnen und gewiſſenhaften Medicum
zu rathe zu ziehen, und ihm alles rein heraus
zu ſagen. Denn wo ſie nicht an den rechten
Mann kaͤmen, oder ſich aus ſpaͤter und ſchaͤdli-
cher Schamhaftigkeit vor ihm verbergen wolten:
ſo koͤnten ſie ſich erſt durch allerley Quackſalbe-
reyen in den unverwindlichſten Schaden hinein
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 509. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/529>, abgerufen am 24.11.2024.
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