abermal hie ausführen: sondern bitte Sie nur mit angelegentlichem Ernst und Fleiß, daß Sie sich die Mühe nehmen wollen, diese gantze Ab- handlung, so oft sie es nöthig sinden, nochmals und zu wiederholten malen aufmercksam durch- zulesen, und alles, was aus den Gründen der Medicin und den Zeugnissen und Aussprüchen des ewigen GOttes ist angeführet worden, aufs schärfste zu prüfen, zu überlegen, und unter An- betung GOttes zu Hertzen zu nehmen. Eben darum ist auch der Proceß der Befreyung so umständlich ausgeführet.
Wenn dis zum Grund geleget ist: so thut alsdenn die richtige Pflege des Leibes zur Erleich- terung und Förderung des Wohlstandes gar un- gemein viel. Und da will ich Jhnen mit weni- gem viel sagen. Wenn sie ihrem Leib dann und wann Tort thun, nicht das volle Maß im Essen und Trincken geben, viel wachen, und scharf meditiren, Jhrem Leibe eine ziemlich starcke Ar- beit geben, bey grosser Hitze Wasser trincken, dann und wann laxiren, zur Ader lassen, sich im Bette nicht zu warm zudecken, (welches aber nicht allezeit auf gleiche Weise geschehen kann, weil man oft bey kühlen Nächten die Transpi- ration dadurch verhindern würde, zum grossen Nachtheil der Gesundheit; oft erfordert es auch eine andere Maladie, einen gelinden Schweiß zu wege zu bringen, dessen Unterlassung das Uebel gleichfalls mercklich vermehren kann) nicht viel auf dem Rücken liegen, bald nach dem Schlaff aufstehen, den Urin niemals zu lange
ver-
(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln,
abermal hie ausfuͤhren: ſondern bitte Sie nur mit angelegentlichem Ernſt und Fleiß, daß Sie ſich die Muͤhe nehmen wollen, dieſe gantze Ab- handlung, ſo oft ſie es noͤthig ſinden, nochmals und zu wiederholten malen aufmerckſam durch- zuleſen, und alles, was aus den Gruͤnden der Medicin und den Zeugniſſen und Ausſpruͤchen des ewigen GOttes iſt angefuͤhret worden, aufs ſchaͤrfſte zu pruͤfen, zu uͤberlegen, und unter An- betung GOttes zu Hertzen zu nehmen. Eben darum iſt auch der Proceß der Befreyung ſo umſtaͤndlich ausgefuͤhret.
Wenn dis zum Grund geleget iſt: ſo thut alsdenn die richtige Pflege des Leibes zur Erleich- terung und Foͤrderung des Wohlſtandes gar un- gemein viel. Und da will ich Jhnen mit weni- gem viel ſagen. Wenn ſie ihrem Leib dann und wann Tort thun, nicht das volle Maß im Eſſen und Trincken geben, viel wachen, und ſcharf meditiren, Jhrem Leibe eine ziemlich ſtarcke Ar- beit geben, bey groſſer Hitze Waſſer trincken, dann und wann laxiren, zur Ader laſſen, ſich im Bette nicht zu warm zudecken, (welches aber nicht allezeit auf gleiche Weiſe geſchehen kann, weil man oft bey kuͤhlen Naͤchten die Tranſpi- ration dadurch verhindern wuͤrde, zum groſſen Nachtheil der Geſundheit; oft erfordert es auch eine andere Maladie, einen gelinden Schweiß zu wege zu bringen, deſſen Unterlaſſung das Uebel gleichfalls mercklich vermehren kann) nicht viel auf dem Ruͤcken liegen, bald nach dem Schlaff aufſtehen, den Urin niemals zu lange
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(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln,
abermal hie ausfuͤhren: ſondern bitte Sie nur
mit angelegentlichem Ernſt und Fleiß, daß Sie
ſich die Muͤhe nehmen wollen, dieſe gantze Ab-
handlung, ſo oft ſie es noͤthig ſinden, nochmals
und zu wiederholten malen aufmerckſam durch-
zuleſen, und alles, was aus den Gruͤnden der
Medicin und den Zeugniſſen und Ausſpruͤchen
des ewigen GOttes iſt angefuͤhret worden, aufs
ſchaͤrfſte zu pruͤfen, zu uͤberlegen, und unter An-
betung GOttes zu Hertzen zu nehmen. Eben
darum iſt auch der Proceß der Befreyung ſo
umſtaͤndlich ausgefuͤhret.
Wenn dis zum Grund geleget iſt: ſo thut
alsdenn die richtige Pflege des Leibes zur Erleich-
terung und Foͤrderung des Wohlſtandes gar un-
gemein viel. Und da will ich Jhnen mit weni-
gem viel ſagen. Wenn ſie ihrem Leib dann und
wann Tort thun, nicht das volle Maß im Eſſen
und Trincken geben, viel wachen, und ſcharf
meditiren, Jhrem Leibe eine ziemlich ſtarcke Ar-
beit geben, bey groſſer Hitze Waſſer trincken,
dann und wann laxiren, zur Ader laſſen, ſich im
Bette nicht zu warm zudecken, (welches aber
nicht allezeit auf gleiche Weiſe geſchehen kann,
weil man oft bey kuͤhlen Naͤchten die Tranſpi-
ration dadurch verhindern wuͤrde, zum groſſen
Nachtheil der Geſundheit; oft erfordert es auch
eine andere Maladie, einen gelinden Schweiß
zu wege zu bringen, deſſen Unterlaſſung das
Uebel gleichfalls mercklich vermehren kann) nicht
viel auf dem Ruͤcken liegen, bald nach dem
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/528>, abgerufen am 24.11.2024.
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