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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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wieder die Unreinigkeit.
Uebungen mit einigem Vertrauen an, und schrei-
bet ihnen die Kräfte und Wirckungen zu, oder
erwartet sie wenigstens heimlich von denselben,
da sie doch lediglich von JEsu allein zu begeh-
ren und zu erwarten sind. Dieser Hertzog der
Seligkeit hat es allein auszutheilen, und hats
in kein einiges Mittel also gar hingesetzt, daß je-
der, der dis Mittel braucht, nun auch die Sa-
che und ihre Kraft und Wirckung nothwendig
haben müste, wenn auch gleich sein Hertz ohne
Glauben an Jhn bliebe, und nicht auf ihn al-
lein, sondern auf das Mittel sehen solte. Nein!
Er ist niemanden nichts schuldig, und hat die
Mittel nur als Mittel gegeben, nicht daß man
daran glaube, sondern daß man durch deren rich-
tigen Gebrauch zu dem Glauben an ihn, JE-
sum allein,
hingewiesen und geführet werde.
Man kann hunderterley Mittel brauchen, und
tausenderley Uebungen dazu anstellen, und in
allem recht ängstlich treu, wircksam und geschäf-
tig seyn, und gleichwol nicht den geringsten Nu-
tzen zum Leben aus GOtt daraus schöpfen, wenn
man sein Vertrauen darauf, und nicht auf JE-
sum alleine
setzet.

Zweitens siehet man zuweilen die Uebun-
gen mit einigem Belieben und Beruhigung
seines Hertzens an. Weil man nun bey den
Uebungen auch selbst geschäftig und selbst wirck-
sam ist: so verfällt man heimlich, plötzlich und
oft in die subtileste und gefährlichste Abgötterey
des Hertzens, nemlich, an sich selbst eine Freude
und Wohlgefallen zu haben, und an seinen eig-

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wieder die Unreinigkeit.
Uebungen mit einigem Vertrauen an, und ſchrei-
bet ihnen die Kraͤfte und Wirckungen zu, oder
erwartet ſie wenigſtens heimlich von denſelben,
da ſie doch lediglich von JEſu allein zu begeh-
ren und zu erwarten ſind. Dieſer Hertzog der
Seligkeit hat es allein auszutheilen, und hats
in kein einiges Mittel alſo gar hingeſetzt, daß je-
der, der dis Mittel braucht, nun auch die Sa-
che und ihre Kraft und Wirckung nothwendig
haben muͤſte, wenn auch gleich ſein Hertz ohne
Glauben an Jhn bliebe, und nicht auf ihn al-
lein, ſondern auf das Mittel ſehen ſolte. Nein!
Er iſt niemanden nichts ſchuldig, und hat die
Mittel nur als Mittel gegeben, nicht daß man
daran glaube, ſondern daß man durch deren rich-
tigen Gebrauch zu dem Glauben an ihn, JE-
ſum allein,
hingewieſen und gefuͤhret werde.
Man kann hunderterley Mittel brauchen, und
tauſenderley Uebungen dazu anſtellen, und in
allem recht aͤngſtlich treu, wirckſam und geſchaͤf-
tig ſeyn, und gleichwol nicht den geringſten Nu-
tzen zum Leben aus GOtt daraus ſchoͤpfen, wenn
man ſein Vertrauen darauf, und nicht auf JE-
ſum alleine
ſetzet.

Zweitens ſiehet man zuweilen die Uebun-
gen mit einigem Belieben und Beruhigung
ſeines Hertzens an. Weil man nun bey den
Uebungen auch ſelbſt geſchaͤftig und ſelbſt wirck-
ſam iſt: ſo verfaͤllt man heimlich, ploͤtzlich und
oft in die ſubtileſte und gefaͤhrlichſte Abgoͤtterey
des Hertzens, nemlich, an ſich ſelbſt eine Freude
und Wohlgefallen zu haben, und an ſeinen eig-

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[503/0523] wieder die Unreinigkeit. Uebungen mit einigem Vertrauen an, und ſchrei- bet ihnen die Kraͤfte und Wirckungen zu, oder erwartet ſie wenigſtens heimlich von denſelben, da ſie doch lediglich von JEſu allein zu begeh- ren und zu erwarten ſind. Dieſer Hertzog der Seligkeit hat es allein auszutheilen, und hats in kein einiges Mittel alſo gar hingeſetzt, daß je- der, der dis Mittel braucht, nun auch die Sa- che und ihre Kraft und Wirckung nothwendig haben muͤſte, wenn auch gleich ſein Hertz ohne Glauben an Jhn bliebe, und nicht auf ihn al- lein, ſondern auf das Mittel ſehen ſolte. Nein! Er iſt niemanden nichts ſchuldig, und hat die Mittel nur als Mittel gegeben, nicht daß man daran glaube, ſondern daß man durch deren rich- tigen Gebrauch zu dem Glauben an ihn, JE- ſum allein, hingewieſen und gefuͤhret werde. Man kann hunderterley Mittel brauchen, und tauſenderley Uebungen dazu anſtellen, und in allem recht aͤngſtlich treu, wirckſam und geſchaͤf- tig ſeyn, und gleichwol nicht den geringſten Nu- tzen zum Leben aus GOtt daraus ſchoͤpfen, wenn man ſein Vertrauen darauf, und nicht auf JE- ſum alleine ſetzet. Zweitens ſiehet man zuweilen die Uebun- gen mit einigem Belieben und Beruhigung ſeines Hertzens an. Weil man nun bey den Uebungen auch ſelbſt geſchaͤftig und ſelbſt wirck- ſam iſt: ſo verfaͤllt man heimlich, ploͤtzlich und oft in die ſubtileſte und gefaͤhrlichſte Abgoͤtterey des Hertzens, nemlich, an ſich ſelbſt eine Freude und Wohlgefallen zu haben, und an ſeinen eig- nen J i 4

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 503. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/523>, abgerufen am 24.11.2024.