set, als auf der lincken, da dieses vom Samen sequestrirte Blut in die venam emulgentem bald bey der lincken Niere hinein geleitet wird.
d) Führen überaus viele zarte Nerven, (welche wunderbar ineinander gewickelt, und in den testibus so zerstreuet und verdünnet wer- den, daß man sie endlich mit blossen Augen nicht mehr sehen kann,) aus dem Rückenmarck dem Samen dasfluidum nerueum oder die Le- bensgeister zu, wodurch der Same gleichsam be- lebet und beseelet wird. Also haben in dieser langen und unvergleichlich engen Passage von dem edelsten sanguine arteriosonoch zweyer- leyhumoresmüssen separiret, und anders- wo abgeleitet werden. Hingegen muste ein anderer dazu kommen, der eben so edel als der Same selbst, und mit ihm in der Art und Natur am meisten überein- kommt.
Wenn dieser liquor seminalis bereits durch diese Reinigung paßiret ist, sammlet er sich in den testiculis in das so genante antrum High- mori, und hat noch keine gnugsame Consi- stentz, Spirituosität und Farbe, daher er durch 5. oder 6. subtile Gefäßchen in die pa- rastatas, (oder kleine über den testibus liegende Cörper, die aus einer Zusammenhäuffung und Verwickelung der Samengefässe bestehen,) hin- eingehet, und in eben so subtilen Canälchen ei- ne lange Zeit durchgetrieben wird. Bey die- sem Umlauf wird ihm von seiner Wässerigkeit noch ein merkliches durch die hinlauffende vasa
lym-
Anatomiſch-Mediciniſche
ſet, als auf der lincken, da dieſes vom Samen ſequeſtrirte Blut in die venam emulgentem bald bey der lincken Niere hinein geleitet wird.
d) Fuͤhren uͤberaus viele zarte Nerven, (welche wunderbar ineinander gewickelt, und in den teſtibus ſo zerſtreuet und verduͤnnet wer- den, daß man ſie endlich mit bloſſen Augen nicht mehr ſehen kann,) aus dem Ruͤckenmarck dem Samen dasfluidum nerueum oder die Le- bensgeiſter zu, wodurch der Same gleichſam be- lebet und beſeelet wird. Alſo haben in dieſer langen und unvergleichlich engen Pasſage von dem edelſten ſanguine arterioſonoch zweyer- leyhumoresmuͤſſen ſepariret, und anders- wo abgeleitet werden. Hingegen muſte ein anderer dazu kommen, der eben ſo edel als der Same ſelbſt, und mit ihm in der Art und Natur am meiſten uͤberein- kommt.
Wenn dieſer liquor ſeminalis bereits durch dieſe Reinigung paßiret iſt, ſammlet er ſich in den teſticulis in das ſo genante antrum High- mori, und hat noch keine gnugſame Conſi- ſtentz, Spirituoſitaͤt und Farbe, daher er durch 5. oder 6. ſubtile Gefaͤßchen in die pa- raſtatas, (oder kleine uͤber den teſtibus liegende Coͤrper, die aus einer Zuſammenhaͤuffung und Verwickelung der Samengefaͤſſe beſtehen,) hin- eingehet, und in eben ſo ſubtilen Canaͤlchen ei- ne lange Zeit durchgetrieben wird. Bey die- ſem Umlauf wird ihm von ſeiner Waͤſſerigkeit noch ein merkliches durch die hinlauffende vaſa
lym-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><list><item><pbfacs="#f0052"n="32"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Anatomiſch-Mediciniſche</hi></fw><lb/>ſet, als auf der lincken, da dieſes vom Samen<lb/>ſequeſtrirte Blut in die <hirendition="#aq">venam emulgentem</hi> bald<lb/>
bey der lincken Niere hinein geleitet wird.</item><lb/><item><hirendition="#aq">d</hi>) Fuͤhren uͤberaus viele zarte Nerven,<lb/>
(welche wunderbar ineinander gewickelt, und<lb/>
in den <hirendition="#aq">teſtibus</hi>ſo zerſtreuet und verduͤnnet wer-<lb/>
den, daß man ſie endlich mit bloſſen Augen nicht<lb/>
mehr ſehen kann,) <hirendition="#fr">aus dem Ruͤckenmarck dem<lb/>
Samen das</hi><hirendition="#aq">fluidum nerueum</hi> oder die Le-<lb/>
bensgeiſter zu, wodurch der Same gleichſam be-<lb/>
lebet und beſeelet wird. Alſo haben in dieſer<lb/>
langen und unvergleichlich engen <hirendition="#aq">Pasſage</hi> von<lb/>
dem edelſten <hirendition="#aq">ſanguine arterioſo</hi><hirendition="#fr">noch zweyer-<lb/>
ley</hi><hirendition="#aq">humores</hi><hirendition="#fr">muͤſſen ſepariret, und anders-<lb/>
wo abgeleitet werden. Hingegen muſte<lb/>
ein anderer dazu kommen, der eben ſo<lb/>
edel als der Same ſelbſt, und mit ihm<lb/>
in der Art und Natur am meiſten uͤberein-<lb/>
kommt.</hi></item></list><lb/><p>Wenn dieſer <hirendition="#aq">liquor ſeminalis</hi> bereits durch<lb/>
dieſe Reinigung paßiret iſt, ſammlet er ſich in<lb/>
den <hirendition="#aq">teſticulis</hi> in das ſo genante <hirendition="#aq">antrum High-<lb/>
mori,</hi> und hat noch keine gnugſame Conſi-<lb/>ſtentz, Spirituoſitaͤt und Farbe, daher er<lb/>
durch 5. oder 6. ſubtile Gefaͤßchen in die <hirendition="#aq">pa-<lb/>
raſtatas,</hi> (oder kleine uͤber den <hirendition="#aq">teſtibus</hi> liegende<lb/>
Coͤrper, die aus einer Zuſammenhaͤuffung und<lb/>
Verwickelung der Samengefaͤſſe beſtehen,) hin-<lb/>
eingehet, und in eben ſo ſubtilen Canaͤlchen ei-<lb/>
ne lange Zeit durchgetrieben wird. Bey die-<lb/>ſem Umlauf wird ihm von ſeiner Waͤſſerigkeit<lb/>
noch ein merkliches durch die hinlauffende <hirendition="#aq">vaſa</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">lym-</hi></fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[32/0052]
Anatomiſch-Mediciniſche
ſet, als auf der lincken, da dieſes vom Samen
ſequeſtrirte Blut in die venam emulgentem bald
bey der lincken Niere hinein geleitet wird.
d) Fuͤhren uͤberaus viele zarte Nerven,
(welche wunderbar ineinander gewickelt, und
in den teſtibus ſo zerſtreuet und verduͤnnet wer-
den, daß man ſie endlich mit bloſſen Augen nicht
mehr ſehen kann,) aus dem Ruͤckenmarck dem
Samen das fluidum nerueum oder die Le-
bensgeiſter zu, wodurch der Same gleichſam be-
lebet und beſeelet wird. Alſo haben in dieſer
langen und unvergleichlich engen Pasſage von
dem edelſten ſanguine arterioſo noch zweyer-
ley humores muͤſſen ſepariret, und anders-
wo abgeleitet werden. Hingegen muſte
ein anderer dazu kommen, der eben ſo
edel als der Same ſelbſt, und mit ihm
in der Art und Natur am meiſten uͤberein-
kommt.
Wenn dieſer liquor ſeminalis bereits durch
dieſe Reinigung paßiret iſt, ſammlet er ſich in
den teſticulis in das ſo genante antrum High-
mori, und hat noch keine gnugſame Conſi-
ſtentz, Spirituoſitaͤt und Farbe, daher er
durch 5. oder 6. ſubtile Gefaͤßchen in die pa-
raſtatas, (oder kleine uͤber den teſtibus liegende
Coͤrper, die aus einer Zuſammenhaͤuffung und
Verwickelung der Samengefaͤſſe beſtehen,) hin-
eingehet, und in eben ſo ſubtilen Canaͤlchen ei-
ne lange Zeit durchgetrieben wird. Bey die-
ſem Umlauf wird ihm von ſeiner Waͤſſerigkeit
noch ein merkliches durch die hinlauffende vaſa
lym-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/52>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.