Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.Anatomisch-Medicinische durchkommen kan. Durch sie muß der Sameaus den parastatis ziemlich hoch hinauf bis un- ter die Urinblase und an den Anfang der Harn- röhre gebracht, und nochmals gleichsam durch- gesickert werden, bis er 2) in die zwo vesiculas seminales, als die rechten Behältnisse des Samens, darin er auch am meisten zur Reiffe kommen soll, hineinge- langet. Diß sind zwey häutige und hölichte Bläschen, einen Finger breit und 3. Finger lang, unter der Urinblase, voller kleiner Hölen, die aber mit einander Gemeinschaft haben, und die den hie bis so lange verschlossenen Samen durch 2. Gänge, deren ieder insgemein eine be- sondere Oefnung bey dem Anfang der Harnröh- re hat, in dieselbe hineinbringen können. Mit diesen Gängen vereinigen sich die vasa deferen- tia dergestalt, daß sie ausser der Brunst den Samen in die vesiculas seminales treiben, in derselben aber auch zugleich durch die gemein- schaftliche Oefnung in die Harnröhre ergiessen. Jn diesen 2. vesiculis nun ist der Same aber- mal verschlossen, und nahe an der Harnröhre aufgehoben, damit hieselbst unter einer gelin- den digestion entweder (wie einige meinen) aus und in dem Samen die erstern linea- menta eines menschlichen Leibes nach und nach formiret, und gleichsam die Mo- delle des Cörpers durch die Hand des Schöpfers im verborgenen wunderbar- lich gebildet werden; oder (nach anderer ih- rer Vermuthung) der Same in eine so subtile|, rei-
Anatomiſch-Mediciniſche durchkommen kan. Durch ſie muß der Sameaus den paraſtatis ziemlich hoch hinauf bis un- ter die Urinblaſe und an den Anfang der Harn- roͤhre gebracht, und nochmals gleichſam durch- geſickert werden, bis er 2) in die zwo veſiculas ſeminales, als die rechten Behaͤltniſſe des Samens, darin er auch am meiſten zur Reiffe kommen ſoll, hineinge- langet. Diß ſind zwey haͤutige und hoͤlichte Blaͤschen, einen Finger breit und 3. Finger lang, unter der Urinblaſe, voller kleiner Hoͤlen, die aber mit einander Gemeinſchaft haben, und die den hie bis ſo lange verſchloſſenen Samen durch 2. Gaͤnge, deren ieder insgemein eine be- ſondere Oefnung bey dem Anfang der Harnroͤh- re hat, in dieſelbe hineinbringen koͤnnen. Mit dieſen Gaͤngen vereinigen ſich die vaſa deferen- tia dergeſtalt, daß ſie auſſer der Brunſt den Samen in die veſiculas ſeminales treiben, in derſelben aber auch zugleich durch die gemein- ſchaftliche Oefnung in die Harnroͤhre ergieſſen. Jn dieſen 2. veſiculis nun iſt der Same aber- mal verſchloſſen, und nahe an der Harnroͤhre aufgehoben, damit hieſelbſt unter einer gelin- den digeſtion entweder (wie einige meinen) aus und in dem Samen die erſtern linea- menta eines menſchlichen Leibes nach und nach formiret, und gleichſam die Mo- delle des Coͤrpers durch die Hand des Schoͤpfers im verborgenen wunderbar- lich gebildet werden; oder (nach anderer ih- rer Vermuthung) der Same in eine ſo ſubtile|, rei-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <list> <item><pb facs="#f0048" n="28"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anatomiſch-Mediciniſche</hi></fw><lb/> durchkommen kan. Durch ſie muß der Same<lb/> aus den <hi rendition="#aq">paraſtatis</hi> ziemlich hoch hinauf bis un-<lb/> ter die Urinblaſe und an den Anfang der Harn-<lb/> roͤhre gebracht, und nochmals gleichſam durch-<lb/> geſickert werden, bis er</item><lb/> <item>2) <hi rendition="#fr">in die zwo</hi> <hi rendition="#aq">veſiculas ſeminales,</hi> als die<lb/> rechten Behaͤltniſſe des Samens, darin er auch<lb/> am meiſten zur Reiffe kommen ſoll, hineinge-<lb/> langet. Diß ſind zwey haͤutige und hoͤlichte<lb/> Blaͤschen, einen Finger breit und 3. Finger<lb/> lang, unter der Urinblaſe, voller kleiner Hoͤlen,<lb/> die aber mit einander Gemeinſchaft haben, und<lb/> die den hie bis ſo lange verſchloſſenen Samen<lb/> durch 2. Gaͤnge, deren ieder insgemein eine be-<lb/> ſondere Oefnung bey dem Anfang der Harnroͤh-<lb/> re hat, in dieſelbe hineinbringen koͤnnen. Mit<lb/> dieſen Gaͤngen vereinigen ſich die <hi rendition="#aq">vaſa deferen-<lb/> tia</hi> dergeſtalt, daß ſie auſſer der Brunſt den<lb/> Samen in die <hi rendition="#aq">veſiculas ſeminales</hi> treiben, in<lb/> derſelben aber auch zugleich durch die gemein-<lb/> ſchaftliche Oefnung in die Harnroͤhre ergieſſen.<lb/> Jn dieſen 2. <hi rendition="#aq">veſiculis</hi> nun iſt der Same aber-<lb/> mal verſchloſſen, und nahe an der Harnroͤhre<lb/> aufgehoben, damit hieſelbſt <hi rendition="#fr">unter einer gelin-<lb/> den</hi> <hi rendition="#aq">digeſtion</hi> <hi rendition="#fr">entweder</hi> (wie einige meinen)<lb/><hi rendition="#fr">aus und in dem Samen die erſtern</hi> <hi rendition="#aq">linea-<lb/> menta</hi> <hi rendition="#fr">eines menſchlichen Leibes nach<lb/> und nach formiret,</hi> und gleichſam <hi rendition="#fr">die Mo-<lb/> delle des Coͤrpers durch die Hand des<lb/> Schoͤpfers im verborgenen wunderbar-<lb/> lich gebildet werden;</hi> oder (nach anderer ih-<lb/> rer Vermuthung) der Same in eine ſo ſubtile|,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">rei-</fw><lb/></item> </list> </div> </div> </body> </text> </TEI> [28/0048]
Anatomiſch-Mediciniſche
durchkommen kan. Durch ſie muß der Same
aus den paraſtatis ziemlich hoch hinauf bis un-
ter die Urinblaſe und an den Anfang der Harn-
roͤhre gebracht, und nochmals gleichſam durch-
geſickert werden, bis er
2) in die zwo veſiculas ſeminales, als die
rechten Behaͤltniſſe des Samens, darin er auch
am meiſten zur Reiffe kommen ſoll, hineinge-
langet. Diß ſind zwey haͤutige und hoͤlichte
Blaͤschen, einen Finger breit und 3. Finger
lang, unter der Urinblaſe, voller kleiner Hoͤlen,
die aber mit einander Gemeinſchaft haben, und
die den hie bis ſo lange verſchloſſenen Samen
durch 2. Gaͤnge, deren ieder insgemein eine be-
ſondere Oefnung bey dem Anfang der Harnroͤh-
re hat, in dieſelbe hineinbringen koͤnnen. Mit
dieſen Gaͤngen vereinigen ſich die vaſa deferen-
tia dergeſtalt, daß ſie auſſer der Brunſt den
Samen in die veſiculas ſeminales treiben, in
derſelben aber auch zugleich durch die gemein-
ſchaftliche Oefnung in die Harnroͤhre ergieſſen.
Jn dieſen 2. veſiculis nun iſt der Same aber-
mal verſchloſſen, und nahe an der Harnroͤhre
aufgehoben, damit hieſelbſt unter einer gelin-
den digeſtion entweder (wie einige meinen)
aus und in dem Samen die erſtern linea-
menta eines menſchlichen Leibes nach
und nach formiret, und gleichſam die Mo-
delle des Coͤrpers durch die Hand des
Schoͤpfers im verborgenen wunderbar-
lich gebildet werden; oder (nach anderer ih-
rer Vermuthung) der Same in eine ſo ſubtile|,
rei-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |