ten der Gottlosen wird der Himmel ja nicht ein- fallen. GOtt siehets und weiß es auch, aber er kans tragen. Er wird sich seine Sache zur rechten Zeit schon führen, wie er gesaget hat. Jes. 42, 8. 48, 11-17. Erzürne dich nicht erst über die Gottlosen, Psal. 37. gantz, nur habe du keine Gemeinschaft mit ihnen; verachte und ver- abscheue nur ihre kindische und thierische Selig- keiten mit einem gesetzten, frölichen und frie- densvollen Wesen: so sind sie gestraft genug. Sap. 2, 12-6. doch es lassen sich auch hierin- nen keine allgemeinen Regeln wohl geben, weil die Umstände auf unzehliche Weise verschieden seyn können; man auch keine so gar uneinge- schrenckte Erlaubniß hat, den Geist zu dämpfen: ein jeder bitte GOtt um seine Regierung, und lasse sich denn auch gerne regieren; so hat er die allervollständigste Anweisung. Eben darum ists so absolut nöthig und so vortreflich gut, von dem allerseligsten GOtt in allen Stücken und Umständen und allezeit unterthänig zu dependi- ren.
[b]) Seyn Sie Jhrem nunmehro ver-2) Thue ja nichts wie- der das Ge- wissen. söhnten Vater im Himmel ia treulich und pünctlich gehorsam, und folgen al- len Errinnerungen des Geistes GOttes, die sie in ihrem Gewissen erfahren, unausbleib- lich: Denn das ist nun ihr sehr liebliches Opor- tet, daß sie allenthalben mit Lust in acht nehmen müssen. Sie haben nun als ein Kind dis zu einem sonderbaren Vorrecht, daß nicht leicht ei- ne Gelegenheit zum Guten vorfallen wird, der
Geise
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wieder die Unreinigkeit.
ten der Gottloſen wird der Himmel ja nicht ein- fallen. GOtt ſiehets und weiß es auch, aber er kans tragen. Er wird ſich ſeine Sache zur rechten Zeit ſchon fuͤhren, wie er geſaget hat. Jeſ. 42, 8. 48, 11-17. Erzuͤrne dich nicht erſt uͤber die Gottloſen, Pſal. 37. gantz, nur habe du keine Gemeinſchaft mit ihnen; verachte und ver- abſcheue nur ihre kindiſche und thieriſche Selig- keiten mit einem geſetzten, froͤlichen und frie- densvollen Weſen: ſo ſind ſie geſtraft genug. Sap. 2, 12-6. doch es laſſen ſich auch hierin- nen keine allgemeinen Regeln wohl geben, weil die Umſtaͤnde auf unzehliche Weiſe verſchieden ſeyn koͤnnen; man auch keine ſo gar uneinge- ſchrenckte Erlaubniß hat, den Geiſt zu daͤmpfen: ein jeder bitte GOtt um ſeine Regierung, und laſſe ſich denn auch gerne regieren; ſo hat er die allervollſtaͤndigſte Anweiſung. Eben darum iſts ſo abſolut noͤthig und ſo vortreflich gut, von dem allerſeligſten GOtt in allen Stuͤcken und Umſtaͤnden und allezeit unterthaͤnig zu dependi- ren.
[β]) Seyn Sie Jhrem nunmehro ver-2) Thue ja nichts wie- der das Ge- wiſſen. ſoͤhnten Vater im Himmel ia treulich und puͤnctlich gehorſam, und folgen al- len Errinnerungen des Geiſtes GOttes, die ſie in ihrem Gewiſſen erfahren, unausbleib- lich: Denn das iſt nun ihr ſehr liebliches Opor- tet, daß ſie allenthalben mit Luſt in acht nehmen muͤſſen. Sie haben nun als ein Kind dis zu einem ſonderbaren Vorrecht, daß nicht leicht ei- ne Gelegenheit zum Guten vorfallen wird, der
Geiſe
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wieder die Unreinigkeit.
ten der Gottloſen wird der Himmel ja nicht ein-
fallen. GOtt ſiehets und weiß es auch, aber er
kans tragen. Er wird ſich ſeine Sache zur
rechten Zeit ſchon fuͤhren, wie er geſaget hat.
Jeſ. 42, 8. 48, 11-17. Erzuͤrne dich nicht erſt
uͤber die Gottloſen, Pſal. 37. gantz, nur habe du
keine Gemeinſchaft mit ihnen; verachte und ver-
abſcheue nur ihre kindiſche und thieriſche Selig-
keiten mit einem geſetzten, froͤlichen und frie-
densvollen Weſen: ſo ſind ſie geſtraft genug.
Sap. 2, 12-6. doch es laſſen ſich auch hierin-
nen keine allgemeinen Regeln wohl geben, weil
die Umſtaͤnde auf unzehliche Weiſe verſchieden
ſeyn koͤnnen; man auch keine ſo gar uneinge-
ſchrenckte Erlaubniß hat, den Geiſt zu daͤmpfen:
ein jeder bitte GOtt um ſeine Regierung, und
laſſe ſich denn auch gerne regieren; ſo hat er die
allervollſtaͤndigſte Anweiſung. Eben darum
iſts ſo abſolut noͤthig und ſo vortreflich gut, von
dem allerſeligſten GOtt in allen Stuͤcken und
Umſtaͤnden und allezeit unterthaͤnig zu dependi-
ren.
β) Seyn Sie Jhrem nunmehro ver-
ſoͤhnten Vater im Himmel ia treulich
und puͤnctlich gehorſam, und folgen al-
len Errinnerungen des Geiſtes GOttes,
die ſie in ihrem Gewiſſen erfahren, unausbleib-
lich: Denn das iſt nun ihr ſehr liebliches Opor-
tet, daß ſie allenthalben mit Luſt in acht nehmen
muͤſſen. Sie haben nun als ein Kind dis zu
einem ſonderbaren Vorrecht, daß nicht leicht ei-
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2) Thue ja
nichts wie-
der das Ge-
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/445>, abgerufen am 23.11.2024.
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