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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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(III. Th.) Von den sicheren Mitteln,
im Traum zu gehen; sondern alle ihre Seelen-
kräfte müssen davon eine Erfahrung haben,
gleich wie es David ergangen, der Ps. 32. nicht
weiß, was er, nach erhaltenem gnädigen Ur-
theil, für Freuden und Jauchzen sagen soll.
Weil es aber im Gerichte GOttes so abgethan
wird, woselbst sie nicht persönlich zugegen sind:
(ich wills nach menschlicher Weise ausdrucken,
denn ich kann nach göttlicher Weise nicht reden,
des seligsten GOttes eigentliche Sprache verste-
he und weiß ich armer einfältiger Tropf nicht,
und GOtt hat mitleidig beliebt, eben so mit uns
zu reden, wie die Eltern mit den unmündigen
Kindern, weil wir ihn sonst nicht verstehen wür-
den) so kann es gar wohl geschehen, daß ihre
Absolutionssententz so zu reden gleich am ersten
Tage ihres Bußkampfes ausgefertiget wird, (wie
er denn auf eine allgemeine Weise schon viel 1000.
Jahre im Worte GOttes fertig lieget, und mit
dem Blut Christi versiegelt, aber Jhnen noch
nicht zugestellet worden ist; indem sie davon
durch eine lebendige und unzweifelhafte Versi-
cherung des heiligen Geistes im Gewissen noch
2) Harre
mit Unter-
thänigkeit.
nicht sind gewiß worden.) Daher lieget Jhnen
ob, in Demuth zu erwarten, bis sie GOtt selbst
davon versichert; welches sie auch von Hertzen
gerne thun werden, wenn sie nur mit Ernst be-
dencken, wie lange GOtt auf ihre Wiederkehr
hat warten müssen. Diese Versicherung kön-
nen sie nun, wo ihre Seelen redlich, und der
obgedachte Consens oder völlige Uebergabe ih-
res Willens, so völlig und lauter ist, in wenig

Stun-

(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln,
im Traum zu gehen; ſondern alle ihre Seelen-
kraͤfte muͤſſen davon eine Erfahrung haben,
gleich wie es David ergangen, der Pſ. 32. nicht
weiß, was er, nach erhaltenem gnaͤdigen Ur-
theil, fuͤr Freuden und Jauchzen ſagen ſoll.
Weil es aber im Gerichte GOttes ſo abgethan
wird, woſelbſt ſie nicht perſoͤnlich zugegen ſind:
(ich wills nach menſchlicher Weiſe ausdrucken,
denn ich kann nach goͤttlicher Weiſe nicht reden,
des ſeligſten GOttes eigentliche Sprache verſte-
he und weiß ich armer einfaͤltiger Tropf nicht,
und GOtt hat mitleidig beliebt, eben ſo mit uns
zu reden, wie die Eltern mit den unmuͤndigen
Kindern, weil wir ihn ſonſt nicht verſtehen wuͤr-
den) ſo kann es gar wohl geſchehen, daß ihre
Abſolutionsſententz ſo zu reden gleich am erſten
Tage ihres Bußkampfes ausgefertiget wird, (wie
er denn auf eine allgemeine Weiſe ſchon viel 1000.
Jahre im Worte GOttes fertig lieget, und mit
dem Blut Chriſti verſiegelt, aber Jhnen noch
nicht zugeſtellet worden iſt; indem ſie davon
durch eine lebendige und unzweifelhafte Verſi-
cherung des heiligen Geiſtes im Gewiſſen noch
2) Harre
mit Unter-
thaͤnigkeit.
nicht ſind gewiß worden.) Daher lieget Jhnen
ob, in Demuth zu erwarten, bis ſie GOtt ſelbſt
davon verſichert; welches ſie auch von Hertzen
gerne thun werden, wenn ſie nur mit Ernſt be-
dencken, wie lange GOtt auf ihre Wiederkehr
hat warten muͤſſen. Dieſe Verſicherung koͤn-
nen ſie nun, wo ihre Seelen redlich, und der
obgedachte Conſens oder voͤllige Uebergabe ih-
res Willens, ſo voͤllig und lauter iſt, in wenig

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[412/0432] (III. Th.) Von den ſicheren Mitteln, im Traum zu gehen; ſondern alle ihre Seelen- kraͤfte muͤſſen davon eine Erfahrung haben, gleich wie es David ergangen, der Pſ. 32. nicht weiß, was er, nach erhaltenem gnaͤdigen Ur- theil, fuͤr Freuden und Jauchzen ſagen ſoll. Weil es aber im Gerichte GOttes ſo abgethan wird, woſelbſt ſie nicht perſoͤnlich zugegen ſind: (ich wills nach menſchlicher Weiſe ausdrucken, denn ich kann nach goͤttlicher Weiſe nicht reden, des ſeligſten GOttes eigentliche Sprache verſte- he und weiß ich armer einfaͤltiger Tropf nicht, und GOtt hat mitleidig beliebt, eben ſo mit uns zu reden, wie die Eltern mit den unmuͤndigen Kindern, weil wir ihn ſonſt nicht verſtehen wuͤr- den) ſo kann es gar wohl geſchehen, daß ihre Abſolutionsſententz ſo zu reden gleich am erſten Tage ihres Bußkampfes ausgefertiget wird, (wie er denn auf eine allgemeine Weiſe ſchon viel 1000. Jahre im Worte GOttes fertig lieget, und mit dem Blut Chriſti verſiegelt, aber Jhnen noch nicht zugeſtellet worden iſt; indem ſie davon durch eine lebendige und unzweifelhafte Verſi- cherung des heiligen Geiſtes im Gewiſſen noch nicht ſind gewiß worden.) Daher lieget Jhnen ob, in Demuth zu erwarten, bis ſie GOtt ſelbſt davon verſichert; welches ſie auch von Hertzen gerne thun werden, wenn ſie nur mit Ernſt be- dencken, wie lange GOtt auf ihre Wiederkehr hat warten muͤſſen. Dieſe Verſicherung koͤn- nen ſie nun, wo ihre Seelen redlich, und der obgedachte Conſens oder voͤllige Uebergabe ih- res Willens, ſo voͤllig und lauter iſt, in wenig Stun- 2) Harre mit Unter- thaͤnigkeit.

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/432>, abgerufen am 24.11.2024.