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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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(I. Th.) Betracht. der Unreinigkeit.
von selbst a priori, durch vorläuffige Ueberle-
gung, und ohne es erst in Exempeln zu sehen:
leichtlich schliessen, daß, so viel edler ein
Mensch ist, denn eine Blume, so viel
mehr muß auch die Erzeugung seines
Samens iener ihre an der Materie, Ge-
fässen, Art und Weise übertreffen.
Wir
könnens aber auch a posteriori und aus der Er-
fahrung mit vollkommener Gewißheit daher se-
hen, daß zum Samen der edelste nahrhafte
Theil des Geblütes angewendet werden müsse,
weil er vor dem vierzehnten oder funfzehntenb)
Jahre ordentlicher Weise nicht elaboriret wird:
immassen bis zu diesen Jahren aller der Theil,
der sonst zur Elaborirung des Samens würde
geführet werden, zum Wachsthum, und son-
derlich zur Gesundheit des Leibes verbrauchet
wird; es wäre denn, daß einige in diesen Jah-
ren allzu niedlich und übermäßig in der Nah-
rung, Ruhe und Ergetzlichkeit gehalten wür-
den: bey welchen Umständen freylich eine Por-
tion dieses edelsten Nahrungssaftes kann ent-
behret, und in die dazu bestimmten Gefässe
verführet werden, daß sich der Same allgemach
in langer Zeit daraus generiret. Ordentli-
cher Weise aber ist dis die Zeit, darin, wie
die andern Theile des Leibes, also auch das
Geblüt allererst anfänget eine merckliche Kraft
zu erlangen. Woraus man eben mercken
solte, daß nun erst in diesen Jahren eine
gewisse balsamische Kraft, nemlich der eben
erst frisch elaborirte edelste Same, ins Geblü-

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(I. Th.) Betracht. der Unreinigkeit.
von ſelbſt a priori, durch vorlaͤuffige Ueberle-
gung, und ohne es erſt in Exempeln zu ſehen:
leichtlich ſchlieſſen, daß, ſo viel edler ein
Menſch iſt, denn eine Blume, ſo viel
mehr muß auch die Erzeugung ſeines
Samens iener ihre an der Materie, Ge-
faͤſſen, Art und Weiſe uͤbertreffen.
Wir
koͤnnens aber auch a poſteriori und aus der Er-
fahrung mit vollkommener Gewißheit daher ſe-
hen, daß zum Samen der edelſte nahrhafte
Theil des Gebluͤtes angewendet werden muͤſſe,
weil er vor dem vierzehnten oder funfzehntenb)
Jahre ordentlicher Weiſe nicht elaboriret wird:
immaſſen bis zu dieſen Jahren aller der Theil,
der ſonſt zur Elaborirung des Samens wuͤrde
gefuͤhret werden, zum Wachsthum, und ſon-
derlich zur Geſundheit des Leibes verbrauchet
wird; es waͤre denn, daß einige in dieſen Jah-
ren allzu niedlich und uͤbermaͤßig in der Nah-
rung, Ruhe und Ergetzlichkeit gehalten wuͤr-
den: bey welchen Umſtaͤnden freylich eine Por-
tion dieſes edelſten Nahrungsſaftes kann ent-
behret, und in die dazu beſtimmten Gefaͤſſe
verfuͤhret werden, daß ſich der Same allgemach
in langer Zeit daraus generiret. Ordentli-
cher Weiſe aber iſt dis die Zeit, darin, wie
die andern Theile des Leibes, alſo auch das
Gebluͤt allererſt anfaͤnget eine merckliche Kraft
zu erlangen. Woraus man eben mercken
ſolte, daß nun erſt in dieſen Jahren eine
gewiſſe balſamiſche Kraft, nemlich der eben
erſt friſch elaborirte edelſte Same, ins Gebluͤ-

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[23/0043] (I. Th.) Betracht. der Unreinigkeit. von ſelbſt a priori, durch vorlaͤuffige Ueberle- gung, und ohne es erſt in Exempeln zu ſehen: leichtlich ſchlieſſen, daß, ſo viel edler ein Menſch iſt, denn eine Blume, ſo viel mehr muß auch die Erzeugung ſeines Samens iener ihre an der Materie, Ge- faͤſſen, Art und Weiſe uͤbertreffen. Wir koͤnnens aber auch a poſteriori und aus der Er- fahrung mit vollkommener Gewißheit daher ſe- hen, daß zum Samen der edelſte nahrhafte Theil des Gebluͤtes angewendet werden muͤſſe, weil er vor dem vierzehnten oder funfzehnten Jahre ordentlicher Weiſe nicht elaboriret wird: immaſſen bis zu dieſen Jahren aller der Theil, der ſonſt zur Elaborirung des Samens wuͤrde gefuͤhret werden, zum Wachsthum, und ſon- derlich zur Geſundheit des Leibes verbrauchet wird; es waͤre denn, daß einige in dieſen Jah- ren allzu niedlich und uͤbermaͤßig in der Nah- rung, Ruhe und Ergetzlichkeit gehalten wuͤr- den: bey welchen Umſtaͤnden freylich eine Por- tion dieſes edelſten Nahrungsſaftes kann ent- behret, und in die dazu beſtimmten Gefaͤſſe verfuͤhret werden, daß ſich der Same allgemach in langer Zeit daraus generiret. Ordentli- cher Weiſe aber iſt dis die Zeit, darin, wie die andern Theile des Leibes, alſo auch das Gebluͤt allererſt anfaͤnget eine merckliche Kraft zu erlangen. Woraus man eben mercken ſolte, daß nun erſt in dieſen Jahren eine gewiſſe balſamiſche Kraft, nemlich der eben erſt friſch elaborirte edelſte Same, ins Gebluͤ- te b) B 4

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/43>, abgerufen am 24.11.2024.