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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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(III. Th.) Von den sicheren Mitteln,

"Zur kräftigeren Ueberzeugung wie sehr sich eines
"unbekehrten Menschen seine Sündenschuld und
"Straffe von Augenblick zu Augenblick mehre, und
"wie er sich also auch hiedurch seine Bekehrung so
"vielmal schwerer mache, wollen wir folgende Be-
"rechnung anstellen: Gesetzt ein unbekehrter Mensch
"lebe nur 50. Jahr. Er hätte aber in seiner sünd-
"haften Bosheit vom Anfang seines Lebens an, der-
"gestalt zugenommen, und das Verderben dermassen
"in sich gemehret, daß, da man für sein erstes Jahr
"nur eine Sünde ansetzte, man für das andere ih-
"rer 6. für das dritte 6mal so viel, und so im fol-
"genden immer 6mal mehr, als im vorhergehenden
"anrechnen müste: So würde sein Sündenregister
"nur allein vom 50ten Jahr in folgender unbe-
"greiflichen Zahl enthalten seyn:

85,6 801, 403,5 197, 383,4 610, 865,3
352, 727,2 399, 351,1 687, 296.

"Die Anzahl der Sünden seines gantzen Lebens
"aber würden nachfolgende Zahlen zwar ausdrucken,
"aber kein menschlicher Verstand, so lang wir im
"Leibe wohnen, übersehen und fassen können:

102,6 961, 683,5 836, 260,4 332, 538,3
435, 605,2 877, 182,1 027, 868.

"Es ist nicht zu verwundern, wenn einem dis
"beym ersten Anblick gantz unbegreiflich vorkommt.
"Jst doch in der Sünde schier alles unbegreiflich.
"Unendlich ist GOttes Majestät, die da beleidiget,
"und GOttes Gerechtigkeit, die da gereitzet wird.
"Unbegreiflich ist des Menschen unsinnige Verwe-
"genheit, wenn er wieder den allmächtigen GOtt
"trotzig sündiget; unbegreiflich seine Unbilligkeit,
"wenn er seinem höchsten und besten Wolthäter so
"lieblos begegnet; unbegreiflich seine Grausamkeit
"gegen sich selber, daß er durchaus nicht will selig,
"sondern allerdings verdammt werden; unbegreif-
"lich sein Undanck und Thorheit, daß er sich nicht

"mag
(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln,

„Zur kraͤftigeren Ueberzeugung wie ſehr ſich eines
„unbekehrten Menſchen ſeine Suͤndenſchuld und
„Straffe von Augenblick zu Augenblick mehre, und
„wie er ſich alſo auch hiedurch ſeine Bekehrung ſo
„vielmal ſchwerer mache, wollen wir folgende Be-
„rechnung anſtellen: Geſetzt ein unbekehrter Menſch
„lebe nur 50. Jahr. Er haͤtte aber in ſeiner ſuͤnd-
„haften Bosheit vom Anfang ſeines Lebens an, der-
„geſtalt zugenommen, und das Verderben dermaſſen
„in ſich gemehret, daß, da man fuͤr ſein erſtes Jahr
„nur eine Suͤnde anſetzte, man fuͤr das andere ih-
„rer 6. fuͤr das dritte 6mal ſo viel, und ſo im fol-
„genden immer 6mal mehr, als im vorhergehenden
„anrechnen muͤſte: So wuͤrde ſein Suͤndenregiſter
nur allein vom 50ten Jahr in folgender unbe-
„greiflichen Zahl enthalten ſeyn:

85,6 801, 403,5 197, 383,4 610, 865,3
352, 727,2 399, 351,1 687, 296.

„Die Anzahl der Suͤnden ſeines gantzen Lebens
„aber wuͤrden nachfolgende Zahlen zwar ausdrucken,
„aber kein menſchlicher Verſtand, ſo lang wir im
„Leibe wohnen, uͤberſehen und faſſen koͤnnen:

102,6 961, 683,5 836, 260,4 332, 538,3
435, 605,2 877, 182,1 027, 868.

„Es iſt nicht zu verwundern, wenn einem dis
„beym erſten Anblick gantz unbegreiflich vorkommt.
„Jſt doch in der Suͤnde ſchier alles unbegreiflich.
„Unendlich iſt GOttes Majeſtaͤt, die da beleidiget,
„und GOttes Gerechtigkeit, die da gereitzet wird.
„Unbegreiflich iſt des Menſchen unſinnige Verwe-
„genheit, wenn er wieder den allmaͤchtigen GOtt
„trotzig ſuͤndiget; unbegreiflich ſeine Unbilligkeit,
„wenn er ſeinem hoͤchſten und beſten Wolthaͤter ſo
„lieblos begegnet; unbegreiflich ſeine Grauſamkeit
„gegen ſich ſelber, daß er durchaus nicht will ſelig,
„ſondern allerdings verdammt werden; unbegreif-
„lich ſein Undanck und Thorheit, daß er ſich nicht

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[394/0414] (III. Th.) Von den ſicheren Mitteln, „Zur kraͤftigeren Ueberzeugung wie ſehr ſich eines „unbekehrten Menſchen ſeine Suͤndenſchuld und „Straffe von Augenblick zu Augenblick mehre, und „wie er ſich alſo auch hiedurch ſeine Bekehrung ſo „vielmal ſchwerer mache, wollen wir folgende Be- „rechnung anſtellen: Geſetzt ein unbekehrter Menſch „lebe nur 50. Jahr. Er haͤtte aber in ſeiner ſuͤnd- „haften Bosheit vom Anfang ſeines Lebens an, der- „geſtalt zugenommen, und das Verderben dermaſſen „in ſich gemehret, daß, da man fuͤr ſein erſtes Jahr „nur eine Suͤnde anſetzte, man fuͤr das andere ih- „rer 6. fuͤr das dritte 6mal ſo viel, und ſo im fol- „genden immer 6mal mehr, als im vorhergehenden „anrechnen muͤſte: So wuͤrde ſein Suͤndenregiſter „nur allein vom 50ten Jahr in folgender unbe- „greiflichen Zahl enthalten ſeyn: 85,6 801, 403,5 197, 383,4 610, 865,3 352, 727,2 399, 351,1 687, 296. „Die Anzahl der Suͤnden ſeines gantzen Lebens „aber wuͤrden nachfolgende Zahlen zwar ausdrucken, „aber kein menſchlicher Verſtand, ſo lang wir im „Leibe wohnen, uͤberſehen und faſſen koͤnnen: 102,6 961, 683,5 836, 260,4 332, 538,3 435, 605,2 877, 182,1 027, 868. „Es iſt nicht zu verwundern, wenn einem dis „beym erſten Anblick gantz unbegreiflich vorkommt. „Jſt doch in der Suͤnde ſchier alles unbegreiflich. „Unendlich iſt GOttes Majeſtaͤt, die da beleidiget, „und GOttes Gerechtigkeit, die da gereitzet wird. „Unbegreiflich iſt des Menſchen unſinnige Verwe- „genheit, wenn er wieder den allmaͤchtigen GOtt „trotzig ſuͤndiget; unbegreiflich ſeine Unbilligkeit, „wenn er ſeinem hoͤchſten und beſten Wolthaͤter ſo „lieblos begegnet; unbegreiflich ſeine Grauſamkeit „gegen ſich ſelber, daß er durchaus nicht will ſelig, „ſondern allerdings verdammt werden; unbegreif- „lich ſein Undanck und Thorheit, daß er ſich nicht „mag

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/414>, abgerufen am 24.11.2024.