Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite
(III. Th.) Von den sichern Mitteln
Sectio I.
Von dem einigen möglichen Grun-
de der da muß geleget werden, so
fern man in der Wahrheit gerettet wer-
den will, mithin von der Erlangung
der wahren Keuschheit.

EHe ich Jhnen aber bemeldte Mittel er-
öffnen darf, muß zuvor ein Punct von
unausbleiblicher Nothwendigkeit aus-
gemacht werden, dazu alle Menschen zu unver-
weiglicher Befolgung von dem Allerhöchsten
verpflichtet worden sind; das ist folgendes: alle
Menschen, die von der verzweiffelten
Seuche, der herrschenden Fleischeslust
wollen befreyet werden, müssen sich
schlechterdings durch den Geist GOttes
bekehren lassen, bis zu dem lebendigen
GOtt.
Act. 26, 18.

Jch meyne theurester Freund daß ich nicht
nöthig habe, Jhnen den Satz erst zu erweisen,
weil sie von der Sache gnugsame Erkenntniß ha-
ben. Wäre es um anderer Willen erforder-
lich, so darf ich sie nur auf die allererstern Grün-
de der wahren Christlichen Religion; auf den
oben erzehlten Zustand der Seele und des Lei-
bes bey den fleischlichen Lüsten; auf die entsetz-
lichste Macht derselben; auf die allgemeine Er-
fahrung; und auf den höchstbedencklichen Aus-
spruch verweisen, daß so gar in Christo JEsu
nichts gilt, denn eine neue Creatur: so ist er

hier-
(III. Th.) Von den ſichern Mitteln
Sectio I.
Von dem einigen moͤglichen Grun-
de der da muß geleget werden, ſo
fern man in der Wahrheit gerettet wer-
den will, mithin von der Erlangung
der wahren Keuſchheit.

EHe ich Jhnen aber bemeldte Mittel er-
oͤffnen darf, muß zuvor ein Punct von
unausbleiblicher Nothwendigkeit aus-
gemacht werden, dazu alle Menſchen zu unver-
weiglicher Befolgung von dem Allerhoͤchſten
verpflichtet worden ſind; das iſt folgendes: alle
Menſchen, die von der verzweiffelten
Seuche, der herrſchenden Fleiſchesluſt
wollen befreyet werden, muͤſſen ſich
ſchlechterdings durch den Geiſt GOttes
bekehren laſſen, bis zu dem lebendigen
GOtt.
Act. 26, 18.

Jch meyne theureſter Freund daß ich nicht
noͤthig habe, Jhnen den Satz erſt zu erweiſen,
weil ſie von der Sache gnugſame Erkenntniß ha-
ben. Waͤre es um anderer Willen erforder-
lich, ſo darf ich ſie nur auf die allererſtern Gruͤn-
de der wahren Chriſtlichen Religion; auf den
oben erzehlten Zuſtand der Seele und des Lei-
bes bey den fleiſchlichen Luͤſten; auf die entſetz-
lichſte Macht derſelben; auf die allgemeine Er-
fahrung; und auf den hoͤchſtbedencklichen Aus-
ſpruch verweiſen, daß ſo gar in Chriſto JEſu
nichts gilt, denn eine neue Creatur: ſo iſt er

hier-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0374" n="354"/>
        <fw place="top" type="header">(<hi rendition="#aq">III.</hi> Th.) <hi rendition="#b">Von den &#x017F;ichern Mitteln</hi></fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Sectio I.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Von dem einigen mo&#x0364;glichen Grun-<lb/>
de der da muß geleget werden, &#x017F;o<lb/>
fern man in der Wahrheit gerettet wer-<lb/>
den will, mithin von der Erlangung<lb/>
der wahren Keu&#x017F;chheit.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">E</hi>He ich Jhnen aber bemeldte Mittel er-<lb/>
o&#x0364;ffnen darf, muß zuvor ein Punct von<lb/>
unausbleiblicher Nothwendigkeit aus-<lb/>
gemacht werden, dazu alle Men&#x017F;chen zu unver-<lb/>
weiglicher Befolgung von dem Allerho&#x0364;ch&#x017F;ten<lb/>
verpflichtet worden &#x017F;ind; das i&#x017F;t folgendes: <hi rendition="#fr">alle<lb/>
Men&#x017F;chen, die von der verzweiffelten<lb/>
Seuche, der herr&#x017F;chenden Flei&#x017F;cheslu&#x017F;t<lb/>
wollen befreyet werden, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;chlechterdings durch den Gei&#x017F;t GOttes<lb/>
bekehren la&#x017F;&#x017F;en, bis zu dem lebendigen<lb/>
GOtt.</hi> Act. 26, 18.</p><lb/>
          <p>Jch meyne theure&#x017F;ter Freund daß ich nicht<lb/>
no&#x0364;thig habe, Jhnen den Satz er&#x017F;t zu erwei&#x017F;en,<lb/>
weil &#x017F;ie von der Sache gnug&#x017F;ame Erkenntniß ha-<lb/>
ben. Wa&#x0364;re es um anderer Willen erforder-<lb/>
lich, &#x017F;o darf ich &#x017F;ie nur auf die allerer&#x017F;tern Gru&#x0364;n-<lb/>
de der wahren Chri&#x017F;tlichen Religion; auf den<lb/>
oben erzehlten Zu&#x017F;tand der Seele und des Lei-<lb/>
bes bey den flei&#x017F;chlichen Lu&#x0364;&#x017F;ten; auf die ent&#x017F;etz-<lb/>
lich&#x017F;te Macht der&#x017F;elben; auf die allgemeine Er-<lb/>
fahrung; und auf den ho&#x0364;ch&#x017F;tbedencklichen Aus-<lb/>
&#x017F;pruch verwei&#x017F;en, daß &#x017F;o gar in Chri&#x017F;to JE&#x017F;u<lb/>
nichts gilt, denn eine neue Creatur: &#x017F;o i&#x017F;t er<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">hier-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[354/0374] (III. Th.) Von den ſichern Mitteln Sectio I. Von dem einigen moͤglichen Grun- de der da muß geleget werden, ſo fern man in der Wahrheit gerettet wer- den will, mithin von der Erlangung der wahren Keuſchheit. EHe ich Jhnen aber bemeldte Mittel er- oͤffnen darf, muß zuvor ein Punct von unausbleiblicher Nothwendigkeit aus- gemacht werden, dazu alle Menſchen zu unver- weiglicher Befolgung von dem Allerhoͤchſten verpflichtet worden ſind; das iſt folgendes: alle Menſchen, die von der verzweiffelten Seuche, der herrſchenden Fleiſchesluſt wollen befreyet werden, muͤſſen ſich ſchlechterdings durch den Geiſt GOttes bekehren laſſen, bis zu dem lebendigen GOtt. Act. 26, 18. Jch meyne theureſter Freund daß ich nicht noͤthig habe, Jhnen den Satz erſt zu erweiſen, weil ſie von der Sache gnugſame Erkenntniß ha- ben. Waͤre es um anderer Willen erforder- lich, ſo darf ich ſie nur auf die allererſtern Gruͤn- de der wahren Chriſtlichen Religion; auf den oben erzehlten Zuſtand der Seele und des Lei- bes bey den fleiſchlichen Luͤſten; auf die entſetz- lichſte Macht derſelben; auf die allgemeine Er- fahrung; und auf den hoͤchſtbedencklichen Aus- ſpruch verweiſen, daß ſo gar in Chriſto JEſu nichts gilt, denn eine neue Creatur: ſo iſt er hier-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/374
Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/374>, abgerufen am 22.11.2024.