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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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(II. Th.) Theologische Betrachtung
su bring uns wieder! Hier begegnet eine Legion Feld-
teufel der andern in Gedancken, Phantaseyen, Lü-
sten, Geilheiten und Vorsiellungen, ja in allen Glie-
dern, mit unzehlichem Fürwitz und Unverschämtheit.
Stehe auf, o GOtt! so werden alle diese deine Fein-
de zerstreuet werden, und die dich hassen werden für
dir fliehen. Du wirst sie vertreiben, wie der Rauch
vertrieben wird, Psalm 68.

§. 31.

Unkeuschheit ist so ein ansteckender Basilisck,
den niemand ins Angesicht scharf ansehen oder mit ihm
reden darf, als JEsus, der Heilige GOttes: sonst
müssen alle Meuschen in Sorgen stehen, von seinem
Hauch angesteckt zu werden. Mit der Keuschheit läs-
set sich kein Accord treffen, daß man nur etwa dieses
oder jenes Lüstlein behalten wolte, oder etwa noch al-
le Gelegenheit dazu meiden. Denn mit der Weise
lässet man sich im Sündenland nieder, wo nicht als
Bürger, doch als Beysaß, da man wochentlich oder
monathlich etwa einen Frohndienst leisten muß; und
dis Ungemach währet so lang, biß GOttes Sohn, als
der einige, allmächtige Zerstöhrer solcher Teufels-
wercken, in die Gegend kommt. Wer nun von der
Unkeuschheit durch die majestätische Krafft CHristi er-
löset wird, hat Materie genug mit grossem Freuden-
geschrey in Zeit und Ewigkeit zu rühmen, wie gros-
se Dinge GOtt an ihme gethan habe. Ach der hei-
lige Geist gebiete in GOttes Krafft dem unreinen Geist,
der so weit und breit auf Erden regieret, und mit ei-
nigen mörderlich hauset, daß er auf der Welt von den
Sündern ausfahre, damit der Allerheiligste unser
HErr seye, und wir sein ruhig Eigenthum, von nun
an bis in Ewigkeit Amen.

Entsetzli-
che Stär-
cke der
Fleisches-lust.
§. 32.

Unkeuschheit ist wahrlich das todte Meer,
worin und um welches umher nichts Lebendiges und
Gesundes bleiben kann. Durch Unkeuschheit ist das
schönste Theil Canaans, als Abrahams Erbschaft ver-
derbet, und mithin dem Abraham sein Erbe dadurch
nicht wenig vermindert worden. O was gehet einem

Jüng-

(II. Th.) Theologiſche Betrachtung
ſu bring uns wieder! Hier begegnet eine Legion Feld-
teufel der andern in Gedancken, Phantaſeyen, Luͤ-
ſten, Geilheiten und Vorſiellungen, ja in allen Glie-
dern, mit unzehlichem Fuͤrwitz und Unverſchaͤmtheit.
Stehe auf, o GOtt! ſo werden alle dieſe deine Fein-
de zerſtreuet werden, und die dich haſſen werden fuͤr
dir fliehen. Du wirſt ſie vertreiben, wie der Rauch
vertrieben wird, Pſalm 68.

§. 31.

Unkeuſchheit iſt ſo ein anſteckender Baſilisck,
den niemand ins Angeſicht ſcharf anſehen oder mit ihm
reden darf, als JEſus, der Heilige GOttes: ſonſt
muͤſſen alle Meuſchen in Sorgen ſtehen, von ſeinem
Hauch angeſteckt zu werden. Mit der Keuſchheit laͤſ-
ſet ſich kein Accord treffen, daß man nur etwa dieſes
oder jenes Luͤſtlein behalten wolte, oder etwa noch al-
le Gelegenheit dazu meiden. Denn mit der Weiſe
laͤſſet man ſich im Suͤndenland nieder, wo nicht als
Buͤrger, doch als Beyſaß, da man wochentlich oder
monathlich etwa einen Frohndienſt leiſten muß; und
dis Ungemach waͤhret ſo lang, biß GOttes Sohn, als
der einige, allmaͤchtige Zerſtoͤhrer ſolcher Teufels-
wercken, in die Gegend kommt. Wer nun von der
Unkeuſchheit durch die majeſtaͤtiſche Krafft CHriſti er-
loͤſet wird, hat Materie genug mit groſſem Freuden-
geſchrey in Zeit und Ewigkeit zu ruͤhmen, wie groſ-
ſe Dinge GOtt an ihme gethan habe. Ach der hei-
lige Geiſt gebiete in GOttes Krafft dem unreinen Geiſt,
der ſo weit und breit auf Erden regieret, und mit ei-
nigen moͤrderlich hauſet, daß er auf der Welt von den
Suͤndern ausfahre, damit der Allerheiligſte unſer
HErr ſeye, und wir ſein ruhig Eigenthum, von nun
an bis in Ewigkeit Amen.

Entſetzli-
che Staͤr-
cke der
Fleiſches-luſt.
§. 32.

Unkeuſchheit iſt wahrlich das todte Meer,
worin und um welches umher nichts Lebendiges und
Geſundes bleiben kann. Durch Unkeuſchheit iſt das
ſchoͤnſte Theil Canaans, als Abrahams Erbſchaft ver-
derbet, und mithin dem Abraham ſein Erbe dadurch
nicht wenig vermindert worden. O was gehet einem

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[320/0340] (II. Th.) Theologiſche Betrachtung ſu bring uns wieder! Hier begegnet eine Legion Feld- teufel der andern in Gedancken, Phantaſeyen, Luͤ- ſten, Geilheiten und Vorſiellungen, ja in allen Glie- dern, mit unzehlichem Fuͤrwitz und Unverſchaͤmtheit. Stehe auf, o GOtt! ſo werden alle dieſe deine Fein- de zerſtreuet werden, und die dich haſſen werden fuͤr dir fliehen. Du wirſt ſie vertreiben, wie der Rauch vertrieben wird, Pſalm 68. §. 31.Unkeuſchheit iſt ſo ein anſteckender Baſilisck, den niemand ins Angeſicht ſcharf anſehen oder mit ihm reden darf, als JEſus, der Heilige GOttes: ſonſt muͤſſen alle Meuſchen in Sorgen ſtehen, von ſeinem Hauch angeſteckt zu werden. Mit der Keuſchheit laͤſ- ſet ſich kein Accord treffen, daß man nur etwa dieſes oder jenes Luͤſtlein behalten wolte, oder etwa noch al- le Gelegenheit dazu meiden. Denn mit der Weiſe laͤſſet man ſich im Suͤndenland nieder, wo nicht als Buͤrger, doch als Beyſaß, da man wochentlich oder monathlich etwa einen Frohndienſt leiſten muß; und dis Ungemach waͤhret ſo lang, biß GOttes Sohn, als der einige, allmaͤchtige Zerſtoͤhrer ſolcher Teufels- wercken, in die Gegend kommt. Wer nun von der Unkeuſchheit durch die majeſtaͤtiſche Krafft CHriſti er- loͤſet wird, hat Materie genug mit groſſem Freuden- geſchrey in Zeit und Ewigkeit zu ruͤhmen, wie groſ- ſe Dinge GOtt an ihme gethan habe. Ach der hei- lige Geiſt gebiete in GOttes Krafft dem unreinen Geiſt, der ſo weit und breit auf Erden regieret, und mit ei- nigen moͤrderlich hauſet, daß er auf der Welt von den Suͤndern ausfahre, damit der Allerheiligſte unſer HErr ſeye, und wir ſein ruhig Eigenthum, von nun an bis in Ewigkeit Amen. §. 32.Unkeuſchheit iſt wahrlich das todte Meer, worin und um welches umher nichts Lebendiges und Geſundes bleiben kann. Durch Unkeuſchheit iſt das ſchoͤnſte Theil Canaans, als Abrahams Erbſchaft ver- derbet, und mithin dem Abraham ſein Erbe dadurch nicht wenig vermindert worden. O was gehet einem Juͤng-

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/340>, abgerufen am 25.11.2024.