welchem ihr versiegelt worden seyd, bis auf den Tag der Erlösung. Hurerey aber, und eine iede Unreinigkeit, oder Geitz, müsse nicht einmal genennet werden unter euch, wie es den Heiligen gebühret; so auch kein schändliches We- sen noch Narrentheidungen, (närrische Re- den) oder Schertz (lustige und listige Verdre- hung und Stellung der Worte) als welches sich nicht schicket, sondern vielmehr Dancksagung. Denn ihr seyd euch des- sen wohl bewust, daß ein ieder Hurer oder Unreiner, oder der unersättliche Be- gierden hat, welcher ia offenbarlich ein Götzendiener ist, kein Erbtheil hat in dem Königreiche Christi und GOttes. Lasset euch niemand verführen mit ver- geblichen Worten: denn um solcher Dinge willen kommt der Zorn GOttes über die Kinder des Unglaubens. Wer- det doch nicht ihre Mitgesellen; (die glei- chen Antheil mit ihnen haben; denn was ist ihr Theil und was werdet ihr mit ihnen zu ge- niessen haben? es stehet Offenb. 21, 8.) denn ihr seyd ehemals auch Finsterniß gewe- sen, da habt ihrs ja können erfahren, was hattet ihr für Gutes dabey? (Röm. 6, 21.) Nun aber seyd ihr ein Licht in dem HErrn. O wie lieb soll euch das seyn? Wandelt demnach und deswegen um desto mehr, wie die Kinder des Lichts, habet keine Gemeinschaft mit
den
(II. Th.) Theologiſche Betrachtung
welchem ihr verſiegelt worden ſeyd, bis auf den Tag der Erloͤſung. Hurerey aber, und eine iede Unreinigkeit, oder Geitz, muͤſſe nicht einmal genennet werden unter euch, wie es den Heiligen gebuͤhret; ſo auch kein ſchaͤndliches We- ſen noch Narrentheidungen, (naͤrriſche Re- den) oder Schertz (luſtige und liſtige Verdre- hung und Stellung der Worte) als welches ſich nicht ſchicket, ſondern vielmehr Danckſagung. Denn ihr ſeyd euch deſ- ſen wohl bewuſt, daß ein ieder Hurer oder Unreiner, oder der unerſaͤttliche Be- gierden hat, welcher ia offenbarlich ein Goͤtzendiener iſt, kein Erbtheil hat in dem Koͤnigreiche Chriſti und GOttes. Laſſet euch niemand verfuͤhren mit ver- geblichen Worten: denn um ſolcher Dinge willen kommt der Zorn GOttes uͤber die Kinder des Unglaubens. Wer- det doch nicht ihre Mitgeſellen; (die glei- chen Antheil mit ihnen haben; denn was iſt ihr Theil und was werdet ihr mit ihnen zu ge- nieſſen haben? es ſtehet Offenb. 21, 8.) denn ihr ſeyd ehemals auch Finſterniß gewe- ſen, da habt ihrs ja koͤnnen erfahren, was hattet ihr fuͤr Gutes dabey? (Roͤm. 6, 21.) Nun aber ſeyd ihr ein Licht in dem HErrn. O wie lieb ſoll euch das ſeyn? Wandelt demnach und deswegen um deſto mehr, wie die Kinder des Lichts, habet keine Gemeinſchaft mit
den
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0300"n="280"/><fwplace="top"type="header">(<hirendition="#aq">II.</hi> Th.) <hirendition="#b">Theologiſche Betrachtung</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">welchem ihr verſiegelt worden ſeyd, bis<lb/>
auf den Tag der Erloͤſung. Hurerey<lb/>
aber, und eine iede Unreinigkeit, oder<lb/>
Geitz, muͤſſe nicht einmal genennet<lb/>
werden unter euch, wie es den Heiligen<lb/>
gebuͤhret; ſo auch kein ſchaͤndliches We-<lb/>ſen noch Narrentheidungen,</hi> (naͤrriſche Re-<lb/>
den) <hirendition="#fr">oder Schertz</hi> (luſtige und liſtige Verdre-<lb/>
hung und Stellung der Worte) <hirendition="#fr">als welches<lb/>ſich nicht ſchicket, ſondern vielmehr<lb/>
Danckſagung. Denn ihr ſeyd euch deſ-<lb/>ſen wohl bewuſt, daß ein ieder Hurer<lb/>
oder Unreiner, oder der unerſaͤttliche Be-<lb/>
gierden hat, welcher ia offenbarlich ein<lb/>
Goͤtzendiener iſt, kein Erbtheil hat in<lb/>
dem Koͤnigreiche Chriſti und GOttes.<lb/>
Laſſet euch niemand verfuͤhren mit ver-<lb/>
geblichen Worten: denn um ſolcher<lb/>
Dinge willen kommt der Zorn GOttes<lb/>
uͤber die Kinder des Unglaubens. Wer-<lb/>
det doch nicht ihre Mitgeſellen;</hi> (die glei-<lb/>
chen Antheil mit ihnen haben; denn was iſt<lb/>
ihr Theil und was werdet ihr mit ihnen zu ge-<lb/>
nieſſen haben? es ſtehet Offenb. 21, 8.) <hirendition="#fr">denn<lb/>
ihr ſeyd ehemals auch Finſterniß gewe-<lb/>ſen,</hi> da habt ihrs ja koͤnnen erfahren, was hattet<lb/>
ihr fuͤr Gutes dabey? (Roͤm. 6, 21.) <hirendition="#fr">Nun aber<lb/>ſeyd ihr ein Licht in dem HErrn.</hi> O wie lieb<lb/>ſoll euch das ſeyn? <hirendition="#fr">Wandelt demnach und<lb/>
deswegen um deſto mehr, wie die Kinder<lb/>
des Lichts, habet keine Gemeinſchaft mit</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">den</hi></fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[280/0300]
(II. Th.) Theologiſche Betrachtung
welchem ihr verſiegelt worden ſeyd, bis
auf den Tag der Erloͤſung. Hurerey
aber, und eine iede Unreinigkeit, oder
Geitz, muͤſſe nicht einmal genennet
werden unter euch, wie es den Heiligen
gebuͤhret; ſo auch kein ſchaͤndliches We-
ſen noch Narrentheidungen, (naͤrriſche Re-
den) oder Schertz (luſtige und liſtige Verdre-
hung und Stellung der Worte) als welches
ſich nicht ſchicket, ſondern vielmehr
Danckſagung. Denn ihr ſeyd euch deſ-
ſen wohl bewuſt, daß ein ieder Hurer
oder Unreiner, oder der unerſaͤttliche Be-
gierden hat, welcher ia offenbarlich ein
Goͤtzendiener iſt, kein Erbtheil hat in
dem Koͤnigreiche Chriſti und GOttes.
Laſſet euch niemand verfuͤhren mit ver-
geblichen Worten: denn um ſolcher
Dinge willen kommt der Zorn GOttes
uͤber die Kinder des Unglaubens. Wer-
det doch nicht ihre Mitgeſellen; (die glei-
chen Antheil mit ihnen haben; denn was iſt
ihr Theil und was werdet ihr mit ihnen zu ge-
nieſſen haben? es ſtehet Offenb. 21, 8.) denn
ihr ſeyd ehemals auch Finſterniß gewe-
ſen, da habt ihrs ja koͤnnen erfahren, was hattet
ihr fuͤr Gutes dabey? (Roͤm. 6, 21.) Nun aber
ſeyd ihr ein Licht in dem HErrn. O wie lieb
ſoll euch das ſeyn? Wandelt demnach und
deswegen um deſto mehr, wie die Kinder
des Lichts, habet keine Gemeinſchaft mit
den
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/300>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.