liefert: da die fleischliche Lust, wenn sie bis in die Lustseuche hinan gekommen ist, eine so verzweifelte und unheilbare Kranck- heit ist, daß die wenigsten Patienten wie- der davon aufgekommen, wenn man auch schon mit allen Hülfsmitteln ihre Rettung mög- lichsten Fleisses versuchet?
Und es würde leider die tägliche Erfahrung Zeugnisse gnug davon geben können, wenn sie nicht Schande halber müsten verborgen blei- ben, wie wahr der selige Arnd gesaget: "Die "fleischliche Lust sey der Seelen ihr Todtenbet- "te, darauf sie kranck lieget, und allgemach ih- "rer geistlichen und natürlichen Kräfte beraubet "wird, bis sie des ewigen Todes stirbet.
Da ich nun mit gröster Bestürtzung erfah-Veran- lassung dieses Schrei- bens. ren habe, daß Sie, mein theurer Freund, in dieses unglückselige Labyrinth auch gerathen sind, (durch einen, der hierdurch ein unseliger Mörder ihrer Seelen worden ist, und aus dessen Händen unser allerhöchste Richter ihr Blut, Seele und Leben der- einsten fordern wird): So habe mir an Jhnen diesen Zorn des Satans um desto be- kümmerter vorgestellet, ie mehr ich weiß, in welch eine Gefahr Sie dadurch sind gestürtzet worden. Da ich aber gleichwol besorgen muß, daß Sie von dieser Sache, darin Jhr Gewissen, Gesund- heit, Leben und Seligkeit in der höchsten Ge- fahr stehet, keinen gnugsamen Unterricht haben werden: so habe mich von GOttes wegen hier- zu gäntzlich verpflichtet zu seyn geachtet, Jh-
nen
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Eingang.
liefert: da die fleiſchliche Luſt, wenn ſie bis in die Luſtſeuche hinan gekommen iſt, eine ſo verzweifelte und unheilbare Kranck- heit iſt, daß die wenigſten Patienten wie- der davon aufgekommen, wenn man auch ſchon mit allen Huͤlfsmitteln ihre Rettung moͤg- lichſten Fleiſſes verſuchet?
Und es wuͤrde leider die taͤgliche Erfahrung Zeugniſſe gnug davon geben koͤnnen, wenn ſie nicht Schande halber muͤſten verborgen blei- ben, wie wahr der ſelige Arnd geſaget: „Die „fleiſchliche Luſt ſey der Seelen ihr Todtenbet- „te, darauf ſie kranck lieget, und allgemach ih- „rer geiſtlichen und natuͤrlichen Kraͤfte beraubet „wird, bis ſie des ewigen Todes ſtirbet.
Da ich nun mit groͤſter Beſtuͤrtzung erfah-Veran- laſſung dieſes Schrei- bens. ren habe, daß Sie, mein theurer Freund, in dieſes ungluͤckſelige Labyrinth auch gerathen ſind, (durch einen, der hierdurch ein unſeliger Moͤrder ihrer Seelen worden iſt, und aus deſſen Haͤnden unſer allerhoͤchſte Richter ihr Blut, Seele und Leben der- einſten fordern wird): So habe mir an Jhnen dieſen Zorn des Satans um deſto be- kuͤmmerter vorgeſtellet, ie mehr ich weiß, in welch eine Gefahr Sie dadurch ſind geſtuͤrtzet worden. Da ich aber gleichwol beſorgen muß, daß Sie von dieſer Sache, darin Jhr Gewiſſen, Geſund- heit, Leben und Seligkeit in der hoͤchſten Ge- fahr ſtehet, keinen gnugſamen Unterricht haben werden: ſo habe mich von GOttes wegen hier- zu gaͤntzlich verpflichtet zu ſeyn geachtet, Jh-
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Eingang.
liefert: da die fleiſchliche Luſt, wenn ſie bis in
die Luſtſeuche hinan gekommen iſt, eine
ſo verzweifelte und unheilbare Kranck-
heit iſt, daß die wenigſten Patienten wie-
der davon aufgekommen, wenn man auch
ſchon mit allen Huͤlfsmitteln ihre Rettung moͤg-
lichſten Fleiſſes verſuchet?
Und es wuͤrde leider die taͤgliche Erfahrung
Zeugniſſe gnug davon geben koͤnnen, wenn ſie
nicht Schande halber muͤſten verborgen blei-
ben, wie wahr der ſelige Arnd geſaget: „Die
„fleiſchliche Luſt ſey der Seelen ihr Todtenbet-
„te, darauf ſie kranck lieget, und allgemach ih-
„rer geiſtlichen und natuͤrlichen Kraͤfte beraubet
„wird, bis ſie des ewigen Todes ſtirbet.
Da ich nun mit groͤſter Beſtuͤrtzung erfah-
ren habe, daß Sie, mein theurer Freund, in dieſes
ungluͤckſelige Labyrinth auch gerathen ſind,
(durch einen, der hierdurch ein unſeliger
Moͤrder ihrer Seelen worden iſt, und
aus deſſen Haͤnden unſer allerhoͤchſte
Richter ihr Blut, Seele und Leben der-
einſten fordern wird): So habe mir an
Jhnen dieſen Zorn des Satans um deſto be-
kuͤmmerter vorgeſtellet, ie mehr ich weiß, in welch
eine Gefahr Sie dadurch ſind geſtuͤrtzet worden.
Da ich aber gleichwol beſorgen muß, daß Sie
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/23>, abgerufen am 24.11.2024.
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