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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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Betrachtung der Unreinigkeit.
ich eine seltsame Geschwulst an der einen Seite meines Scro-
ti, welches ich ihm zeigte. Er wuste aber fast nicht recht,
was er daraus machen solte; sondern sagte, es würde sich wol
wieder setzen, und gebrauchte keine Mittel. Es wurde aber
nach der Zeit immer grösser, und ist dasjenige, was meines
Erachtens einige die spermatischen Gefässe nennen. Bis-
weilen ist es gantz vergangen und hinein gefallen. Aber eine
geringe Ursach machet, daß es wieder geschwillet. Wenn ich
nur eine Weile sitze, so geschwillet es wieder. Vom Reiten,
oder wenn mir nur die Hosen ein wenig enge sind, daß sie
mich drucken, oder alles, was nur ein wenig hart drucket, da-
von geschwillet es wieder, und zwar bisweilen so groß als ein
Ey, und in Knoten, wie eine Weintraube, welches ein Her-
abfallen des Seroti verursachet, das sehr lang herab hän-
get, aber eben keine besondere Schmertzen verursachet, ausser
bisweilen einiges Stechen und Drucken, ein Herumlauffen der
Feuchtigkeiten, und ein schreckliches Jucken des Geschrötes,
wie auch des Obertheils meiner Schenckel, und von dar zu
der Glandul und Präputio, mit einer Feuchtigkeit an der aus-
wendigen Seite, | welches eine dicke Unreinigkeit verursachet.
Wenn ich aber den Leib ein wenig bewege durch einige
Uebung, so pflegt es wieder zu vergehen. Und also ist es über
drey Jahre mit mir gewesen, und verhält sich diese Stunde
noch nicht anders. Jch habe eine grosse Schwachheit in mei-
nen Kniekehlen; iedoch nicht so arg mehr, als wie ich dieser
Gottlosigkeit noch ergeben war. Nichts desto weniger thun
mir meine Knie sehr wehe, daß ich fast gar nicht knien kann.
Und nun bin ich anderthalb Jahr mit grausamen Kopf-
schmertzen geplagt gewesen, worüber sich, wie aus Jhrem
Buche ersehe, fast alle solche Patienten beklagen. Wobey
ich gantz tumm und dämisch bin, daß ich manchmal dencke,
ich werde gar um den Gebrauch meiner Sinnen kommen.
Der Kopf ist mir oft so schwer, als ob er mit Bley ausge-
füllet wäre. Jch kan mich bisweilen kaum besinnen: so sehr
ist mir der Kopf voller Feuchtigkeiten, davon mir im Gesicht
Finnen und Blätterchen ausschlagen. Die üble Beschaffen-
heit meines Haupts verursachet eine grosse Schwachheit mei-
ner Augen, Verstopffung des Gehörs und Sausen und Brau-
sen im Haupte. Jch bin bisweilen mit Schmertzen und
Stechen in der Uretra geplagt. Bisweilen, wenn ich viel
sitze oder lange schreibe, so spüre ich, daß mir die Feuchtigkei-
ten gar sehr auf die Glandulas in der Uretra, und hernach
auf Glandem und das Praeputium fallen, mit grosser Entzün-
dung dieser Theile, Jucken des Scroti und derjenigen Ge-
schwulst und Beschwerung des Geschrötes, worüber ich zuvor
geklaget habe, nebst der Hitze und dem Jucken meiner Schen-
ckel. Eins hätte ich beynahe vergessen, nemlich dieses: mein

Prae-
M 5

Betrachtung der Unreinigkeit.
ich eine ſeltſame Geſchwulſt an der einen Seite meines Scro-
ti, welches ich ihm zeigte. Er wuſte aber faſt nicht recht,
was er daraus machen ſolte; ſondern ſagte, es wuͤrde ſich wol
wieder ſetzen, und gebrauchte keine Mittel. Es wurde aber
nach der Zeit immer groͤſſer, und iſt dasjenige, was meines
Erachtens einige die ſpermatiſchen Gefaͤſſe nennen. Bis-
weilen iſt es gantz vergangen und hinein gefallen. Aber eine
geringe Urſach machet, daß es wieder geſchwillet. Wenn ich
nur eine Weile ſitze, ſo geſchwillet es wieder. Vom Reiten,
oder wenn mir nur die Hoſen ein wenig enge ſind, daß ſie
mich drucken, oder alles, was nur ein wenig hart drucket, da-
von geſchwillet es wieder, und zwar bisweilen ſo groß als ein
Ey, und in Knoten, wie eine Weintraube, welches ein Her-
abfallen des Seroti verurſachet, das ſehr lang herab haͤn-
get, aber eben keine beſondere Schmertzen verurſachet, auſſer
bisweilen einiges Stechen und Drucken, ein Herumlauffen der
Feuchtigkeiten, und ein ſchreckliches Jucken des Geſchroͤtes,
wie auch des Obertheils meiner Schenckel, und von dar zu
der Glandul und Praͤputio, mit einer Feuchtigkeit an der aus-
wendigen Seite, | welches eine dicke Unreinigkeit verurſachet.
Wenn ich aber den Leib ein wenig bewege durch einige
Uebung, ſo pflegt es wieder zu vergehen. Und alſo iſt es uͤber
drey Jahre mit mir geweſen, und verhaͤlt ſich dieſe Stunde
noch nicht anders. Jch habe eine groſſe Schwachheit in mei-
nen Kniekehlen; iedoch nicht ſo arg mehr, als wie ich dieſer
Gottloſigkeit noch ergeben war. Nichts deſto weniger thun
mir meine Knie ſehr wehe, daß ich faſt gar nicht knien kann.
Und nun bin ich anderthalb Jahr mit grauſamen Kopf-
ſchmertzen geplagt geweſen, woruͤber ſich, wie aus Jhrem
Buche erſehe, faſt alle ſolche Patienten beklagen. Wobey
ich gantz tumm und daͤmiſch bin, daß ich manchmal dencke,
ich werde gar um den Gebrauch meiner Sinnen kommen.
Der Kopf iſt mir oft ſo ſchwer, als ob er mit Bley ausge-
fuͤllet waͤre. Jch kan mich bisweilen kaum beſinnen: ſo ſehr
iſt mir der Kopf voller Feuchtigkeiten, davon mir im Geſicht
Finnen und Blaͤtterchen ausſchlagen. Die uͤble Beſchaffen-
heit meines Haupts verurſachet eine groſſe Schwachheit mei-
ner Augen, Verſtopffung des Gehoͤrs und Sauſen und Brau-
ſen im Haupte. Jch bin bisweilen mit Schmertzen und
Stechen in der Uretra geplagt. Bisweilen, wenn ich viel
ſitze oder lange ſchreibe, ſo ſpuͤre ich, daß mir die Feuchtigkei-
ten gar ſehr auf die Glandulas in der Uretra, und hernach
auf Glandem und das Præputium fallen, mit groſſer Entzuͤn-
dung dieſer Theile, Jucken des Scroti und derjenigen Ge-
ſchwulſt und Beſchwerung des Geſchroͤtes, woruͤber ich zuvor
geklaget habe, nebſt der Hitze und dem Jucken meiner Schen-
ckel. Eins haͤtte ich beynahe vergeſſen, nemlich dieſes: mein

Præ-
M 5
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[185/0205] Betrachtung der Unreinigkeit. ich eine ſeltſame Geſchwulſt an der einen Seite meines Scro- ti, welches ich ihm zeigte. Er wuſte aber faſt nicht recht, was er daraus machen ſolte; ſondern ſagte, es wuͤrde ſich wol wieder ſetzen, und gebrauchte keine Mittel. Es wurde aber nach der Zeit immer groͤſſer, und iſt dasjenige, was meines Erachtens einige die ſpermatiſchen Gefaͤſſe nennen. Bis- weilen iſt es gantz vergangen und hinein gefallen. Aber eine geringe Urſach machet, daß es wieder geſchwillet. Wenn ich nur eine Weile ſitze, ſo geſchwillet es wieder. Vom Reiten, oder wenn mir nur die Hoſen ein wenig enge ſind, daß ſie mich drucken, oder alles, was nur ein wenig hart drucket, da- von geſchwillet es wieder, und zwar bisweilen ſo groß als ein Ey, und in Knoten, wie eine Weintraube, welches ein Her- abfallen des Seroti verurſachet, das ſehr lang herab haͤn- get, aber eben keine beſondere Schmertzen verurſachet, auſſer bisweilen einiges Stechen und Drucken, ein Herumlauffen der Feuchtigkeiten, und ein ſchreckliches Jucken des Geſchroͤtes, wie auch des Obertheils meiner Schenckel, und von dar zu der Glandul und Praͤputio, mit einer Feuchtigkeit an der aus- wendigen Seite, | welches eine dicke Unreinigkeit verurſachet. Wenn ich aber den Leib ein wenig bewege durch einige Uebung, ſo pflegt es wieder zu vergehen. Und alſo iſt es uͤber drey Jahre mit mir geweſen, und verhaͤlt ſich dieſe Stunde noch nicht anders. Jch habe eine groſſe Schwachheit in mei- nen Kniekehlen; iedoch nicht ſo arg mehr, als wie ich dieſer Gottloſigkeit noch ergeben war. Nichts deſto weniger thun mir meine Knie ſehr wehe, daß ich faſt gar nicht knien kann. Und nun bin ich anderthalb Jahr mit grauſamen Kopf- ſchmertzen geplagt geweſen, woruͤber ſich, wie aus Jhrem Buche erſehe, faſt alle ſolche Patienten beklagen. Wobey ich gantz tumm und daͤmiſch bin, daß ich manchmal dencke, ich werde gar um den Gebrauch meiner Sinnen kommen. Der Kopf iſt mir oft ſo ſchwer, als ob er mit Bley ausge- fuͤllet waͤre. Jch kan mich bisweilen kaum beſinnen: ſo ſehr iſt mir der Kopf voller Feuchtigkeiten, davon mir im Geſicht Finnen und Blaͤtterchen ausſchlagen. Die uͤble Beſchaffen- heit meines Haupts verurſachet eine groſſe Schwachheit mei- ner Augen, Verſtopffung des Gehoͤrs und Sauſen und Brau- ſen im Haupte. Jch bin bisweilen mit Schmertzen und Stechen in der Uretra geplagt. Bisweilen, wenn ich viel ſitze oder lange ſchreibe, ſo ſpuͤre ich, daß mir die Feuchtigkei- ten gar ſehr auf die Glandulas in der Uretra, und hernach auf Glandem und das Præputium fallen, mit groſſer Entzuͤn- dung dieſer Theile, Jucken des Scroti und derjenigen Ge- ſchwulſt und Beſchwerung des Geſchroͤtes, woruͤber ich zuvor geklaget habe, nebſt der Hitze und dem Jucken meiner Schen- ckel. Eins haͤtte ich beynahe vergeſſen, nemlich dieſes: mein Præ- M 5

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/205>, abgerufen am 23.11.2024.