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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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(I. Th.) Anatomisch-Medicinische
nicht entgegen seyn lassen, daß dieses vor Jhren Augen erscheinet,
und daß der allmächtige GOtt Jhr Hertz regieren werde, mit
einem armen betrogenen und sündlichen Jüngling in einem
traurigen Zustand Mitleiden zu haben. Werthester Herr! ich
bin einer, dessen Gemüth, wegen der abscheulichen Sünde der
Selbstbefleckung, gar sehr niedergeschlagen ist. Die Kauf-
fung und Durchlesung ihres vortreflichen Buchs wieder die
Selbstbefleckung, und die christliche Art, in welcher solches
abgefasset, hat mir eine geheime Hofnung Jhres zarten Mit-
leidens in diesem erbärmlichen Zustande eingeflösset. Jch
glaube, mein Herr, daß es ohngefähr fünf Jahr ist, als ich
mich das erste mal zu dieser Bosheit verleiten ließ; und ich
folgte dieser Leichtfertigkeit anfangs des Tages wol zwey mal,
alsdenn des Tages einmal, und hernach zwey bis dreymal in
einer Woche; und wenn ich sie einen Monath unterließ, so
gerieth ich doch wieder in diese gefährliche Versuchungen zum
wenigsten in 14. Tagen 2. oder 3. mal, welches mich so schwach
machte, daß ich bisweilen kaum gehen konte. Und dieses
verursachte mir grosse Kopf- und Rückenschmertzen, insonder-
heit aber im Haupte, nebst einer grossen Hitze in den Testicu-
lis.
Jch bat den allmächtigen GOtt, daß er mir meine Sün-
den, insonderheit aber diese erschreckliche, weswegen ich so ge-
demüthiget wurde, vergeben wolte. Jch habe diese gottlose
Gewohnheit nicht über 3. Monat gelassen; und ehe ich da-
von abließ, so pflegte ich fast alle Nacht| pollutio-
nes nocturnas
zu haben. Und nun pflege ich sol-
che die Woche 2. bis 3. mal zu haben. Jch leide itzt heftige
Kopfschmertzen, und meine Nase ist voller rothen Flecken, die
mir bisweilen recht wehe thun. Es ist mir gleichfalls ein
rechter Knopf vom Fleisch an der Stirne aufgefahren. Und
itzt, da ich dieses schreibe, fühle ich empfindliche Schmertzen in
meiner Brust und in meinen Armen, welches mich so nieder-
schläget, daß ich fast zu aller Arbeit untüchtig bin. Wenn man
mich des Ausbruchs in meinem Angesichte erinnert, wie öf-
ters geschiehet, so finde ich mich genöthiget vorzugeben, es
rühre von der Hitze des Feuers her. Wie wol einige darüber
zu lachen pflegen, und sprechen, ich hätte die garstige Kranck-
heit, welches zwar ihr Schertz seyn soll, aber GOtt weiß, ob
sie nicht die Wahrheit sagen.

P. 37. Die demüthige Bitte eines geplagten Onans giebet
gehorsamst zu erkennen, daß Supplicant ein armer unglückseli-
her Jüngling (von ohngefehr 19. Jahren) ist, daß er auf eine
leichtfertige obschon unwissende Weise seinen Leib mit der ab-
scheulichen Sünde der Masturbation beflecket hat, welches sei-
ne Kräfte der Gestalt entkräftet, und ihn an allen Gliedern
dermassen geschwächet hat, das er gäntzlich besorget, es werde
ihn in seinen ursprünglichen Staub versetzen, wenn solchem
nicht durch kräftige Artzney vorgebeuget wird.

P. 39.

(I. Th.) Anatomiſch-Mediciniſche
nicht entgegen ſeyn laſſen, daß dieſes vor Jhren Augen erſcheinet,
und daß der allmaͤchtige GOtt Jhr Hertz regieren werde, mit
einem armen betrogenen und ſuͤndlichen Juͤngling in einem
traurigen Zuſtand Mitleiden zu haben. Wertheſter Herr! ich
bin einer, deſſen Gemuͤth, wegen der abſcheulichen Suͤnde der
Selbſtbefleckung, gar ſehr niedergeſchlagen iſt. Die Kauf-
fung und Durchleſung ihres vortreflichen Buchs wieder die
Selbſtbefleckung, und die chriſtliche Art, in welcher ſolches
abgefaſſet, hat mir eine geheime Hofnung Jhres zarten Mit-
leidens in dieſem erbaͤrmlichen Zuſtande eingefloͤſſet. Jch
glaube, mein Herr, daß es ohngefaͤhr fuͤnf Jahr iſt, als ich
mich das erſte mal zu dieſer Bosheit verleiten ließ; und ich
folgte dieſer Leichtfertigkeit anfangs des Tages wol zwey mal,
alsdenn des Tages einmal, und hernach zwey bis dreymal in
einer Woche; und wenn ich ſie einen Monath unterließ, ſo
gerieth ich doch wieder in dieſe gefaͤhrliche Verſuchungen zum
wenigſten in 14. Tagen 2. oder 3. mal, welches mich ſo ſchwach
machte, daß ich bisweilen kaum gehen konte. Und dieſes
verurſachte mir groſſe Kopf- und Ruͤckenſchmertzen, inſonder-
heit aber im Haupte, nebſt einer groſſen Hitze in den Teſticu-
lis.
Jch bat den allmaͤchtigen GOtt, daß er mir meine Suͤn-
den, inſonderheit aber dieſe erſchreckliche, weswegen ich ſo ge-
demuͤthiget wurde, vergeben wolte. Jch habe dieſe gottloſe
Gewohnheit nicht uͤber 3. Monat gelaſſen; und ehe ich da-
von abließ, ſo pflegte ich faſt alle Nacht| pollutio-
nes nocturnas
zu haben. Und nun pflege ich ſol-
che die Woche 2. bis 3. mal zu haben. Jch leide itzt heftige
Kopfſchmertzen, und meine Naſe iſt voller rothen Flecken, die
mir bisweilen recht wehe thun. Es iſt mir gleichfalls ein
rechter Knopf vom Fleiſch an der Stirne aufgefahren. Und
itzt, da ich dieſes ſchreibe, fuͤhle ich empfindliche Schmertzen in
meiner Bruſt und in meinen Armen, welches mich ſo nieder-
ſchlaͤget, daß ich faſt zu aller Arbeit untuͤchtig bin. Wenn man
mich des Ausbruchs in meinem Angeſichte erinnert, wie oͤf-
ters geſchiehet, ſo finde ich mich genoͤthiget vorzugeben, es
ruͤhre von der Hitze des Feuers her. Wie wol einige daruͤber
zu lachen pflegen, und ſprechen, ich haͤtte die garſtige Kranck-
heit, welches zwar ihr Schertz ſeyn ſoll, aber GOtt weiß, ob
ſie nicht die Wahrheit ſagen.

P. 37. Die demuͤthige Bitte eines geplagten Onans giebet
gehorſamſt zu erkennen, daß Supplicant ein armer ungluͤckſeli-
her Juͤngling (von ohngefehr 19. Jahren) iſt, daß er auf eine
leichtfertige obſchon unwiſſende Weiſe ſeinen Leib mit der ab-
ſcheulichen Suͤnde der Maſturbation beflecket hat, welches ſei-
ne Kraͤfte der Geſtalt entkraͤftet, und ihn an allen Gliedern
dermaſſen geſchwaͤchet hat, das er gaͤntzlich beſorget, es werde
ihn in ſeinen urſpruͤnglichen Staub verſetzen, wenn ſolchem
nicht durch kraͤftige Artzney vorgebeuget wird.

P. 39.
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[176/0196] (I. Th.) Anatomiſch-Mediciniſche nicht entgegen ſeyn laſſen, daß dieſes vor Jhren Augen erſcheinet, und daß der allmaͤchtige GOtt Jhr Hertz regieren werde, mit einem armen betrogenen und ſuͤndlichen Juͤngling in einem traurigen Zuſtand Mitleiden zu haben. Wertheſter Herr! ich bin einer, deſſen Gemuͤth, wegen der abſcheulichen Suͤnde der Selbſtbefleckung, gar ſehr niedergeſchlagen iſt. Die Kauf- fung und Durchleſung ihres vortreflichen Buchs wieder die Selbſtbefleckung, und die chriſtliche Art, in welcher ſolches abgefaſſet, hat mir eine geheime Hofnung Jhres zarten Mit- leidens in dieſem erbaͤrmlichen Zuſtande eingefloͤſſet. Jch glaube, mein Herr, daß es ohngefaͤhr fuͤnf Jahr iſt, als ich mich das erſte mal zu dieſer Bosheit verleiten ließ; und ich folgte dieſer Leichtfertigkeit anfangs des Tages wol zwey mal, alsdenn des Tages einmal, und hernach zwey bis dreymal in einer Woche; und wenn ich ſie einen Monath unterließ, ſo gerieth ich doch wieder in dieſe gefaͤhrliche Verſuchungen zum wenigſten in 14. Tagen 2. oder 3. mal, welches mich ſo ſchwach machte, daß ich bisweilen kaum gehen konte. Und dieſes verurſachte mir groſſe Kopf- und Ruͤckenſchmertzen, inſonder- heit aber im Haupte, nebſt einer groſſen Hitze in den Teſticu- lis. Jch bat den allmaͤchtigen GOtt, daß er mir meine Suͤn- den, inſonderheit aber dieſe erſchreckliche, weswegen ich ſo ge- demuͤthiget wurde, vergeben wolte. Jch habe dieſe gottloſe Gewohnheit nicht uͤber 3. Monat gelaſſen; und ehe ich da- von abließ, ſo pflegte ich faſt alle Nacht| pollutio- nes nocturnas zu haben. Und nun pflege ich ſol- che die Woche 2. bis 3. mal zu haben. Jch leide itzt heftige Kopfſchmertzen, und meine Naſe iſt voller rothen Flecken, die mir bisweilen recht wehe thun. Es iſt mir gleichfalls ein rechter Knopf vom Fleiſch an der Stirne aufgefahren. Und itzt, da ich dieſes ſchreibe, fuͤhle ich empfindliche Schmertzen in meiner Bruſt und in meinen Armen, welches mich ſo nieder- ſchlaͤget, daß ich faſt zu aller Arbeit untuͤchtig bin. Wenn man mich des Ausbruchs in meinem Angeſichte erinnert, wie oͤf- ters geſchiehet, ſo finde ich mich genoͤthiget vorzugeben, es ruͤhre von der Hitze des Feuers her. Wie wol einige daruͤber zu lachen pflegen, und ſprechen, ich haͤtte die garſtige Kranck- heit, welches zwar ihr Schertz ſeyn ſoll, aber GOtt weiß, ob ſie nicht die Wahrheit ſagen. P. 37. Die demuͤthige Bitte eines geplagten Onans giebet gehorſamſt zu erkennen, daß Supplicant ein armer ungluͤckſeli- her Juͤngling (von ohngefehr 19. Jahren) iſt, daß er auf eine leichtfertige obſchon unwiſſende Weiſe ſeinen Leib mit der ab- ſcheulichen Suͤnde der Maſturbation beflecket hat, welches ſei- ne Kraͤfte der Geſtalt entkraͤftet, und ihn an allen Gliedern dermaſſen geſchwaͤchet hat, das er gaͤntzlich beſorget, es werde ihn in ſeinen urſpruͤnglichen Staub verſetzen, wenn ſolchem nicht durch kraͤftige Artzney vorgebeuget wird. P. 39.

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/196>, abgerufen am 21.11.2024.