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Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699.

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Von Verehrung der Heiligen.
hen. GOtt der Vatter/ der Alles auß Nichts erschaf-
fen hat/ segne mich. GOtt der Sohn/ der den verlohr-
nen Menschen mit seinem Blut erkaufft hat/ segne mich GOtt
der Heilige Geist/ ein Tröster der betrübten Hertzen/ seg-
ne mich.

JESUS von Nazareth, ein König der Juden.
Der Sieghaffte Ehren-Nahm/ behute mich fur
allem Vbel.
Heiliger GOtt/ starcker GOtt/ unsterblicher GOtt/
erbarm dich meiner.

JESUS, MARIA, JOSEPH.

WAnn du nun nicht alsbald schlaffen kanst/ so erinnere dich der Ma-
teri/ deren du deß folgenden Tags dich zur Betrachtung gebrau-
chen wilst. Oder gedencke an das bittere Leyden und Sterben
Christi: oder was dergleichen. Unterstehe dich auch so erbarlich/ als
dirs möglich ist/ im Bett zu ligen/ nemblich auff der rechten Seiten/ und
über all bedeckt/ auch in der grösten Hitze/ mit Creutz-Weiß übereinan-
der geschlagenen Händen vor der Brust: und schließlich mit solcher Einge-
zogenheit/ die einem Geistlichen/ so da einer Englischen Reinigkeit sich auff
Erden befleissen solle/ gebührlich anstehet. Gewöhne dich auch nicht
daran/ daß du dich offt von einer Seiten zur andern weltzest; sondern li-
ge ruhig/ und gedencke an deinen Heyland/ welcher am Stammen deß heil.
Creutzes/ nicht auff einem weichen Bett; sondern am harten Holtz sterbend
entschlaffen ist. So offt du erwachest/ seufftze zu deinem GOtt: und
versichere dich/ daß/ wann du dieses alles auß wahrer Meynung deinem
GOtt zu gefallen wirst halten; so wirstu mit den Kindern GOttes ruhig
schlaffen/ und auch durch alsolchen Schlaff dich noch darzu
verdienstlich machen.



Die
B b b b b 2
Von Verehrung der Heiligen.
hen. GOtt ✠ der Vatter/ der Alles auß Nichts erſchaf-
fen hat/ ſegne mich. GOtt ✠ der Sohn/ der den verlohr-
nen Menſchen mit ſeinem Blut erkaufft hat/ ſegne mich GOtt
✠ der Heilige Geiſt/ ein Troͤſter der betruͤbten Hertzen/ ſeg-
ne mich.

JESUS von Nazareth, ein Koͤnig der Juden.
Der Sieghaffte Ehren-Nahm/ behůte mich fůr
allem Vbel.
Heiliger GOtt/ ſtarcker GOtt/ unſterblicher GOtt/
erbarm dich meiner.

JESUS, MARIA, JOSEPH.

WAnn du nun nicht alsbald ſchlaffen kanſt/ ſo erinnere dich der Ma-
teri/ deren du deß folgenden Tags dich zur Betrachtung gebrau-
chen wilſt. Oder gedencke an das bittere Leyden und Sterben
Chriſti: oder was dergleichen. Unterſtehe dich auch ſo erbarlich/ als
dirs moͤglich iſt/ im Bett zu ligen/ nemblich auff der rechten Seiten/ und
uͤber all bedeckt/ auch in der groͤſten Hitze/ mit Creutz-Weiß uͤbereinan-
der geſchlagenen Haͤnden vor der Bruſt: und ſchließlich mit ſolcher Einge-
zogenheit/ die einem Geiſtlichen/ ſo da einer Engliſchen Reinigkeit ſich auff
Erden befleiſſen ſolle/ gebuͤhrlich anſtehet. Gewoͤhne dich auch nicht
daran/ daß du dich offt von einer Seiten zur andern weltzeſt; ſondern li-
ge ruhig/ und gedencke an deinen Heyland/ welcher am Stammen deß heil.
Creutzes/ nicht auff einem weichen Bett; ſondern am harten Holtz ſterbend
entſchlaffen iſt. So offt du erwacheſt/ ſeufftze zu deinem GOtt: und
verſichere dich/ daß/ wann du dieſes alles auß wahrer Meynung deinem
GOtt zu gefallen wirſt halten; ſo wirſtu mit den Kindern GOttes ruhig
ſchlaffen/ und auch durch alſolchen Schlaff dich noch darzu
verdienſtlich machen.



Die
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[747/0775] Von Verehrung der Heiligen. hen. GOtt ✠ der Vatter/ der Alles auß Nichts erſchaf- fen hat/ ſegne mich. GOtt ✠ der Sohn/ der den verlohr- nen Menſchen mit ſeinem Blut erkaufft hat/ ſegne mich GOtt ✠ der Heilige Geiſt/ ein Troͤſter der betruͤbten Hertzen/ ſeg- ne mich. JESUS von Nazareth, ein Koͤnig der Juden. Der Sieghaffte Ehren-Nahm/ behůte mich fůr allem Vbel. Heiliger GOtt/ ſtarcker GOtt/ unſterblicher GOtt/ erbarm dich meiner. JESUS, MARIA, JOSEPH. WAnn du nun nicht alsbald ſchlaffen kanſt/ ſo erinnere dich der Ma- teri/ deren du deß folgenden Tags dich zur Betrachtung gebrau- chen wilſt. Oder gedencke an das bittere Leyden und Sterben Chriſti: oder was dergleichen. Unterſtehe dich auch ſo erbarlich/ als dirs moͤglich iſt/ im Bett zu ligen/ nemblich auff der rechten Seiten/ und uͤber all bedeckt/ auch in der groͤſten Hitze/ mit Creutz-Weiß uͤbereinan- der geſchlagenen Haͤnden vor der Bruſt: und ſchließlich mit ſolcher Einge- zogenheit/ die einem Geiſtlichen/ ſo da einer Engliſchen Reinigkeit ſich auff Erden befleiſſen ſolle/ gebuͤhrlich anſtehet. Gewoͤhne dich auch nicht daran/ daß du dich offt von einer Seiten zur andern weltzeſt; ſondern li- ge ruhig/ und gedencke an deinen Heyland/ welcher am Stammen deß heil. Creutzes/ nicht auff einem weichen Bett; ſondern am harten Holtz ſterbend entſchlaffen iſt. So offt du erwacheſt/ ſeufftze zu deinem GOtt: und verſichere dich/ daß/ wann du dieſes alles auß wahrer Meynung deinem GOtt zu gefallen wirſt halten; ſo wirſtu mit den Kindern GOttes ruhig ſchlaffen/ und auch durch alſolchen Schlaff dich noch darzu verdienſtlich machen. Die B b b b b 2

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Zitationshilfe: Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699, S. 747. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santaclara_grammatica_1699/775>, abgerufen am 22.11.2024.