Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699.Die Vier und Fünfftzigste Geistliche Lection Wort/ der gantzen Welt; sonderlich aber in unser H. Religiondein Glorwürdigster und in alle Ewigkeit Gebenedeytester Nahm gebührend verehret und angebetten werde/ Amen. Dich aber und das Deinige opffere solcher Gestalt. VNd ob wohlen/ mein GOtt/ dein ist (von dem alles Wann du nachmahlen deine Wercke einrichten wilst/ so bette also: LEhre mich/ O HErr/ heut/ dein Gesetz halten/ und Alhier richte deine Wercke deß gantzen Tags ein/ und nach der Materi deines sonderbaren Examens/ nehme dir vor eine Tugent/ in der du dich denselben Tag fleissig übest/ oder eine Untugend/ deren du gern woltest ohn seyn: mache dir einen vesten Fürsatz/ alle und jede Gefahren und Gelegenheiten/ denen du am meisten unterworffen bist/ zu meiden; und erwecke zugleich eine Reu und Leyd über alle begangene Sünden und Nachlässigkeiten deines Lebens: welches alles mit diesem oder einem an- dern Gebett geschehen kan. Ach/
Die Vier und Fuͤnfftzigſte Geiſtliche Lection Wort/ der gantzen Welt; ſonderlich aber in unſer H. Religiondein Glorwuͤrdigſter und in alle Ewigkeit Gebenedeyteſter Nahm gebuͤhrend verehret und angebetten werde/ Amen. Dich aber und das Deinige opffere ſolcher Geſtalt. VNd ob wohlen/ mein GOtt/ dein iſt (von dem alles Wann du nachmahlen deine Wercke einrichten wilſt/ ſo bette alſo: LEhre mich/ O HErr/ heut/ dein Geſetz halten/ und Alhier richte deine Wercke deß gantzen Tags ein/ und nach der Materi deines ſonderbaren Examens/ nehme dir vor eine Tugent/ in der du dich denſelben Tag fleiſſig uͤbeſt/ oder eine Untugend/ deren du gern wolteſt ohn ſeyn: mache dir einen veſten Fuͤrſatz/ alle und jede Gefahren und Gelegenheiten/ denen du am meiſten unterworffen biſt/ zu meiden; und erwecke zugleich eine Reu und Leyd uͤber alle begangene Suͤnden und Nachlaͤſſigkeiten deines Lebens: welches alles mit dieſem oder einem an- dern Gebett geſchehen kan. Ach/
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Die Vier und Fuͤnfftzigſte Geiſtliche Lection
Wort/ der gantzen Welt; ſonderlich aber in unſer H. Religion
dein Glorwuͤrdigſter und in alle Ewigkeit Gebenedeyteſter
Nahm gebuͤhrend verehret und angebetten werde/ Amen.
Dich aber und das Deinige opffere ſolcher Geſtalt.
VNd ob wohlen/ mein GOtt/ dein iſt (von dem alles
Gute herkombt) alles/ was ich hab; ſo opffere ich
dannoch aber- und abermahl/ dir und deiner Ge-
benedeyſten Mutter/ mein Hertz/ Leib und Seel/ und
alles/ was darinnen iſt; auch alle meine Gedancken/
Wort und Wercke dieſes Tags/ und meines gantzen Le-
bens/ zu aller demütigſter Erkendnuß der jenigen Schuld/
krafft deren ich dir/ meinem allerhoͤchſten GOTT/ und
dir/ O Maria/ meiner allerliebſten Herrſcherin verbun-
den bin. Nimb dieß alles zum Zeichen meiner ſchuldigen
Dienſtbarkeit; und das zwarn in Vereinigung deiner Wer-
cken/ ſo du ſelbſt auß einer vollkomneſter Liebe/ zum Heyl
unſer Seelen verrichtet haſt: Helffe mir/ mein ſůſſeſter
Heyland/ daß auß dem Vberfluß deiner Verdienſten
meine vielfaͤltige grobe Maͤngell gebeſſert werden.
Wann du nachmahlen deine Wercke einrichten wilſt/ ſo bette alſo:
LEhre mich/ O HErr/ heut/ dein Geſetz halten/ und
in deinen Gebotten wandern: auff daß ich vermit-
telſt deiner Gnaden vollkoͤmlich halte die Gerichte
deiner Gerechtigkeit: daß ich in Gedancken/ im Gebott/
Worten und Wercken mich verhalte/ wie es einem dir ge-
faͤlligen Geiſtlichen zuſtehet; und dieſen Tag zum Ver-
gnügen deiner Goͤttlichen Majeſtaͤt zubringen moͤge.
Alhier richte deine Wercke deß gantzen Tags ein/ und nach der Materi
deines ſonderbaren Examens/ nehme dir vor eine Tugent/ in der du dich
denſelben Tag fleiſſig uͤbeſt/ oder eine Untugend/ deren du gern
wolteſt ohn ſeyn: mache dir einen veſten Fuͤrſatz/ alle und jede Gefahren
und Gelegenheiten/ denen du am meiſten unterworffen biſt/ zu meiden;
und erwecke zugleich eine Reu und Leyd uͤber alle begangene Suͤnden und
Nachlaͤſſigkeiten deines Lebens: welches alles mit dieſem oder einem an-
dern Gebett geſchehen kan.
Ach/
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