Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699.Die Vier und Fünfftzigste Geistliche Lection hab. Die folgende drey/ zu Ehren deß Heil. Schutz-Engels/ zur Dancksa-gung aller geleisteten Wolthaten: die folgende zwey zu Chren deß Heil. N. zur Dancksagung der vornembsten Gnaden/ die mir selbiger von GOtt biß- hero erhalten hat: und also fort von andern nach der Ordnung der Lytanien. WJederumb ein andersmahl kanst du also sprechen: diese meine sämbt- AUß diesem allem kanst du leichtlich abnehmen/ wie du auch andere Ar- ZUm dritten/ damit du dir deine H. H. Patronen noch mehr verbindest/ so schwärnuß
Die Vier und Fuͤnfftzigſte Geiſtliche Lection hab. Die folgende drey/ zu Ehren deß Heil. Schutz-Engels/ zur Danckſa-gung aller geleiſteten Wolthaten: die folgende zwey zu Chren deß Heil. N. zur Danckſagung der vornembſten Gnaden/ die mir ſelbiger von GOtt biß- hero erhalten hat: und alſo fort von andern nach der Ordnung der Lytanien. WJederumb ein andersmahl kanſt du alſo ſprechen: dieſe meine ſaͤmbt- AUß dieſem allem kanſt du leichtlich abnehmen/ wie du auch andere Ar- ZUm dritten/ damit du dir deine H. H. Patronen noch mehr verbindeſt/ ſo ſchwaͤrnuß
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Die Vier und Fuͤnfftzigſte Geiſtliche Lection
hab. Die folgende drey/ zu Ehren deß Heil. Schutz-Engels/ zur Danckſa-
gung aller geleiſteten Wolthaten: die folgende zwey zu Chren deß Heil. N.
zur Danckſagung der vornembſten Gnaden/ die mir ſelbiger von GOtt biß-
hero erhalten hat: und alſo fort von andern nach der Ordnung der Lytanien.
WJederumb ein andersmahl kanſt du alſo ſprechen: dieſe meine ſaͤmbt-
liche Arbeit opffere ich GOTT fuͤr die Bekehrung der Suͤnder/
fuͤrnemblich aber deren/ welche der Chriſt-Catholiſchen Kirchen
zum meiſten ſchaden/ oder fuͤr Errettung der Seelen auß dem Feeg-Feuer;
und zwar ſonderlich fuͤr die jenige/ denen ich fuͤr andern verbunden bin: oder
umb Erhaltung der jenigen/ welche ſich auff dieſer Welt ſonderlich befleiſſen/
die Ehr Gottes und Mariaͤ zu vermehren: oder ich opffere ſie fuͤr das gemei-
ne Weſen deß Ordens; daß Gott alle Bruͤder/ und ſonderlich die Obrigkeit/
im wahren Eyffer der geiſtlichen Vollkommenheit erhalten/ und die jenige
Laſter von ſelbigen hinweg nehmen wolle/ in welche ſie oͤffters fallen: oder zu
Erhaltung dieſer oder jenen ſonderbahren Tugend/ ſo mir am noͤtigſten iſt/ ꝛc.
und damit ich meiner Bitt leichtlich gewaͤrtig werde/ ſo will ich zu Ehren der
Mutter Gottes/ dreiſſig Wurtzeln Unkrauts außrupffen: zu Ehren meines
H. Schutz-Engels zwoͤlff; und eines jeden Patronen zehen ꝛc. und das zwarn
zu der Meinung/ daß ſelbige fuͤr mich bey GOTT anhalten/ und durch ihre
Verdienſten mir erlangen ſollen/ was ich begehre.
AUß dieſem allem kanſt du leichtlich abnehmen/ wie du auch andere Ar-
beiten mit groſſem Nutzen/ und zu Ehren der H. H. Patronen einrich-
ten koͤnneſt: ja ſo gar/ wann du in dieſer Ubung beſtaͤndiglich wirſt
fortfahren; wird deine eigene Andacht dich ſattſamb unterweiſen/ wie du dich
in allen Faͤllen verhalten ſolleſt.
ZUm dritten/ damit du dir deine H. H. Patronen noch mehr verbindeſt/ ſo
unterſtehe dich/ zu allen Stunden/ eine ſichere heroiſche Wirckung der
Tugend oder Abtoͤdtung/ zu Ehren deines Patronen zu erwecken: dann
es billig iſt/ daß du auffs wenigſt eine eintzige ſolche Wirckung uͤbeſt zu Eh-
ren deſſen/ der fuͤr dich die gantze Stund ſo treulich bittet: hierzu wird dirs
nicht bald an der Gelegenheit ermangeln: zumahlen kaum eine Stund vor-
bey gehet/ an welcher du/ oder deine unordentliche Begirden/ oder deine her-
vor kommende Sinnligkeiten/ oder dich ſelbſten in einem oder andern nicht
abtoͤdten koͤnneſt: jaſo gar kanſt du gnugſame Urſach und Gelegenheit haben/
dich alle Stund in einer heroiſchen Tugend zu uͤben/ oder abzutoͤdten/ wann
du dich nur zu jeder Stund erinnereſt/ warumb du dieſen Heiligen eben zum
Patronen dieſer Stund erwaͤhlet habeſt. Solteſt du nun eine groſſe Be
ſchwaͤrnuß
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