Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699.Von der guten Meinung. Die Acht und zwantzigste Geistliche LECTION Von der Guten Meinung. Sive manducatis, sive bibitis, sive aliud quid facitis,1. Cor. 10. Jhr esset/ oder ihr trincket/ oder ihr thut etwas Der Erste Theil. 1. EHe und zu bevorn man sich einer Sach befleissen will; ist Gedan-
Von der guten Meinung. Die Acht und zwantzigſte Geiſtliche LECTION Von der Guten Meinung. Sive manducatis, ſive bibitis, ſive aliud quid facitis,1. Cor. 10. Jhr eſſet/ oder ihr trincket/ oder ihr thut etwas Der Erſte Theil. 1. EHe und zu bevorn man ſich einer Sach befleiſſen will; iſt Gedan-
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0379" n="351"/> <fw place="top" type="header">Von der guten Meinung.</fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Die Acht und zwantzigſte Geiſtliche<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LECTION</hi></hi><lb/> Von der<lb/> Guten Meinung.</hi> </head><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Sive manducatis, ſive bibitis, ſive aliud quid facitis,</hi> <note place="right">1. <hi rendition="#aq">Cor. 10.<lb/> v.</hi> <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>1.</note><lb/> <hi rendition="#aq">omnia in Gloriam Dei facite.</hi> </quote> </cit><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#fr">Jhr eſſet/ oder ihr trincket/ oder ihr thut etwas<lb/> anders; ſo thuet alles zu der Ehren GOttes.</hi> </quote> </cit><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Erſte Theil.</hi> </head><lb/> <p>1. <hi rendition="#in">E</hi>He und zu bevorn man ſich einer Sach befleiſſen will; iſt<lb/> dienlich/ daß man derſelben Eigenſchafft erkenne: derhalben<lb/> ſagen wir/ daß die gute <hi rendition="#aq">Intention</hi> oder Meinung ſeye ein<lb/> Wirckung deß Willens/ krafft deren die Wercke deß Menſchen zu ei-<lb/> nem ſicheren uͤbernatuͤrlichen Ziel/ und End gerichtet werden. Die-<lb/> ſe iſt der Anfang/ das Ziel/ und die Zierd aller Tugenden: von welcher<note place="right"><hi rendition="#aq">Cant. 4.<lb/> v.</hi> 9.</note><lb/> die Braut alſo redet und ſagt: <hi rendition="#fr">Du haſt mein Hertz verwun-<lb/> det/ meine Schweſter/ meine Braut: du haſt mein<lb/> Hertz verwundet mit einem deiner Augen:</hi> das iſt/ wie<lb/> der gelchrte <hi rendition="#aq">Honorius</hi> ſagt: in einer Meinung; wann die Seel nur<lb/> eins vom <hi rendition="#g">HERRN</hi> begehret; daß ſie nemblich moͤge wohnen im<lb/> Hauß deß <hi rendition="#g">HERRN</hi> alle Tage ihres Lebens. <hi rendition="#fr">Vnd mit ei-<lb/> nem Haar deines Halſes:</hi> Als wolt ſie ſagen/ in einem<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Gedan-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [351/0379]
Von der guten Meinung.
Die Acht und zwantzigſte Geiſtliche
LECTION
Von der
Guten Meinung.
Sive manducatis, ſive bibitis, ſive aliud quid facitis,
omnia in Gloriam Dei facite.
Jhr eſſet/ oder ihr trincket/ oder ihr thut etwas
anders; ſo thuet alles zu der Ehren GOttes.
Der Erſte Theil.
1. EHe und zu bevorn man ſich einer Sach befleiſſen will; iſt
dienlich/ daß man derſelben Eigenſchafft erkenne: derhalben
ſagen wir/ daß die gute Intention oder Meinung ſeye ein
Wirckung deß Willens/ krafft deren die Wercke deß Menſchen zu ei-
nem ſicheren uͤbernatuͤrlichen Ziel/ und End gerichtet werden. Die-
ſe iſt der Anfang/ das Ziel/ und die Zierd aller Tugenden: von welcher
die Braut alſo redet und ſagt: Du haſt mein Hertz verwun-
det/ meine Schweſter/ meine Braut: du haſt mein
Hertz verwundet mit einem deiner Augen: das iſt/ wie
der gelchrte Honorius ſagt: in einer Meinung; wann die Seel nur
eins vom HERRN begehret; daß ſie nemblich moͤge wohnen im
Hauß deß HERRN alle Tage ihres Lebens. Vnd mit ei-
nem Haar deines Halſes: Als wolt ſie ſagen/ in einem
Gedan-
Cant. 4.
v. 9.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |