Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699.Die Sechszehende Geistliche Lection leichtfertigen Pursch zu sagen: Male oles, o Fili, male oles: Du schmäckestübel/ mein Kind/ du schmäckest übel. 5. Weiters betrachte das grosse Unbill/ so du der göttlichen Majestät zu- 6. Ein anderes Mittel deß geylsüchtigen Fleisches bringt uns hervor ein ob
Die Sechszehende Geiſtliche Lection leichtfertigen Purſch zu ſagen: Male oles, ô Fili, male oles: Du ſchmaͤckeſtuͤbel/ mein Kind/ du ſchmaͤckeſt uͤbel. 5. Weiters betrachte das groſſe Unbill/ ſo du der goͤttlichen Majeſtaͤt zu- 6. Ein anderes Mittel deß geylſuͤchtigen Fleiſches bringt uns hervor ein ob
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Die Sechszehende Geiſtliche Lection
leichtfertigen Purſch zu ſagen: Male oles, ô Fili, male oles: Du ſchmaͤckeſt
uͤbel/ mein Kind/ du ſchmaͤckeſt uͤbel.
5. Weiters betrachte das groſſe Unbill/ ſo du der goͤttlichen Majeſtaͤt zu-
fuͤgeſt; indem du deſſen Ebenbild dergeſtalt bemackeleſt und verunehreſt: wie
dir der H. Auguſtinus mit dieſen Worten bedeutet: du thueſt deinem GOtt
unrecht/ wann du dich ſelbſten verderbeſt und wem thuet der Unrecht/ ſo dei-
ne gemachte Bildnuͤß durch Muthwill oder ſonſt andere Boͤßheit zertrennet
oder verunreiniget? weſſen Ebenbild ſchaͤndeſt du; und wem thuſt du anders
Schmach an; als deinem GOtt/ deſſen Bildnuͤß/ welches du biſt/ durch dei-
nen Muthwillen und durch das abſchewliche Laſter der Geylheit verderbeſt/
und dieſe Bildnuͤß zu beobachten verhinderet wirſt? hat nicht erſtlich der
himmliſche Vatter deinen Leib aller Vollkommenheit gemaͤß erſchaffen? daß
er nemblich ſolle ſeyn ein reines und wuͤrdiges Hauß deiner Seelen; welches
du geyler Menſch/ durch deine Unzucht verwuͤſteſt/ und in einen Schwein-
ſtall veraͤndereſt? dahero dich recht ermahnet der H. Apoſtel Paulus mit die-
ſen Worten: Dieß iſt der Will GOttes/ ewere Heyligung:
daß ihr euch von Vnzucht enthaltet/ und daß ein jeglicher
unter euch ſein Gefaͤß in Heyligung und Ehren zu beſitzen
wiſſe; und nicht in unzunblichen Luſten/ wie die Heyden/
die von GOtt nichts wiſſen. Hat dich nicht zweytens der eingebohr-
ne Sohn GOttes mit ſeinem Blut erkaufft; der dich auch mit ſelbigem/ und
ſeinem allerheiligſten Leib ſpeiſet und traͤncket? weiſt du nicht/ ſagt der obge-
meldte Apoſtel/ daß dein Leib Glieder Chriſti ſeynd? ſolſt du dann die Glie-
der Chriſti nehmen/ und Glieder der Huren darauß machen? daß ſey fern von
dir: und wiederumb ſpricht er allen und jeden alſo zu/ ihr ſeyd mit theurem
Werth erkaufft; ehret und traget GOtt in ewerem Leibe: daß iſt/ du ſolſt
GOtt/ und nicht der Unzucht deinen Leib ſchencken. Hat dich nicht drittens
der H. Geiſt geheiliget/ und dich zu ſeinem Tempel verordnet/ den du durch
die Geylheit ſchaͤndlicher Weiß verunreinigeſt? hoͤre derhalben die Wort
deß Heil. Apoſtels: wiſſet ihr nicht/ daß ewere Glieder ein Tempel ſeynd deß
H. Geiſtes/ der in euch iſt: Dahero wird derſelbige Geiſt in ein boͤßhafftige
Seel nicht eingehen/ noch wohnen in einem Leibe/ der den Suͤnden unter-
worffen iſt/ wie Salomon darfuͤr haltet: ſondern/ werden Tempel
Gottes wird entheiligen/ den wird Gott vertilgen.
1. Theſſ.
c. 4. v. 3.
1. Cor. 3.
v. 17.
6. Ein anderes Mittel deß geylſuͤchtigen Fleiſches bringt uns hervor ein
gottſeeliger alter Einſidler der Wuͤſten in Scythia: dieſer iſt in Erinnerung
eines wohlgeſtalten Weibs/ ein geraume Zeit ſehr hart verſucht worden/ und
ob
Lib. Sent.
P. P. §. 10.
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