Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.hat eine schlechte Begräbnus. schen Jungfrau und Mutter Theresiae, Venerab. BartholomaeUlysponensis unsers Ordens/ etc. Und vielen tausend andern mehrer Gräber der Heiligen ist geflossen/ und flüsst noch Manna/ Oel und Wasser/ so zur Abwendung allerley Menschlicher Zu- ständen seynd gebraucht worden. Gleichwie nun GOttes Gü-Pag. tom 2. fol. 458. te und Weißheit seine Diener und Dienerin fast allezeit versehen hat mit einem ehrlichen und herrlichen Grab/ also lasset seine Göttliche Gerechtiigkeit gar vielfältig zu/ daß der Gottlosen Men- schen Leiber nach dem Tod auch nicht würdig seyn eines ehrlichen Ruhe-Beths in der Erd/ sondern es heist. Grab/ Echo, Rab. Der Heil. Einsiedler Onuphrius pflegte diese Fabel oder liche F 2
hat eine ſchlechte Begraͤbnus. ſchen Jungfrau und Mutter Thereſiæ, Venerab. BartholomæUlyſponenſis unſers Ordens/ ꝛc. Und vielen tauſend andern mehrer Graͤber der Heiligen iſt gefloſſen/ und fluͤſſt noch Manna/ Oel und Waſſer/ ſo zur Abwendung allerley Menſchlicher Zu- ſtaͤnden ſeynd gebraucht worden. Gleichwie nun GOttes Guͤ-Pag. tom 2. fol. 458. te und Weißheit ſeine Diener und Dienerin faſt allezeit verſehen hat mit einem ehrlichen und herꝛlichen Grab/ alſo laſſet ſeine Goͤttliche Gerechtiıgkeit gar vielfaͤltig zu/ daß der Gottloſen Men- ſchen Leiber nach dem Tod auch nicht wuͤrdig ſeyn eines ehrlichen Ruhe-Beths in der Erd/ ſondern es heiſt. Grab/ Echo, Rab. Der Heil. Einſiedler Onuphrius pflegte dieſe Fabel oder liche F 2
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hat eine ſchlechte Begraͤbnus.
ſchen Jungfrau und Mutter Thereſiæ, Venerab. Bartholomæ
Ulyſponenſis unſers Ordens/ ꝛc. Und vielen tauſend andern
mehrer Graͤber der Heiligen iſt gefloſſen/ und fluͤſſt noch Manna/
Oel und Waſſer/ ſo zur Abwendung allerley Menſchlicher Zu-
ſtaͤnden ſeynd gebraucht worden. Gleichwie nun GOttes Guͤ-
te und Weißheit ſeine Diener und Dienerin faſt allezeit verſehen
hat mit einem ehrlichen und herꝛlichen Grab/ alſo laſſet ſeine
Goͤttliche Gerechtiıgkeit gar vielfaͤltig zu/ daß der Gottloſen Men-
ſchen Leiber nach dem Tod auch nicht wuͤrdig ſeyn eines ehrlichen
Ruhe-Beths in der Erd/ ſondern es heiſt.
Pag. tom
2. fol.
458.
Grab/ Echo, Rab.
Der Heil. Einſiedler Onuphrius pflegte dieſe Fabel oder
Gedicht auf die Bahn zu bringen/ damit er ſeine Untergebene
moͤchte zu der Demuth anfriſchen. Die Baͤumer haben ſich
auf ein Zeit ſehr wehemuͤthig beklagt/ wie daß die Menſchen ſo
Tyranniſch mit ihnen verfahren/ auch derenthalben einen allge-
meinen Land-Tag oder Zuſammenkunfft ausgeſchrieben/ damit
durch allgemeinen Rath-Schluß ſolches Ubel moͤchte vermittlet
werden. Endlich iſt eines jeden Gutachten und wolgegruͤndte
Meynung angehoͤrt worden/ forderiſt aber ſeynd die mehriſte
beygefallen dem witzigen Ausſpruch eines Hoch- und Wohlge-
bohrnen/ oder vielmehr wohlgewachſenen Ceder-Baum von dem
Berg Libano, welcher fernern Ubel vorzubiegen/ dieſen Rath-
Schlag gegeben/ daß inskuͤnfftig kein Baum mehr ſolle ein
Holtz ſpendiren/ woraus man ein Hackenſtill machen kuͤnne/ folg-
ſam werde auch das Baͤum umbhauen ein End nehmen: faſt al-
le ſtimmten dieſer Meynung zu/ auſſer einer ſchlechten nidrigen
Stauden/ welche mit gnaͤdigſter ertheilter Erlaubnus dieſe weni-
ge Wort aus ihrer Einfalt/ wie ſie vorgab/ geredt hat: gnaͤdige
Herꝛn/ man kundte euch dißfalls huͤltzene Limml/ und knopffete
Phantaſten heiſſen; indeme ihr glaubt/ daß auſſer der Holſtha-
cken ihr kein Schaden zu foͤrchten habt/ da ihr doch durch oͤfftere
Erfahrnus wiſt/ daß auch die groſſe Sturm-Wind und erſchroͤck-
liche
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