Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.obschon das äusserliche Werck nit übel geschienen. Wann man das Eisen auf dem Amboß nicht wacker knillt/ Wann man das Buch nicht in die Preß sperrt/ und es also Wann man die Leinwath nicht mit einer scharpffen Laugen Wann Y 2
obſchon das aͤuſſerliche Werck nit uͤbel geſchienen. Wann man das Eiſen auf dem Amboß nicht wacker knillt/ Wann man das Buch nicht in die Preß ſperrt/ und es alſo Wann man die Leinwath nicht mit einer ſcharpffen Laugen Wann Y 2
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obſchon das aͤuſſerliche Werck nit uͤbel geſchienen.
Wann man das Eiſen auf dem Amboß nicht wacker knillt/
und ihme mit dem Hammer nicht oͤffters eins auf den Buckel gibt/
ſo wird nichts rechtſchaffenes daraus; dahero die H. Jutta Wit-
tib aus Thuͤringen mehrmal vierzehen Tag nach einander ohne
Speis und Tranck gelebt/ auch anbey mit Cilicien und oͤfftern
Geißl-Streichen den Leib unbarmhertzig zerfleiſcht/ und ihme
noch die bloſſe Erde fuͤr ein Bett kuͤmmerlich vergonnt/ wel-
ches GOTT dem HERRN alſo wolgefaͤllig geweſt/ daß
ſie lang nach ihrem Todt/ als ſie angeruffen worden/ die Au-
gen eroͤffnet.
Cont.
Bollan
5. Maj.
Wann man das Buch nicht in die Preß ſperrt/ und es alſo
zuſammen zwingt/ daß es moͤchte/ dafern es kunte/ Mordio
ſchreyen; wann man ſolches nicht mit dem ſcharpffen Rundhobl
alſo barbiert/ daß ihme moͤchten die Augen uͤbergehen/ ſo wird
ein plumpes Weſen daraus: darumben die Heilige Mathildis,
ſo von etlichen Mechtildis geſchrieben wird/ und einen ſehr hei-
ligen Wandel in dem Obern Hertzogthum Baͤyern gefuͤhrt/ we-
der Fleiſch noch Wein genommen oder genoſſen/ und noch dar-
uͤber den Leib mit einer eiſeren Ketten alſo eingefeſſlet/ und har-
ten Geißlen mehrmalen empfangen/ das faſt nie ein Stieffmut-
ter im Brauch gehabt.
Contin.
Bolland.
1. Maj.
Wann man die Leinwath nicht mit einer ſcharpffen Laugen
zwagt/ und ihr mit dem Waſchbley nicht oͤffters einen guten Puff
auf den Schedel gibt/ auch ſie dergeſtalten hin und her ſchlingt/
daß ihr moͤcht die Haut ſchauren/ ſo wird ſie die weiſſe Reinigkeit
ſo bald nicht anziehen; dahero die Heil. Bona von Piſis aus He-
truria ihren/ obſchon unſchuldigen Leib dergeſtalten durch Ca-
ſteyung uͤbel tractirt/ daß er warhafftig einen Leibeignen mu-
ſte abgeben/ ſo tragte ſie beynebens am bloſſen Leib einen eiſeren
Guͤrtel zur groͤſſerer Abtoͤdtung ihres Fleiſches/ als man ſolchen
Guͤrtel/ wie ſie ſelbſt verlangt/ nach dem Tod wolte zu einem
Crucifix ſchmieden/ und ſie aus dem Feuer auf den Amboß gezo-
gen/ auch bereits die Haͤm̃er in die Hoͤhe geſchwungen/ da iſt ſolcher
Augenblicklich in ein wolgeſtaltes Crucifix verwandlet worden.
Ibidem.
Wann
Y 2
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